Sitzung: 29.09.2015 Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt
Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.
Vorlage: 2015/174
Beschluss:
Der Ausschuss für
Landschaftspflege, Natur und
Beratungsgang:
Als Vertreterin der Unteren Bodenschutzbehörde (UBB) erläutert Dipl.-Ing.
Spehlbrink die Maßnahmen
der Orientierenden Untersuchungen (O.U.), die gemäß Altlasten-Gewässerschutzrichtlinie
in 2013/14 an 3 Standorten abgeschlossen werden konnten, bzw. an einem Standort
(Muna Langendamm) in 2015 begonnen wurde.
Bezug genommen wird, um Wiederholungen zu vermeiden,
auf die bereits in der Einladung gemachten Angaben zum Sachverhalt.
Im Rahmen der abgeschlossenen O.U. an der Molkerei
Warmser Spezialitäten, am Tanklager Loccum bzw. Wasserwerk Loccum und an der
ehemaligen Holzverarbeitung Stolle bzw. Südringkreisel / Wasserwerk Nienburg
wurden zahlreiche Rammkernsondierungen und
Bodenanalysen sowie temporäre Messstellen und Grundwasser-Analysen
durchgeführt.
Aufgrund der Größenordnungen der Befunde, der
festgestellten Konzentrationen und guter Überwachungssituationen könne aus
Sicht der UBB festgestellt werden, dass kein weiterer Handlungsbedarf gegeben
ist.
Am Standort der Rüstungsaltlast Muna Langendamm
wurden in den 90iger Jahren bereits Untersuchungen und Sanierungen
durchgeführt. Aufbauend auf den gewonnenen Kenntnissen wurden die
Belastungsschwerpunkte, hier insbesondere die alte Kläranlage, ehem.
Füllstellen und das Pulverhaus, über Voruntersuchungen bestätigt und hier
gezielt eine O.U. vorgenommen.
Bereits
jetzt kann festgehalten werden, dass keine
Gefährdung von Faktor Boden zu Faktor Mensch gegeben ist.
Grundwassermessungen belegten
allerdings in der Vergangenheit einen Eintragsmechanismus, wahrscheinlich aus der
Kombination Oberboden und Versickerungsschächte.
Als Handlungsempfehlungen werden
daher die Überarbeitung des Gartenbrunnenkatasters und die Weiterführung des
Grundwasser–Monitorings sowie die weitere Eingrenzung der Schadstofffahne im
Abstrom Richtung Wohngebiet als weitergehende Maßnahmen angestrebt.
Ein entsprechender Antrag auf
finanzielle Förderung durch das Land Niedersachsen wurde seitens der UBB
gestellt und ist bereits genehmigt.
Insofern wird das bisherige Ergebnis
als zufriedenstellend gewertet.
Auf die Frage von KTA Brüning, wie lange die
Untersuchungen an der Muna Langendamm vermutlich andauern werden, bzw. wann die
Maßnahme beendet sein wird, erläutert Dipl.-Ing. Spehlbrink, dass der
Sommer 2016 angestrebtes Ziel für die Beendigung der O.U. sei. Abhängig von den
Ergebnissen der Grundwasser-Brunnen, die bestehen blieben, könne vermutlich
2020 ein realistisches Ende erreicht sein.
Baudirektor Wehr ergänzt, dass dem Trinkwasser bzw. der
Trinkwasseraufbereitung bei Lebensmittelbetrieben der höchste Stellenwert
zugemessen werde. Die Konzentrationen liegen innerhalb der zulässigen Grenzen.
Ein Überschreiten der Grenzwerte wurde im Rahmen der regelmäßigen Überwachung
nicht festgestellt.
Aufgrund der Grundwasseraufbereitungsanlage bestünde
derzeit keine Gefahr für die Qualität des Trinkwassers bzw. die
Trinkwasseraufbereitung. Über die vorhandenen Messungen könne kontinuierlich
die Qualität nachvollzogen und bei Auffälligkeiten schnellstens reagiert
werden.
Auf Nachfrage von KTA Podehl, wie tief die
Spatenstiche für die Bodenproben unternommen würden, entgegnet Dipl.-Ing.
Spehlbrink, dass diese rd. 40cm tief ausgeführt werden. Mit den Rammkernsondierungen erreiche man eine Tiefe
von rd. 4m.
Der Vorsitzende KTA Andermann fragt, wieso die Muna
Langendamm vorrangiges Untersuchungsobjekt sei und weist darauf hin, dass sich
eine bekannte ehemalige Tankstelle in Steimbke ebenfalls als vorrangiger
Untersuchungsstandort anbieten würde. Ggf. wolle er einen entsprechenden Antrag
stellen.
Dipl.-Ing. Spehlbrink erläutert, dass die
Gefahrenerforschung Aufgabe des Landkreises als UBB sei. Wegen der angrenzenden
Wohnbebauung gelte die Muna Langendamm als Standort mit sensibler Nutzung. Als
Rüstungsaltlast-Standort biete sie sich zudem für prioritäre Untersuchungen an.
Auf Nachfragen des Vorsitzenden KTA Andermann,
ob das Pflanzenschutzmittel „Ethidimuron“, wie es am Standort Molkerei Warmsen
nachgewiesen wurde, auch in der Landwirtschaft zum Einsatz kam, entgegnet Dipl.-Ing.
Spehlbrink, dass dies nicht der Fall sei. Schwerpunktmäßig wurde es im
Bereich von Gleisanlagen eingesetzt.
Der Vorsitzende KTA Andermann lobt
abschließend den Vortrag von Dipl.-Ing. Spehlbrink als sehr informativ.
Beratungsergebnis:
ohne