Die Darstellung der Situation der Flüchtlinge im Landkreis Nienburg wird zur Kenntnis genommen.


Beratungsgang:

 

Herr Buchholz verteilt ein Schaubild mit statistischen Daten und erläutert dieses. Er betont, dass viele Alleinreisende und junge Flüchtlinge kämen. Man müsse mit dem Nachzug der Familien rechnen.

 

Herr Brunschön möchte wissen, wie viele unbegleitete Minderjährige kommen. Herr Buchholz antwortet, dass die Anzahl sehr gering sei.

 

Herr Koch fragt, ob die dezentrale Unterbringung noch möglich sei. Herr Buchholz antwortet, dass es derzeit noch gelinge, bei einigen Gemeinden sehe es aber bereits eng aus.

 

Herr Klein ergänzt, dass der Landkreis den Willen der Gemeinden wahrnehme, zu helfen und Flüchtlinge dezentral unterzubringen. Der Landkreis sei bemüht, die Gemeinden bei der Begleitung der Flüchtlinge zu unterstützen. Auch mit ehrenamtlichem Engagement könnten die Gemeinden nicht mehr alles abdecken. Beim Landkreis sei eine Personalaufstockung geplant. Bereits jetzt sei aber absehbar, dass die beantragte Personalaufstockung nicht ausreiche.

 

Herr Koch fragt, ob ausreichend Sprachkurse angeboten würden. Herr Klein bejaht dies. Kurse würden von der VHS, der Arbeitsverwaltung und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) angeboten.

 

Herr Brunschön möchte wissen, ob die berufliche Qualifikation der Flüchtlinge erfasst sei. Außerdem fragt er, ob Arbeit liegen bleibe und ob es Wartezeiten für „normale“ Klientel gebe.

 

Herr Buchholz teilt mit, dass viele Flüchtlinge geringere berufliche Qualifikation hätten, als erwartet. Nur etwa 10 % hätten eine Ausbildung, zum Teil ohne Abschluss. Viele hätten keinen Schulabschluss, es gebe auch Analphabeten. Es sei schwierig, ausreichend Informationen über berufliche Qualifikation und Bildung zu bekommen.

 

Der Lebensunterhalt aller Leistungsempfänger werde weiterhin rechtzeitig sichergestellt. Gewisse Nachteile für den Landkreis seien jedoch nicht ausgeschlossen. So könnten zum Beispiel Nebenkostenguthaben untergehen, weil keine Zeit sei, diese abzufragen.

 

Frau Höltke berichtet über die Situation der Flüchtlings-Kinder in den Schulen. Die Kontakte zu anderen Kindern seien unproblematisch. Der Unterricht gestalte sich aber aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse schwierig. Ohne ehrenamtliche Helfer würde es gar nicht gehen. Sprachkurse seien sehr hilfreich. Es sei ein Glück, dass die Gemeinden sich engagiert einbringen und vieles auf die Beine stellen würden.

 

Herr Koch fragt, ob es noch Möglichkeiten gebe, gemeinnützige Arbeit anzubieten. Herr Buchholz antwortet, dass dies im Bereich des AsylbLG grundsätzlich möglich sei, die Sachbearbeitung des Landkreises und auch die Gemeinden als Anbieter dieser Tätigkeiten seien angesichts der derzeitigen Arbeitsverdichtung nur sporadisch in der Lage, dies umzusetzen.

Für die Zukunft solle das Instrument der Arbeitsgelegenheiten wieder systematisch als sinnvolle Ergänzung der Sprachförderung und Maßnahmen der Arbeitsverwaltung zum Einsatz kommen.

 


Beratungsergebnis: