Beschluss: Das Gremium beschließt ungeändert.

Abstimmung: Ja: 10, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschluss:

 

Das Konzept zur Eindämmung der Katzenpopulation wird beschlossen.

 


Beratungsgang:

 

EKR Klein macht die bundesweite Diskussion über den Anstieg der Population von Katzen im verwilderten Bereich aber auch im dem Menschen zugeordneten Bereich am kürzlich erschienenen Artikel „Killer mit Kulleraugen“ im „Spiegel“ deutlich.

 

Er verweist darauf, dass Katzen Raubtiere seien. Dies sei u. a. daran erkennbar, dass wildlebende Katzen sich ihre Nahrung in der freien Wildbahn suchten und diese bekannte Eigenschaft auch bei den Hauskatzen erkennbar sei.

Einhergehend mit der steigenden Population der Katzen seien einige Probleme verbunden, wie z. B. die abnehmende Population an Singvögeln, Krankheiten / Verletzungen, um die sich niemand kümmere und die Belastung bzw. Überlastung der Tierheime.

 

Der Antrag auf Erlass einer Katzenkastrationsverordnung sei in juristischer Hinsicht geprüft worden, jedoch nicht zulässig umsetzbar.

Gleichwohl habe die Verwaltung sich der Problematik gestellt und nach Lösungen gesucht. Fündig geworden sei man bei einem Konzept des Landkreises Nordfriesland zur Eindämmung der Katzenpopulation.

Das Konzept dieses strukturell vergleichbaren Landkreises habe überzeugt, so dass fachlich nah daran orientiert eine Variante für den Landkreis Nienburg/Weser erarbeitet wurde.

 

Dr. Schreiner zeigt anhand einiger Artikel aus der Tagespresse, wie groß das mediale Interesse an der Angelegenheit ist und erläutert das Konzept auf der Basis der Beschlussvorlage.

 

EKR Klein ergänzt, dass die finanzielle Einbindung der Gemeinden ihren Grund in deren ordnungsrechtlicher Zuständigkeit habe.

 

KTA Menzel spricht der Verwaltung ihren Dank für den guten Ansatz des Konzeptes und die zeitnahe Aufnahme aus. Die Tierschutzorganisationen benötigten dringende Unterstützung.

 

KTA Sanftleben schließt sich dem Dank an und weist darauf hin, dass zum Zeitpunkt der Antragstellung für eine Katzenkastrationsverordnung seitens der Initiatoren keine rechtlichen Bedenken bestanden. Mit der Änderung des Tierschutzgesetzes in 2013 und der VO-Ermächtigung des Landes habe sich der Antrag rechtlich erledigt. Die Bemühungen seien jedoch nicht umsonst gewesen, da im Sinne aller Beteiligten deutliche Schritte nach vorn unternommen wurden. Er befürwortet die Befristung des Projektes und Evaluierung nach 3 Jahren, da er bereits jetzt Bedenken hinsichtlich der Auskömmlichkeit des Budgets habe. Zudem spreche er sich positiv für das 4-Säulen-System zur Umsetzung (intensive Öffentlichkeitsarbeit, Gutscheine über die Gemeinden, finanzielle Unterstützung für Tierschutzverbände und Einbeziehung der Tierärzte) aus.

 

Kreisjägermeister Frerking gibt den Hinweis, dass ein Fangen von Katzen keine wirkliche Alternative darstelle. Das Aufstellen von (nachtaktiven) Fallen bedürfe grundsätzlich einer Genehmigung bzw. Erlaubnis und sei in der freien Natur keinesfalls erlaubt. Ebenso sei ein Abschießen von Katzen in bewohnten Bereichen streng verboten.

 

EKR Klein macht deutlich, dass das Konzept auf präventive Wirkung ausgelegt sei und sich bewusst an die Katzenhalterinnen und Katzenhalter richte, um eine Vermehrung der Katzen zu verhindern. Das Wegfangen bzw. Kastrieren wildlebender Katzen stehe nicht im Vordergrund. Die finanzielle Unterstützung beziehe sich in erster Linie auf Katzen, auf die auch ein Zugriff möglich ist. Die 3.000 € dienten der Zusammenarbeit mit den Tierschutzorganisationen, wobei eine Auskömmlichkeit der Mittel bereits mit der nächsten Haushaltsplanung beleuchtet würde.

 

KTA Podehl spricht sich im Namen der Wählergemeinschaft zustimmend aus. Ggf. könne begleitend über die Fortschritte berichtet werden, so dass nicht die 3-jährige Evaluationszeit abgewartet werden müsse, um Informationen zu bekommen.

 

KTA Sieling trägt das Vorhaben mit und befürwortet eine Projektzeit von zunächst 3 Jahren, um Gelegenheit zur Betrachtung der Ergebnisse und Entwicklungen zu haben.


Beratungsergebnis:

 

Einstimmig mit 0 Enthaltungen.