Sitzung: 07.09.2017 Ausschuss für Integration, Sport und Kultur
Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.
Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 2017/168
Der Ausschuss für Integration, Sport und
Kultur nimmt den ersten Bericht des
Bildungskoordinators zur Kenntnis.
Beratungsgang:
Herr Becker
stellt sich dem Ausschuss für Integration, Sport und Kultur vor.
Folgend berichtet Herr Becker über sein
Aufgabengebiet, Bildungskoordination für Neuzugewanderte im Landkreis
Nienburg/Weser, im Fachdienst 366 Migration und Teilhabe, anhand einer
Präsentation. Die Präsentation ist der Anlage zu entnehmen.
Herr Barthel weist darauf hin, dass der vollständige Bildungsbericht möglichst
zeitnah nach endgültiger Bewertung dem Ausschuss zugehen wird. Soweit möglich
wird er bereits dem Protokoll beigefügt.
Frau Kurowski berichtet zu dem Präsentationspunkt „Bildungsangebote für Neuzugewanderte“,
sie könne aus eigener Erfahrung mitteilen, dass 2 Jahre berufsbezogene
sprachliche Deutschförderung nicht ausreichen, um zu einer guten Verständigung
in der Ausbildung zu gelangen. Die Sprachkurse liefen parallel zur Ausbildung,
was sich immer schwierig gestalte (Blockunterricht der Azubis). Ferner erfragt Frau
Kurowski, wie es in den Kitas mit der Sprachförderung der neuzugewanderten Kinder
aussehe.
Herr Barthel antwortet, dass im Rahmen der Sprachförderkonzeption in den Kitas und
zusätzlich in einigen Grundschulen mittels der pädagogischen Fachkräfte ehrenamtlich
gegen Aufwandsentschädigung, für Flüchtlinge Unterstützung geleistet werde.
Herr Werner
bestätigt dieses und stellt gleichfalls die zwei Jahre als nicht
ausreichend dar.
Herr Becker
verweist dazu auf das Jobcenter und die Schwierigkeit hinsichtlich der
Abstimmung der unterschiedlichen Angebote der Bildungsträger. Die angebotenen
Deutschkurse müssten, um besser an die Adressaten zu gelangen, in anderer Weise
koordiniert werden. Daneben bestehen allerdings auch weitere Schwierigkeiten,
wenn es um den Besuch von Sprachkursen gehe: Eine davon sei z.B. die aufgrund
des nur eingeschränkten Regionalverkehrs schwere Erreichbarkeit aus den entlegeneren
Bereichen des Landkreises.
Zur Nachfrage zur sprachlichen Situation von
Kindern bestimmter Nationalitäten verweist Herr Barthel auf die intensiven
Bemühungen der Schulen und des Landkreises, macht aber auch deutlich, dass bei
einer nicht unbeträchtlichen Zahl von Eltern kaum ein Bildungsverständnis, wie
es in Deutschland gegeben ist, erwartet werden kann. Dies führe immer wieder
die Bemühungen an Grenzen, da
in keiner Weise von kontinuierlicher
Förderung ausgegangen werden könne.
Herr Wesemann regt an, dass auch durch ein gutes Sportangebot ein sprachlicher
Austausch stattfinden und zur Förderung beitragen könne.
Frau Weißenborn erfragt, wie die Betreuungssituation der Frauen mit Kindern wäre, die
an einem Deutschsprachkurs des Jobcenters / Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge (BAMF) teilnehmen möchten.
Herr Becker
sieht auch hier die Möglichkeit durch das Jobcenter und ergänzt, dass die
Förderung durch Bund und Land erfolge und von dort die Betreuung sichergestellt
werden müsse.
Frau Trampe
sieht es ebenfalls als sehr wichtig an, Kinderbetreuung für Eltern in
Sprachkursen anzubieten.
Herr Barthel informiert dazu, für Kinder unter drei Jahren werde die Betreuung grundsätzlich
auch in Großtagespflegestellen angeboten, soweit der Bedarf geltend gemacht
werde. Dies helfe allerdings bei der bestehenden Sprachproblematik – auch
gegenüber den Eltern – nicht wirklich weiter.
Frau Sievers stellt Herrn Becker die Frage, ob er im Gespräch mit den Schulen sei.
Herr Becker
teilt mit, er werde in naher Zukunft mit den Schulen in Kontakt treten.