Die Kreisumlagesätze werden
auf 51,5 v. H. der Steuerkraft und 45,5 v. H. von
90 v. H. der
Schlüsselzuweisungen festgesetzt.
Die Haushaltssatzung und der
Haushaltsplan für das Jahr 2018 in der jetzt vorliegenden Fassung werden
beschlossen.
Beratungsgang:
Landrat Kohlmeier weist darauf hin, dass der Landkreis
Nienburg aufgrund der gesamtwirtschaftlich positiven Ausgangslage in diesem
Jahr sehr gute Rahmenbedingungen vorgefunden habe.
Ohne diese guten Rahmenbedingungen wäre vieles nicht möglich
gewesen. Trotz aller positiven Vorzeichen sei die Aufstellung des Haushaltes
alles andere als einfach.
Der Landkreis finanziere sich größtenteils über die Erhebung der
Kreisumlage. Wegen der guten Haushaltslage sei die Kreisumlage im Jahr 2017 um
drei Prozentpunkte gesenkt und damit die finanzielle Lage der kreisangehörigen
Kommunen deutlich verbessert worden. Bereits zum damaligen Zeitpunkt sei klar
gewesen, dass diese Absenkung nicht auf Dauer erfolgen könne. Insbesondere
nicht vor dem erheblichen Stand der investiven Verschuldung des Landkreises.
Die investive Verschuldung werde in den nächsten Jahren perspektivisch noch
anwachsen. Die Verwaltung schiebe derzeit ein Investitionspaket in Höhe von
über 100 Millionen Euro vor sich her. Hier stelle sich die Frage der
Finanzierbarkeit.
Er plädiere vor diesem Hintergrund für einen verantwortungsbewussten
Umgang mit den anstehenden Projekten. Anfang 2018 wolle er mit der Politik in
den Dialog eintreten. Dabei müsste auch die Frage, was sich der Landkreis mit
welcher Priorität leisten könne, geklärt werden.
KTA Linderkamp stimmt den Ausführungen des Landrats zu. Die anstehenden Projekte
seien nur realisierbar, wenn eine längerfristige, solide Finanzplanung zugrunde
gelegt werde.
KTA Bergmann-Kramer zeigt sich angesichts der anstehenden
Investitionen beeindruckt. Er warne allerdings vor Übermut. Die jetzt zu
günstigen Konditionen aufgenommenen Kredite müssten auch in wirtschaftlich
schlechten Zeiten noch zurückzahlbar sein. Seine Fraktion werde den Haushalt so
mittragen.
KTA Leseberg zeigt sich von der Vorgehensweise der Mehrheitsfraktionen
hinsichtlich der Haushaltsaufstellung getroffen. Bereits in der
Finanzausschusssitzung sei das heutige Ergebnis präsentiert worden. Er wolle
nicht nur abnicken, was die beiden großen Parteien alleine beschlossen hätten.
Vor dem Hintergrund der vermuteten Gebührenfreiheit für den Besuch
des Kindergartens beantrage er, einen Betrag in Höhe von 2,5 Millionen Euro für
die Kommunen zur Verfügung zu stellen. Er beantrage weiterhin namentliche
Abstimmung.
KTA Hille kommt auf die ProInvest-Mittel zu sprechen.
Zwischenzeitig habe sich die seinerzeit von CDU und SPD beschlossene
Anhebung der Mittel auf 500.000 Euro als wenig sinnvoll erwiesen. Seine
Fraktion habe im Nachhinein Recht behalten. Selbst die nun wieder vorgesehenen
250.000 Euro seien angesichts kaum abfließender Gelder zu viel.
Zur Kreisumlage stellt er klar, dass seine Fraktion von Beginn an
eine andere Lösung bevorzugt hätte. Eine geringere, dafür aber dauerhafte
Absenkung habe seine Fraktion für sinnvoller gehalten.
Durch die stärkere Senkung der Kreisumlage fehle das Geld zur
Finanzierung der Kredite. Er beantrage daher, die Senkung der Kreisumlage an
der Stelle zurückzunehmen.
KTA Schnitzler zeigt sich über die Vorgehensweise der Mehrheitsfraktionen
irritiert. Sie hoffe, dass nicht irgendwann alle Ausschusssitzungen überflüssig
werden würden. Einem Haushalt, der eine moderate Senkung der Kreisumlage oder
besser noch eine direkte Unterstützung der Kommunen in der Kinderbetreuung
vorgesehen hätte, hätte ihre Gruppe gerne zugestimmt.
Vorgehensweise und inhaltliche Gründe hätten ihre Gruppe jedoch
dazu bewogen, den Haushalt abzulehnen.
KTA Heineking erklärt, die höheren ProInvest-Mittel seien nur wegen des
fehlenden Konzepts nicht in der Form abgerufen worden. Durch den Weggang von
Frau Kupsch und der längerfristigen Erkrankung der zuständigen
Verwaltungsmitarbeiter sei es zu den Verzögerungen gekommen. Daher sei es der
richtige Weg gewesen, die Mittel wieder auf das vorherige Niveau abzusenken.
Das frei werdende Geld sei am besten im Erhalt der Kreisstraßen angesiedelt.
KTA Kurowski erklärt, auch das Thema Breitbandausbau habe in den
Haushaltsberatungen einen großen Raum eingenommen. Ihr Dank gelte der
Verwaltung, die sehr schnell den neuen Förderantrag vorbereitet habe. Nun sei
die Verwaltung diesbezüglich auf einem guten Weg.
KTA Werner erinnert an die von seiner Fraktion gestellten Anträge zur
Aufrechterhaltung von zwei Sozialarbeiterstellen. Damals seien die Stellen mit
dem Hinweis, dafür sei das Land zuständig, abgelehnt worden. Er erwarte von der
großen Koalition in Hannover nun auch, dass tatsächlich Sozialarbeiter
eingestellt werden.
Erster Kreisrat Klein erklärt, die weitergehenden Anträge
der WG setzten voraus, dass zunächst die Absenkung der Kreisumlage nicht
stattgefunden habe. Daher sei zuerst darüber abzustimmen.
Der Antrag auf
namentliche Abstimmung wird mit 32 Nein-Stimmen und 14 Ja-Stimmen abgelehnt.
Der
Änderungsantrag von Wählergemeinschaft und F.D.P. auf Beibehaltung der ursprünglichen
Hebesätze für die Kreisumlage wird mit 32 Nein-Stimmen und 14 Ja-Stimmen abgelehnt.
Über den Antrag
der Wählergemeinschaft, den Kommunen
einen Betrag in Höhe von 2,5 Millionen Euro für die Kinderbetreuung zur Verfügung zu stellen, wurde nicht mehr
abgestimmt.
Beratungsergebnis:
Mit Stimmenmehrheit: 32 Ja-Stimmen 14 Nein-Stimmen -- Enthaltungen