Beschluss: Das Gremium beschließt ungeändert.

Die Resolution zum Thema „Wasser ist ein Menschenrecht“ wird ergänzt und in der nachstehenden Form verabschiedet.


Beratungsgang:

 

KTA Schmädeke verweist auf den von der CDU-Kreistagsfraktion eingebrachten Antrag. Wasser sei das Lebensmittel Nr. 1. Es solle sichergestellt sein, dass dieses Lebensmittel für alle frei zugänglich und zu erschwinglichen Preisen zu haben sei. Die Liberalisierung habe an vielen Stellen – auch in Deutschland – gezeigt, dass bei Privatisierung der Wasserpreis steige und nicht sinke. Auch leide bei einer Konzessionszeit über 10 Jahre die Nachhaltigkeit und es werde nicht vernünftig investiert. In Brüssel arbeite man zurzeit an einer Konzessions-Vergaberichtlinie, nach der auch Wasser ausgeschrieben werden müsse. Es gebe in dieser Richtlinie Ausnahmen für den Zivilschutz, für den Katastrophenschutz, die kommunale Kreditbeschaffung, für soziale Dienste, aber nicht für Wasser. Es heiße jetzt einfach, kommunale Wasserversorger, sprich Verbände, Stadtwerke seien nicht betroffen, es sei denn, die Stadtwerke erwirtschaften mehr als 20 % außerhalb ihres eigentlichen Wirtschaftsbereichs. KTA Schmädeke verliest sodann den Text der Resolution und bittet, die Resolution in der vom Ausschuss für Landschaftspflege, Natur- und Umweltschutz ergänzten Fassung zu beschließen.

 

KTA Brunschön erklärt, dass die SPD-Fraktion den Antrag gern unterstützt. Ähnliche Resolutionen werden auch andernorts, z. B. vom Rat der Stadt Wunstorf verabschiedet. Der SPD-Fraktion liege der Erhalt der bestehenden Struktur am Herzen. In Niedersachsen habe sich die Trägerschaft der Wasserversorgung durch die Stadtwerke oder die Wasserverbände bewährt. Viele Kreistagsabgeordnete wirken in kommunalen Aufsichtsgremien mit und seien sich ihrer Verantwortung für die Versorgungssicherheit und bezahlbare Wasserpreise bewusst. Im Europäischen Parlament habe sich die SPD dafür eingesetzt, den Anwendungsbereich aus der Richtlinie herauszunehmen, aber bisher keine Mehrheit gefunden. Wichtig sei ihm, die Resolution auch an den Bundestag zu schicken. Dort seien bereits dreimal Anträge der Grünen, der Linken und der SPD abgelehnt worden. Auch hoffe er, dass der Landtag von Niedersachsen die Angelegenheit vorantreibt und eine entsprechende Drucksache verabschiedet.

 

KTA Sanftleben dankt der CDU-Fraktion für die Initiative. Gemeinsames Anliegen müsse sein, die Wasserversorgung nicht zum Gegenstand privatwirtschaftlicher Interessen zu machen.

 

KTA Werner stimmt zu, dass Wasser aus der Richtlinie herausgenommen werden sollte. Es sei jedoch notwendig, dass es rechtliche Rahmenbedingungen gebe, um Unsicherheiten bei der Vergabe in den anderen Ländern zu beseitigen. Er werde sich deshalb der Stimme enthalten.


Beratungsergebnis:

 

Einstimmig mit einer Enthaltung