Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.

Der Ausschuss für Kreisstraßen nimmt Kenntnis.


Beratungsgang:

 

Kreisstraßenmanager Sangmeister trägt vor, dass es Ziel des Pavement Management Systems (PMS) ist, mit möglichst geringen Mitteln eine möglichst hohe Effizienz zu erzielen.

 

Bisher hat sich die Zustandserfassung mit PMS landesweit rein auf Fahrbahnen erstreckt, um hieraus ein Bauprogramm zu entwickeln. Die Bauprogramme für Kreisstraßen in den Landkreisen Nienburg und Diepholz beruhen bereits auf PMS. Dieses System zeigt sich als sehr zutreffend und aussagekräftig.

 

In den letzten Jahren wurden viele Radwege gebaut. Der Radwegebestand an Kreisstraßen im Landkreis Nienburg liegt zwischen 100 bis 105 km, teilweise beidseitig. Die Radwegschäden am Bestand haben sich bisher in Grenzen gehalten. Nach 20 bis 25 Jahren üblicher Nutzungsdauer von Radwegen erhöhen sich die Schäden zunehmend. Es ist daher sinnvoll, auch für Radwege ein PMS einzuführen.

 

In der Vergangenheit ist versucht worden, die Zustandsdaten der Radwege bei der Erfassung der Fahrbahnen mit aufzunehmen. Für Radwegschäden gelten aber andere Kriterien als für Schäden an Fahrbahnen, so dass eine gemeinsame Erfassung sich als nicht Ziel führend erwiesen hat.

 

Derzeit wird ein Radwege-PMS entwickelt, was für den kommunalen Bereich „Pilotcharakter“ hat und wobei die Kreisstraßen Vorreiter gegenüber den Bundes- und Landesstraßen sind. Es handelt sich hierbei um ein Erhaltungsmanagement, welches nicht für den Neubau angewendet wird. Die Entwicklung ist nicht so einfach, wie zunächst gedacht. Als erster Arbeitsschritt erfolgten die Erarbeitung einer Basisdatenbank und die Erstellung eines Rechenmodells. Hierzu werden speziell auf Radwege zutreffende Schadensmerkmale für Radwege in Asphaltbauweise oder in Pflasterbauweise festgelegt. Als grundsätzliche Vorgabe gelten eine Nutzungsdauer von 25 Jahren, sowie der optimale Eingreifzeitpunkt bei Erreichen einer Restnutzungsdauer von 0 Jahren und die Vorgabe, dass Schäden frühestens 5 Jahre nach Fertigstellung auftreten. Die visuelle Erfassung der Zustandsdaten ist zu ca. 80 % erledigt. Eine vorläufige Auswertung liegt vor, die auf Plausibilität der Daten überprüft wird. Nach noch vorzunehmender Einarbeitung der Radwegachsen wird ca. Ende Dezember 2012 mit der Übergabe der Datenbank gerechnet.

 

Als nächste Arbeitsschritte sollen im neuen Jahr die Aufstellung eines Vorschlages für ein mehrjähriges Bauprogramm für Instandsetzung und Erneuerung von Radwegen sowie ein jährlich fortzuschreibendes Programm für bauliche Unterhaltung (kleinere Reparaturen) erfolgen.

 

Gleichzeitig wurde vorgeschlagen, eine Projektgruppe mit weiteren Fachbehörden und Einrichtungen zu bilden, um zu prüfen, ob weitere über technische Bewertungen hinausgehende Belange berücksichtigt werden können (z. B. Netzbetrachtung, verkehrliche und touristische Bedeutung).

 

Zur nächsten AfK-Sitzung soll ein Vorschlag für ein Bauprogramm zur Vorabstimmung vorgestellt werden.

 

Kreisrat Schwarz führt aus, dass als Produktziel formuliert wurde, dass die Kreisstraßen und Radwege nach dem im Bauprogramm festgestellten Bedarf ausgebaut und in einem guten Bau- und Unterhaltungszustand erhalten werden. Als Ziele für 2013 sollen die Qualitätsmaßstäbe für den Unterhaltungszustand von Straßen und Radwegen definiert werden und der Radwegebedarfsplan soll fortgeschrieben werden.

 

Die Daten der Zustandserfassung für Kreisstraßen und Radwege sind erst Ende 2012 verfügbar und müssen dann hinsichtlich Bestand, Zustand und Nutzungsprofil zusammengeführt werden. Das für dieses Produkt erforderliche Budget hängt vom Zustand ab.

 

Stellv. Vorsitzender KTA Bomhoff hält es für eine gute Sache, durch das PMS eine Entscheidungsgrundlage zu bekommen, besonders, wenn es möglich ist, speziell für Radwege und Kreisstraßen getrennte Daten zu bekommen. Er regt an, für die Projektgruppe auch den ADFC und die Radwegepaten mit einzubinden.