Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.

Beratungsgang:

 

Dipl.-Geogr. Rühe erläutert die Vorlage anhand einer Power-Point-Präsentation (siehe Protokollanlage zu TOP 5).

 

KTA Hille sieht es als positiv an, dass Abfahrtzeiten der Busse auf die Abfahrtzeiten der Züge angepasst sind. Er bemerkt aber, dass man als Geldgeber den Takt der Abfahrten vorgeben kann. Derzeit sind die Fahrpläne auf die Schulzeiten ausgelegt, er hält es für denkbar, dass sich die Schulen an den Fahrplan anpassen. Hier sollen die Busunternehmen bei der Planung mitarbeiten können.

 

Dipl.-Geogr. Rühe entgegnet, dass die Fahrpläne in der Vergangenheit von den Busunternehmen erstellt worden sind. Mit den neuen Vergaben zum 01.08.2017 bzw. 01.08.2019 fällt diese Aufgabe nunmehr der VLN zu. Die VLN erstellt die Abfahrtzeiten der Busse unter Berücksichtigung der Schulzeiten, da davon auszugehen ist, dass die Schulen ihre Unterrichtszeiten nicht anpassen werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass selbst die Bereitschaft der Schulen sich untereinander abzustimmen, nicht groß ist.

 

Kreisrat Hoffmann bemerkt, dass die Druckmittel für den Landkreis Nienburg stark begrenzt und nicht zielführend  sind. Ein Problem ist u.a., dass Eltern kein Verständnis dafür aufbringen, wenn ihr Kind eine Stunde auf den Bus warten muss.

 

KTA Altmann sagt, dass ihre Erfahrungen mit der Stadtbusgesellschaft ebenfalls gezeigt haben, dass Schulen in dieser Hinsicht unflexibel sind.

Sie fragt weiter an, ob es bereits Erfahrungswerte hinsichtlich der Sonntagsfahrten gibt. Sind darüber hinaus Tickets für Studenten und Schüler angedacht?

 

Dipl.-Geogr. Rühe teilt mit, dass es seit Dezember 2018 sonntags die Linie 6053 gibt, die von Nienburg über Landesbergen - Leese - Stolzenau - Rehburg nach Loccum führt.

Eine Auswertung der Nachfrage solle demnächst vorgenommen werden. Für die Zukunft möchte man die Sonntagsverkehre auf die anderen Regio-Linien ausweiten.

Zudem möchte man in den Abendstunden zwischen 20 und 23 Uhr einen Anrufbus anbieten, welcher nach Ankunft der Züge aus Bremen und Hannover ab Nienburg startet. Eine Bestellung hat 60 Minuten vorher telefonisch zu erfolgen. Um den Erfolg eines solchen Projektes richtig bemessen zu können, braucht es mindestens eine Laufzeit von 2 Jahren, denn die Menschen sind bezüglich einer Änderung ihres Mobilitätsverhaltens sehr träge.

 

KTA Schiemann sagt, 90 % der Fahrgäste sind Schüler und möchte wissen, wie die Fahrgastzahlen gesteigert werden können? Er führt als Beispiel Berchtesgarden an, wo es einen kostenlosen Nahverkehr gibt.

 

Dipl.-Geogr. Rühe stellt heraus, dass die Tarifeinnahmen p.a. bei rund 1,35 Millionen € liegen. Würde der Busverkehr kostenfrei, müsste sich der Zuschuss des Landkreises für den ÖPNV um mindestens diese Summe erhöhen. Zudem können zusätzliche Fahrzeuge zur Verkehrsspitze notwendig werden, so dass die Kosten für den fahrscheinlosen ÖPNV noch teurer sein können. Studien belegen zudem, dass für die Fahrgäste nicht der Fahrpreis  entscheidend ist, sondern das Fahrplanangebot, welches es zukünftig zu verbessern gilt. Allerdings solle ein Tarifgutachten Aufschluss darüber geben, ob günstigere Fahrpreise auch mehr Fahrgäste akquirieren können.

 

Kreisrat Hoffmann bestätigt, dass das Thema zunächst diskutiert werden soll. Die Verwaltung und die Politik können Ideen entwickeln, wie der ÖPNV in Zukunft aussehen kann. Die Verwaltung möchte heute zunächst die Kosten aufzeigen, die mit einer Verbesserung des ÖPNV Angebotes einhergehen würden.

 

KTA Weissenborn hält Verbesserungen im ÖPNV für einen guten Weg. Es bedarf einer konkreten Planung und zukünftig wird der ÖPNV sicherlich eine Mischung aus Bus/Fahrrad und Car-Charing sein.

Sie merkt an, dass bei der Installation einer Ticket App die Möglichkeit besteht, eine Zusatzfunktion für ein Anruftaxi vom Anbieter der App einrichten zu lassen.

Darüber hinaus begrüßt sie das Angebot am Abend und am Wochenende, dass gerade Jugendliche, die  zentral zur Schule gehen, sich zu Arbeitsgruppen treffen können.

 

KTA Leseberg merkt an, dass entscheidend ist, dass der Individualverkehr zu günstig ist, um einen Autofahrer zu überzeugen, das ÖPNV Angebot anzunehmen.

 

KTA Kurowski sieht ein Problem darin, dass die Arbeitsstelle nicht immer unmittelbar an einer Haltestelle liegt, so dass manche Arbeitnehmer auf ihr Auto angewiesen sind.

 

KTA Altmann sagt, dass Ziel soll sein, dass das Angebot angenommen wird. Der Ausbau der Linien in jeden Winkel des Landkreises ist nicht umsetzbar.