Sitzung: 11.11.2014 Ausschuss für Finanzen und Personal
Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.
Vorlage: 2014/231
Beratungsgang:
KOAR Dachs präsentiert den
1. Entwurf der Haushaltssatzung und des Haushaltsplans 2015.
KTA Leseberg erkundigt sich
nach den Entwicklungen der Schlüsselzuweisungen.
KOAR Dachs führt aus, dass
anhand der neuesten vorliegenden Informationen zu erwarten ist, dass die
Schlüsselzuweisungen geringer ausfallen könnten als bisher geplant. Die
Entwicklung der Steuerkraft der niedersächsischen Gemeinden ist schlechter als
prognostiziert. Allerdings trifft dies nicht für die Gemeinden des Landkreises
Nienburg zu. Da hier die Entwicklung der Steuerkraft insgesamt gut ist, wirkt
sich dies negativ auf die zu erwartenden Schlüsselzuweisungen des Landes aus.
Auf die Bemerkung
von Herrn KTA Koch, dass sich diese Entwicklung anhand der
Orientierungsdaten im Haushaltsplanentwurf nicht erkennen lässt, erwidert KOAR
Dachs, dass dies im 1. Entwurf noch nicht berücksichtigt werden konnte, da
die Informationen erst jetzt vorliegen.
KTA
Bergmann-Kramer macht auf den hohen Schuldenstand des Landkreises aufmerksam. Vor allem
der hohe Stand an Investitionskrediten sieht er als Gefahr.
KTA Leseberg sieht in der
Kreditentwicklung kein Problem, da die Höhe der Investi-tionskredite ein
Indikator für getätigte Investitionen sind.
KOAR Dachs gibt zu bedenken,
dass die Zinsbelastungen ein erhebliches Risiko darstellen. Zurzeit profitiert
der Landkreis Nienburg vom niedrigen Zinsniveau, sollten die Zinsen in den
kommenden Jahren allerdings wieder ansteigen, wird dies den Ergebnishaushalt
erheblich belasten.
KTA Westermann warnt vor einem
hohen Bestand an Liquiditätskrediten. Auch er sieht in den hohen
Zinsbelastungen eine große Gefahr. Er regt an, Beschlussvorlagen in den
einzelnen Ausschüssen, welche eine finanzielle Belastung für die laufende Verwaltungstätigkeit
zur Folge haben, kritischer zu prüfen. In Hinblick auf die angespannte
Haushaltslage muss man unter Umständen auch mal etwas ablehnen.
KTA
Bergmann-Kramer erklärt, dass die Hälfte der niedersächsischen Landkreise keine
Liquiditätskredite haben.
KTA Bomhoff sieht die
Verschuldung des Landkreises Nienburg im Vergleich zu anderen niedersächsischen
Landkreisen als nicht so dramatisch. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist bei vielen
anderen Landkreisen wesentlich höher. Er bittet um genauere Informationen
hierüber.
Anmerkung
zum Protokoll:
In der Anlage ist eine Statistik zur Verschuldung der nds. Landkreise
beigefügt – Stand 31.12.2013
KTA Dr. Weghöft entgegnet, dass
es nicht der Ansatz sein kann, auch etwas schlecht zu machen, nur weil es
andere schlecht machen. Die Schuldenlast des Landkreises Nienburg sollte nicht
schön geredet werden und stellt hinsichtlich potentieller Zinssteigerungen eine
große Gefahr dar.
KTA Sieling fragt, wie hoch
der durchschnittliche Zinssatz aller Kredite des Landkreises Nienburg ist und
welche Zinsbindungsfristen bestehen.
Anmerkung
zum Protokoll:
Z. Z. beträgt der durchschnittliche Zinssatz 2,68 %. Dieser sinkt in der
mittelfristigen Betrachtung auf 2,51%, da einige Kredite mit höheren
Verzinsungen auslaufen.
KTA Leseberg stellt noch
einmal klar, dass Schulden grundsätzlich nicht gut und erstrebenswert sind.
