Beschluss: Das Gremium beschließt ungeändert.

Das Integrationskonzept wird zur Kenntnis genommen und die hierin dargelegte Vorgehensweise für die Integrationsarbeit im Landkreis Nienburg/Weser wird empfohlen.


Beratungsgang:

 

Erster Kreisrat Klein betont, Deutschland habe bereits die Erfahrung hinter sich, was es bedeutet, Migration zu haben, aber zu glauben, dass die Integration der zugewanderten Menschen nicht notwendig sei oder von selbst funktioniere.

 

Man verzichte dann nicht nur auf die Chance, durch eine bessere Teilhabe der Migrantinnen und Migranten an der Aufnahmegesellschaft Wohlfahrt und Wohlstand für alle zu stärken, sondern das Gegenteil werde erreicht: Mangelnde Eingliederung führe – zumindest in Teilen der zugewanderten Community - zu Abschottung und Parallelgesellschaften mit der Folge, dass unsere Wertvorstellungen nicht akzeptiert und beachtet würden. Perspektiven seien dann nicht Wohlfahrt und Wohlstand sowohl für Migranten als auch für die Aufnahmegesellschaft, sondern soziale und gesellschaftliche Konflikte unter Verzicht darauf, die in der Migration liegenden Potentiale zu erschließen.

 

Deshalb sei es so wichtig, sich dieser Aufgabe konsequent und zielorientiert, aber natürlich auch mit einem realistischen Ansatz anzunehmen. Diesem Tenor, dieser Grundphilosophie folge das zur Beschlussfassung vorliegende Integrationskonzept:

 

Integration sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, was bedeute, dass der Landkreis nicht den Anspruch haben könne, alles und jedes selbst zu regeln, bildlich gesprochen jeden Flüchtling an die Hand zu nehmen. Es gehe vielmehr darum, die Vielzahl der sich für die Integration engagierenden Menschen, Organisationen und öffentlichen Einrichtungen in ihren Aktivitäten zu vernetzen, ihre Arbeit zu koordinieren und sie zu unterstützen.

 

Das Integrationskonzept lege sehr präzise und konkret dar, wie und mit welcher Infrastruktur die Kreisverwaltung diese Zielsetzung verfolge und zukünftig weiter verfolgen wolle. Dieser koordinierende und unterstützende Ansatz werde durch konkretes operatives Arbeiten mit den Flüchtlingen ergänzt, wo der Landkreis Pflichten habe oder wo es auf Kreisebene Sinn mache. Beispielhaft sei hier zu nennen das Thema Sprachförderung, das sowohl von der Volkshochschule als auch von der Koordinierungsstelle Integration inhaltlich wie organisatorisch maßgeblich gestaltet werde. Überhaupt stünden Aus- und Fortbildung der im Bereich der Integration engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürger zentral im Fokus des Landkreises mit seiner Koordinierungsstelle Integration.

 

Er sei der festen Überzeugung, dass mit der Umsetzung sowohl für die alt eingesessenen Kreis-Nienburgerinnen und -Nienburger als auch für die zugewanderten Menschen das Richtige und auch das Notwendige getan werde.

 

KTA Sievers erklärt, ihre Fraktion begrüße das Integrationskonzept ausdrücklich. Sie finde es richtig, dass damit ein klares Bekenntnis zur Integrationsarbeit im Landkreis einhergehe. Integrationsarbeit basiere im Wesentlichen auf Ehrenamtlichen. Es sei deswegen wichtig, dass die vielen Ehrenamtlichen und auch die Professionellen gut unterstützt und gut begleitet würden.

 

KTA Iraki erklärt, auch seine Fraktion unterstütze das vorliegende Konzept. Ein Konzept, das seit knapp zwei Jahren durch ehrenamtliche Hilfe schon gelebt werde. Auch durch Mitarbeiter des Landkreises Nienburg, die eine sehr gute Arbeit leisteten. Der Landkreis Nienburg stünde im Vergleich mit anderen Landkreisen Niedersachsens sehr gut da.

 


Beratungsergebnis:

 

Einstimmig