Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt nimmt Kenntnis.

 


Beratungsgang:

 

Als Vertreterin der Unteren Bodenschutzbehörde (UBB) erläutert Dipl.-Ing. Spehlbrink die Maßnahmen der Orientierenden Untersuchungen (O.U.), die gemäß Altlasten-Gewässerschutzrichtlinie in 2013/14 an 3 Standorten abgeschlossen werden konnten, bzw. an einem Standort (Muna Langendamm) in 2015 begonnen wurde.

 

Bezug genommen wird, um Wiederholungen zu vermeiden, auf die bereits in der Einladung gemachten Angaben zum Sachverhalt.

 

Im Rahmen der abgeschlossenen O.U. an der Molkerei Warmser Spezialitäten, am Tanklager Loccum bzw. Wasserwerk Loccum und an der ehemaligen Holzverarbeitung Stolle bzw. Südringkreisel / Wasserwerk Nienburg wurden zahlreiche Rammkernsondierungen und Bodenanalysen sowie temporäre Messstellen und Grundwasser-Analysen durchgeführt.

Aufgrund der Größenordnungen der Befunde, der festgestellten Konzentrationen und guter Überwachungssituationen könne aus Sicht der UBB festgestellt werden, dass kein weiterer Handlungsbedarf gegeben ist.

 

Am Standort der Rüstungsaltlast Muna Langendamm wurden in den 90iger Jahren bereits Untersuchungen und Sanierungen durchgeführt. Aufbauend auf den gewonnenen Kenntnissen wurden die Belastungsschwerpunkte, hier insbesondere die alte Kläranlage, ehem. Füllstellen und das Pulverhaus, über Voruntersuchungen bestätigt und hier gezielt eine O.U. vorgenommen.

 

Bereits jetzt kann festgehalten werden, dass keine Gefährdung von Faktor Boden zu Faktor Mensch gegeben ist.

Grundwassermessungen belegten allerdings in der Vergangenheit einen Eintragsmechanismus, wahrscheinlich aus der Kombination Oberboden und Versickerungsschächte.

Als Handlungsempfehlungen werden daher die Überarbeitung des Gartenbrunnenkatasters und die Weiterführung des Grundwasser–Monitorings sowie die weitere Eingrenzung der Schadstofffahne im Abstrom Richtung Wohngebiet als weitergehende Maßnahmen angestrebt.

Ein entsprechender Antrag auf finanzielle Förderung durch das Land Niedersachsen wurde seitens der UBB gestellt und ist bereits genehmigt.

 

Insofern wird das bisherige Ergebnis als zufriedenstellend gewertet.

 

Auf die Frage von KTA Brüning, wie lange die Untersuchungen an der Muna Langendamm vermutlich andauern werden, bzw. wann die Maßnahme beendet sein wird, erläutert Dipl.-Ing. Spehlbrink, dass der Sommer 2016 angestrebtes Ziel für die Beendigung der O.U. sei. Abhängig von den Ergebnissen der Grundwasser-Brunnen, die bestehen blieben, könne vermutlich 2020 ein realistisches Ende erreicht sein.

 

Baudirektor Wehr ergänzt, dass dem Trinkwasser bzw. der Trinkwasseraufbereitung bei Lebensmittelbetrieben der höchste Stellenwert zugemessen werde. Die Konzentrationen liegen innerhalb der zulässigen Grenzen. Ein Überschreiten der Grenzwerte wurde im Rahmen der regelmäßigen Überwachung nicht festgestellt.

 

Aufgrund der Grundwasseraufbereitungsanlage bestünde derzeit keine Gefahr für die Qualität des Trinkwassers bzw. die Trinkwasseraufbereitung. Über die vorhandenen Messungen könne kontinuierlich die Qualität nachvollzogen und bei Auffälligkeiten schnellstens reagiert werden.

 

Auf Nachfrage von KTA Podehl, wie tief die Spatenstiche für die Bodenproben unternommen würden, entgegnet Dipl.-Ing. Spehlbrink, dass diese rd. 40cm tief ausgeführt werden. Mit den  Rammkernsondierungen erreiche man eine Tiefe von rd. 4m.

 

Der Vorsitzende KTA Andermann fragt, wieso die Muna Langendamm vorrangiges Untersuchungsobjekt sei und weist darauf hin, dass sich eine bekannte ehemalige Tankstelle in Steimbke ebenfalls als vorrangiger Untersuchungsstandort anbieten würde. Ggf. wolle er einen entsprechenden Antrag stellen.

 

Dipl.-Ing. Spehlbrink erläutert, dass die Gefahrenerforschung Aufgabe des Landkreises als UBB sei. Wegen der angrenzenden Wohnbebauung gelte die Muna Langendamm als Standort mit sensibler Nutzung. Als Rüstungsaltlast-Standort biete sie sich zudem für prioritäre Untersuchungen an.

 

Auf Nachfragen des Vorsitzenden KTA Andermann, ob das Pflanzenschutzmittel „Ethidimuron“, wie es am Standort Molkerei Warmsen nachgewiesen wurde, auch in der Landwirtschaft zum Einsatz kam, entgegnet Dipl.-Ing. Spehlbrink, dass dies nicht der Fall sei. Schwerpunktmäßig wurde es im Bereich von Gleisanlagen eingesetzt.

 

Der Vorsitzende KTA Andermann lobt abschließend den Vortrag von Dipl.-Ing. Spehlbrink als sehr informativ.

 


Beratungsergebnis:

 

ohne