Allerdings hat die Politik eine Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit des
Landkreises und muss Investitionen tätigen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
KTA Westermann stimmt dem zu. Er
stellt hervor, dass das Verhältnis zwischen Liquiditätskrediten und
Investitionskrediten besser geworden ist. Außerdem hat sich der Schuldenstand
nicht so dramatisch entwickelt wie vor einigen Jahren noch prognostiziert.
KTA Bomhoff sieht
kreditfinanzierte Investitionen als notwendiges Mittel, um die
Wettbewerbsfähigkeit des Landkreises Nienburg erhalten zu können.
KTA Cunow hält die Notwendigkeit
für einen Großteil der vom Landkreis Nienburg getätigten Investitionen gegeben,
allerdings bezweifelt er, ob Höhe und Umfang immer berechtigt sind. Hier sollte
mehr über mögliche Einsparungen diskutiert werden.
LR Kohlmeier führt aus, dass
bei Investitionsentscheidungen, die den Ausschüssen seitens der Verwaltung
vorgelegt werden, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen berücksichtigt werden. Er
sieht kreditfinanzierte Investitionen grundsätzlich nicht bedenklich, solange
man die Fremdfinanzierung aus eigenen Mitteln bedienen kann. Dies kann der
Landkreis derzeit noch. Die steigende Summe der Investitionskredite lässt sich
aufgrund der getätigten Investitionen erklären. Die Investitionen sind
notwendig, um den Versorgungsauftrag des Landkreises sicherzustellen. Der
derzeitige Schuldenstand muss kritisch gesehen werden, allerdings sollte man
auch nicht zu schwarzsehen, da die derzeitige Pro-Kopf-Verschuldung noch auf
einem überschaubaren Niveau ist.
KTA Koch erkundigt sich
nach dem Beratungsgang zur Kostenbeteiligung des Landkreises an den Aufgaben
Tagesbetreuung in Kindertagesstätten (Kita und Krippe).
KTA Bomhoff weist darauf hin,
dass dies auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung am 02.12.2014 steht.
LR Kohlmeier erläutert kurz
die Position der Verwaltung. Grundsätzlich gilt die seinerzeit angeführte
Begründung zur Kostenbeteiligung in der beschriebenen Höhe unverändert und es
wird eine Bezuschussung empfohlen.
KTA Leseberg fragt bzgl. des
Investitionsvolumens der Kreisstraßen. Im Rahmen der Nachtragsplanung 2014
wurde das Volumen um 2 Mio. zur Deckung anderer Bedarfe verringert. Diese
Mittel sollten dem Bereich Kreisstraßen dann im Jahr 2015 wieder zur Verfügung
stehen. Aus dem Haushaltsplan kann er dies nicht erkennen und bittet um
Klärung.
KTA Bomhoff verweist auf die
Sitzung des Ausschusses für Kreisstraßen am 13.11.2014 mit der Bitte, die
Thematik dort zu besprechen.
KTA Schmidt möchte wissen,
woher der Eckwert für Investitionen in Höhe von 600.000 Euro für den Bereich
Brandschutz/Rettungsdienst stammt.
KOAR Dachs erklärt, dass die
Eckwerte, sowohl für den konsumtiven als auch für den investiven Bereich in der
Sitzung des Ausschusses für Finanzen und Personal am 12.06.2014 beschlossen
wurden.
KTA Bomhoff ergänzt, dass die
Eckwerte als Orientierungshilfe im Rahmen der Haushaltsplanaufstellung dienen
sollen. Er regt an, den Punkt Eckwerteplanung in den Fraktionen nochmals zu
thematisieren, um etwaige Missverständnisse auszuräumen.
KTA Sieling erläutert, dass
die Förderungen im Bereich der Kreisstraßen und Radwege in den kommenden Jahren
zurückgehen werden und dass es demzufolge sinnvoll seien könnte, jetzt noch
mehr zu investieren, um höhere Fördergelder generieren zu können. Er erbittet
ein Meinungsbild des Ausschusses.
KTA
Bergmann-Kramer führt aus, dass dies gegen die vorangegangenen Diskussionen zum
Schuldenstand des Landkreises Nienburg spricht.
KTA Bomhoff stellt fest, dass
es kein einheitliches Meinungsbild hierzu gibt.