Die Haushaltssatzung und der Haushaltsplan für das Jahr 2020 in der jetzt vorliegenden Fassung werden beschlossen.


Beratungsgang:

 

Landrat Kohlmeier verweist auf verschiedene Stimmen und Publikationen, wonach „die guten Zeiten“ offensichtlich vorbei seien. Die Verwaltung habe dem Kreistag einen Haushaltsentwurf vorgelegt, der nicht ausgeglichen sei. Auch andere Kennzahlen sprächen dafür, dass diese These stimmen könne. Er wolle beleuchten, was der Landkreis in den „guten Zeiten“ getan habe. Noch vor zehn Jahren habe der Landkreis Kassenkredite in der Größenordnung bis 25 Mio. Euro ausgewiesen und Investitionskredite in Höhe von 40 bis 45 Mio. Euro. Die letztgenannten seien auf bis zu 73 Mio. Euro Spitzenwert gestiegen. Seit dem habe der Landkreis drei mal in Folge Investitionskredite und seine Kassenkredite vollständig abgebaut. In Summe habe der Landkreis Nienburg Ende 2019 rund 30 Mio. Euro Schulden weniger als 2016. Dies sei im Rückblick sehr positiv zu bewerten. Gleichzeitig müsse man bedenken, dass erhebliche Investitionen z. B. für die IGS getätigt worden seien. Dennoch sei der Landkreis bei der Pro-Kopf-Verschuldung im Land Niedersachsen noch nicht ganz beim Durchschnitt angekommen. In diesen „guten Zeiten“ sei auch das Thema Kreisumlage in einem guten Miteinander mit den Kommunen diskutiert worden. Auch dank der guten Rechnungsergebnisse sei die Kreisumlage im Laufe der Jahre wiederholt gesenkt worden. Der Landkreis habe parallel in seine Infrastruktur investiert und sich damit für die Zukunft gut aufgestellt. Die zukünftigen Investitionen seien in der Dimension gewaltig. Der Eckwertebeschluss helfe, die Investitionen gut zu stemmen. Ohne weitere Verschuldung werde es aber nicht gelingen. Ein Thema steche heraus. Die personelle Entwicklung des Landkreises sei sehr belastend. Allerdings sei ein Teil dieser Entwicklung auf externe Einflüsse zurückzuführen. Der kommunalen Ebene würden immer mehr Aufgaben übertragen, für die Personal benötigt werde. Er erhoffe sich auch durch die Digitalisierung ein Einsparpotential. Er kündige an, mit der Politik die Personalsituation zu erörtern und eine Aufgabenkritik anzugehen.

 

KTA Linderkamp legt dar, der Landkreis sei finanziell in der Realität angekommen. Er könne die Ausführungen des Landrates nur unterstreichen. Der Sanierungsstau sei allerdings noch deutlich größer als das, was bereits angegangen worden sei. Auch die personelle Entwicklung müsse man sich anschauen. Er danke der Verwaltung für die geleistete Arbeit.

 

KTA Bergmann-Kramer führt aus, seine Fraktion werde dem Haushalt zustimmen. Er begrüße es ausdrücklich, dass die Kämmerin den Haushalt sehr vorsichtig kalkuliere. Auch er danke der Verwaltung.

 

KTA Hille kündigt an, dem Haushalt ebenfalls zuzustimmen. Er sehe jedoch Handlungsbedarf bei den Schulsozialarbeitern. Das Land komme seinen Verpflichtungen nicht an allen Schulen nach. Wenn dieser Zustand anhalte, müsse der Landkreis einspringen. Seine Fraktion wünsche sich im Übrigen hinsichtlich der IT-Ausstattung der Schulen eine kreisweite Lösung.

 

KTA Höper erklärt, der Kreistag entscheide auch über Gelder der Unternehmen und der Angestellten dieser Unternehmen. Er wünsche sich eine intensivere Berichterstattung in der Presse über die Aktivitäten von Politik und Verwaltung.

 

KTA Schnitzler erklärt, ihre Gruppe könne sich der bisherigen Diskussion im Wesentlichen anschließen. Auch sie danke der Verwaltung.

 

KTA Leseberg führt aus, auch seine Fraktion könne dem Haushalt zustimmen. Die wesentliche Einnahmequelle der Kreisverwaltung sei die Kreisumlage. Es sei Verdienst des Landrates, dass die Zusammenarbeit mit den Kommunen so positiv sei. Er habe nach Vorlage des 2. Haushaltsentwurfs vorgeschlagen, die Kreisumlage zu senken und damit ein Signal in die Rathäuser zu senden. Diesem Vorschlag sei die Mehrheit jedoch nicht gefolgt. An die Kommunen müsse der Landkreis aber auch in Zukunft denken. Inhaltlich sei der Haushalt richtig. Allerdings werde seine Fraktion den Haushalt aus den genannten Gründen ablehnen.


Beratungsergebnis:

 

Mit Stimmenmehrheit:    39 Ja-Stimmen     3 Nein-Stimmen       0 Enthaltung