Beschluss: Das Gremium beschließt ungeändert.

Der Landkreis Nienburg/Weser beschließt, vorbehaltlich der juristischen Prüfung, die beigefügte „Richtlinie zur Vergabe von Stipendien für Studierende der Humanmedizin“.

Danach kann den Studierenden ein Stipendium in Form einer Grundförderung von 300 € sowie ggf. eines Zuschusses zu den Studiengebühren gewährt werden.

Die Verwaltung wird beauftragt, die erforderlichen Schritte zur Umsetzung einzuleiten, damit zum Wintersemester 2015/16 die ersten Stipendien für Medizinstudenten vergeben werden können.

Gegebenenfalls erforderlich werdende redaktionelle Änderungen an der Richtlinie kann die Verwaltung vornehmen.


Beratungsgang:

 

KTA Huneke hinterfragt, wozu die Mittel verwandt werden und ob es Erkenntnisse über die Notwendigkeit gäbe

 

BD Pagels verweist auf die Vorlage und entgegnet, dass auf den ersten Blick die Versorgung im Landkreis noch gut sei. Jedoch seien 37 % der Hausärzte und 23 % der Fachärzte im Landkreis Nienburg älter als 60 Jahre. Die Versorgung im Landkreis werde somit schlechter. Mithilfe der Stipendien wollen wir Ärzte für einen Zeitraum nach dem Studium im Landkreis Nienburg binden.

 

KTA Huneke hinterfragt, ob die Stipendien einmalig gezahlt werden und warum diese nicht vom KVN gezahlt werden.

 

BD Pagels verweist auf die in der Vorlage abgedruckte Tabelle. Er entgegnet, dass die ärztliche Versorgung zur Daseinsvorsorge gehöre und diese Aufgabe der Kommunen sei.

 

Ltd. Med. Dir. Dr. Vogel ergänzt, dass die Idee der Stipendien in dem Arbeitskreis ärztliche Versorgung aus dem Moro-Projekt entwickelt worden sei. Aus seiner Sicht sei das Stipendienprojekt wichtig, da es im LK Diepholz eine entsprechende Kampagne gäbe und der Landkreis Nienburg/Weser mit dem Landkreis Diepholz gleich ziehen würde, um Konkurrenz zu vermeiden habe man sich an einheitlichen Vorgaben orientiert. Die Verantwortung der KVN wird z. B. durch die Förderung  von zwei Hausarztsitzen im Nordkreis mit jeweils 50.000 € deutlich. Die Besetzung scheitere zurzeit jedoch an der Nachfrage, so Ltd. Med. Dir. Dr. Vogel.

 

Die Nachfrage von KTA Huneke ob dies ein Imagethema sei, wird von BD Pagels verneint.

 

KTA Leseberg stellt fest, dass die Grundlagen für die angehenden Ärzte die vorhandenen Praxen seien. Es gehe hierbei nicht um die Schaffung neuer Praxen. Das Problem in der Zukunft sei, die vorhandenen Praxen neu zu besetzten. Er bittet darum, dass auch die ärmeren Kommunen Beachtung finden.

 

Ltd. Med. Dir. Dr. Vogel entgegnet, dass die im Arbeitskreis ärztliche Versorgung beteiligten Kommunen eine entsprechende Vereinbarung getroffen hätten.

 

KTA Westermann stellt positiv heraus, dass die Stipendiaten im Anschluss an das Studium 4 Jahre im Landkreis Nienburg tätig sein sollen.

 

KTA Bergmann-Kramer ist davon überzeugt, dass dies ein guter Weg sei, um die Nachfrage an Ärzten zu decken, da der ländliche Raum unter normalen Umständen unattraktiv sei.

 

KTA Warnecke berichtet, dass unter anderem auch der Landkreis Leer Stipendien vergebe. Dort seien ca. 22 Stipendien zeitgleich vergeben und ein Stipendiat hat sich bereiterklärt, eine Praxis auf Borkum zu übernehmen, dessen Nachbesetzung unter normalen Umständen nahezu unmöglich gewesen sei.


Beratungsergebnis:

 

Einstimmig mit 1 Enthaltung