Das Gremium lehnt den Antrag
ab.
Der Kreistag verabschiedet
die nachstehende Resolution zum Thema „Keine weitere Versalzung der Weser“.
Beratungsgang:
Stellv.
Kreistagsvorsitzende Harms-Hentschel
übernimmt für diesen TOP die Sitzungsleitung.
KTA Schnitzler erklärt, 2016 sei ein mühsamer Kompromiss erarbeitet worden.
Die Fa. K+S habe vier Jahre Zeit gehabt, sich auf die neuen Einleitwerte
einzurichten, was leider nicht geschehen sei. Die nun erhobene Forderung, ab
2021 wieder mehr Salz in die Weser einleiten zu dürfen, sei sowohl auf
Landesebene als auch auf kommunaler Ebene auf breiten Widerstand gestoßen.
Viele Kommunen hätten sich entsprechend positioniert. Dass der Landkreis dies
nicht getan hätte, halte sie für einen Fehler. Daher halte ihre Fraktion die
vorgelegte Resolution für geeignet. Sie bitte alle Abgeordneten, die sich gegen
mehr Salz in Werra und Weser aussprechen, sich entsprechend zu positionieren.
KTA Ó Toráin führt aus, die AfD-Fraktion stimme allen Anträgen zu, wenn
sie sinnvoll seien. Dies treffe heute zu. K+S habe es versäumt, nachzubessern.
Ein Unternehmen dieser Größe müsse dazu aber in der Lage sein. Die AfD werde
der Resolution daher zustimmen.
KTA Werner legt dar, niemand wolle einen hohen Salzgehalt in der Weser.
Der Sachstand sei mittlerweile überholt und er bitte den Landrat, diese
Information weiterzugeben.
KTA Kuhlmann erklärt, sie sei über den Zeitpunkt der Resolution und die
Vorgehensweise der Gruppe "BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE" verwundert. Bereits zur Sitzung des Ausschusses für
Landschaftspflege, Natur und Umwelt am 9. September 2020 sei klar gewesen,
dass Stellungnahmen nur bis zum 15. September 2020 vorgelegt werden
konnten. Innerhalb dieser kurzen Frist habe kein Landkreis-Gremium mehr getagt.
Es sei schlicht unmöglich gewesen, eine Beschlussempfehlung für den Landkreis
zu formulieren. Politischer Druck sei zu diesem Zeitpunkt bereits
aufgebaut worden, so dass am 9. September 2020 die Stellungnahme des Bündnisses
Hamelner Erklärung e. V. vom 8. Juli 2020 hinfällig geworden sei. In der
Ausschusssitzung habe sich nur die SPD inhaltlich zu diesem Tagesordnungspunkt
gemeldet und positioniert. Eine Wortmeldung von „BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE“ habe es dazu nicht gegeben. Weiter sei von der
Verwaltung zugesagt worden, dass das Thema erneut auf die Tagesordnung der
Ausschusssitzung kommen werde. Die Anhörung zum „Fachplan Salz“ finde im
Dezember statt, die politischen Gremien könnten den Prozess dann kritisch
begleiten. Für ihre Fraktion sei eine Resolution nicht erforderlich.
Stellv. Landrat Dr. Schmädeke erklärt,
auch seine Fraktion sehe keinen Sinn in der Resolution. Akut bestehe kein
Handlungsbedarf. Wenn das Ziel, die Salzfrachten in der Weser zu reduzieren bis
2027 erreicht werde, sei das aus Sicht seiner Fraktion vertretbar.
Landrat Kohlmeier erklärt, in der Sitzung
des Ausschusses für Landschaftspflege, Natur und Umwelt sei der
Tagesordnungspunkt abgesetzt worden, weil die Grundlage für die vorbereitete
Stellungnahme entfallen gewesen sei. Es werde zu neuen Verhandlungen der
Flussgebietsgemeinschaft Weser (FGG Weser) kommen. Auf dieser Grundlage werde
auch ein neues Beteiligungsverfahren initiiert. Es habe ganz aktuell auch
Gespräche zwischen dem Bündnis Hamelner Erklärung und K+S gegeben. Über
Ergebnisse sei er noch nicht informiert. Er gehe davon aus, dass das Regierungspräsidium
Kassel die bestehende Genehmigung um ein Jahr verlängern werde, um Zeit für die
neuen Verhandlungen zu gewinnen.
KTA Dr. Bauer führt
aus, es dürfe kein Salz mehr in Flüsse eingeleitet werden. Wenn sich nichts
ändere, seien die meisten Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie nicht
mehr erreichbar. Es könne so nicht weitergehen.
Stellv. Landrätin Altmann legt dar,
inhaltlich teile ihre Fraktion die Resolution. Aber zu diesem Zeitpunkt sei
eine Resolution nicht das Mittel der Wahl. Sie sei sogar fehl am Platze.
KTA Leseberg erklärt,
die Resolution schade aber auch nicht. Das Ansinnen sei positiv zu bewerten.
Die WG-Fraktion werde zustimmen.
KTA Völlers erwidert,
die Grünen hätten verschlafen. Eine Resolution dürfe nicht zur PR der Grünen
werden.
Beratungsergebnis:
Mit Stimmenmehrheit: 9 Ja-Stimmen 28 Nein-Stimmen 1 Enthaltung