Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.

Beratungsgang:

 

KAR Niemeyer erklärt einleitend die Systematik der Geburtenstatistik und führt weiter aus, dass der Geburtenrückgang sich auch auf die BBS Nienburg auswirken würde, aber erst 10 Jahre später als auf die Primarschulen bzw. 6 Jahre später als auf die Sekundarschulen.

Aktuell seien im Landkreis Nienburg 615 weniger Kinder geboren worden als noch vor 18 Jahren. Prozentual seien dies 42,3 % weniger Geburten, was dazu führen würde, dass in den nächsten 15 Jahren im Landkreis Nienburg auch im Sek.II-Bereich rd. 40 % weniger Schüler/innen beschult würden.

 

Positiv betrachtet würde man der Anlage 1 entnehmen können, dass,  vorausgesetzt die Wirtschaft würde weiter so ausbilden wie derzeit (rd. 1.900 BS Schüler in 2012/2013 oder rd. 630 pro Jahrgang), bei 839 Geburten nach Abzug der Studierenden rechnerisch jedes Kind im Jahr 2028 einen Ausbildungsplatz bekommen könnte.

Negativ ausgedrückt würde für die Wirtschaft die Auswahl immer geringer. Wenn man dann noch die Schüler/innen abziehe, die nicht ausbildungsfähig seien und jene, die aufgrund eines Studiums gar nicht in Frage kämen, dann würde es ggf. einen höheren Bedarf nach Auszubildenden geben, als ein entsprechendes Angebot verfügbar sei.

 

Ziel müsse auf jeden Fall die Stärkung der Ausbildungsfähigkeit der kommenden Schülerinnen und Schüler sein. Die BBS Nienburg würde mit zahlreichen Maßnahmen, u.a. Berufsorientierung, Hauptschulprojekt, in dem die 8. Klassen von Haupt- und Förderschulen jährlich für 10 Wochen den fachpraktischen Unterricht der BBS in 2 Berufsfeldern besuchen, und der Nibit gute Ansätze verfolgen, die auf jeden Fall beibehalten werden müssten.

 

Die zweite Seite der Anlage zur Beschlussdrucksache wird ausgetauscht, da die versandte Aufstellung fehlerhafte Prozentzahlen enthält.

 

Beim  Blick auf die vorläufige Schulstatistik der BBS Nienburg falle auf, dass die Gesamtschülerzahl mit 3.064 Schülerinnen und Schülern recht stabil sei. Stabil sei auch die Zahl der Berufsschüler mit Ausbildungsplatz mit rd. 1.900 Schülerinnen und Schülern. Von sieben Fachbereichen sind das Berufliche Gymnasium und Soziale Berufe/ Körperpflege in der Rückschau seit 2001 erheblich gestiegen. Bei den Sozialen Berufen sei dies in erster Linie durch eine Zunahme von Vollzeitschülern bedingt.

 

Schulleiterin Schroeder fährt fort, dass es sich bei den Zahlen um die vorläufige Statistik handeln würde, da der offizielle Stichtag der 15.11.2012 sei. Bei den Berufsschülern sei noch mit Veränderungen zu rechnen, da einige Schüler erst spät einen Ausbildungsplatz gefunden und sich deshalb noch nicht angemeldet hätten. Ein Trend sei aber bereits ablesbar. Insgesamt sei die BBS Nienburg weiterhin eine der größten Bündelschulen in Niedersachsen.

 

Im Bereich Wirtschaft und Verwaltung/Gesundheit habe die Zahl der Vollzeitschüler zugunsten der Teilzeitschüler mit Ausbildungsplatz abgenommen, worin eine positive Entwicklung zu sehen sei. Die Zahlen im Bereich Elektrotechnik und Ernährung seien stabil, man müsse jedoch vor allem für das Bäckerhandwerk weiter werben. Im Bereich Hauswirtschaft könne man noch mit einer Veränderung der Zahlen rechnen, da viele Träger ihre Auszubildenden erst Mitte September anmelden würden.  Die Schülerzahl des Beruflichen Gymnasiums sei leicht rückläufig. 

Sorgen würde ihr vor allem der Fachbereich Bau-/Holz-/Farbtechnik machen, der weiterhin unter einer rückläufigen Nachfrage leide. Ursache seien vor allem die schlechten Ausbildungs- und Berufsaussichten im Bereich Bau.

 

KTA Heineking möchte wissen, worin der Unterschied zwischen Berufs- und Vollzeitschülern bestehe. Außerdem sei im Bereich Bau-/Holz-/Farbtechnik die Schülerzahl laut Statistik mit 237 Schülern in 2011 und 240 Schülern in 2012 insgesamt doch stabil und nur die Zahl der Vollzeitschüler habe sich halbiert.

 

Schulleiterin Schroeder präzisiert ihre Aussage, dass in diesem Fachbereich speziell die Teilbereiche Bautechnik und Dachdecker schwächeln würden.

 

KAR Niemeyer erläutert weiter, dass es im Wesentlichen drei Gruppen von Schülern an den BBS Nienburg gäbe:

-       ausbildungsfähige Schüler mit Ausbildungsplatz, welche die Schule nur in Teilzeit besuchen (Berufsschule).

-       ausbildungsfähige Schüler ohne Ausbildungsplatz. welche in der Regel die Berufsfachschulen in Vollzeit besuchen.

-       nicht ausbildungsfähige Schüler, welche die Berufseinstiegsklassen  oder das Berufsvorbereitungsjahr in Vollzeit besuchen.

 

Hinzu kommen Vollzeitschüler, welche an den BBS einen höherwertigen Abschluss erwerben (Berufliches Gymnasium, Fachoberschulen etc.).

 

KTA Heineking stellt fest, dass zumindest in der rückläufigen Zahl der Vollzeitschüler im Fachbereich Bau-/Holz-/Farbtechnik dann grundsätzlich eine positive Entwicklung zu sehen sei.