Sitzung: 18.11.2021 Ausschuss für Kreisstraßen
Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.
Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 2021/180
Beratungsgang:
FDL Witt trägt vor, dass die Grundlage für die Durchführung
von Baumaßnahmen die Prioritätenreihung im Bauprogramm für Kreisstraßen von
2010 sowie im Radwegebedarfsplan von 2014 sei. Die jetzt noch vorhandenen
Überhänge im Bauprogramm sollten, soweit planungsmäßig begonnen, zunächst
abgearbeitet werden bzw. zur Umsetzung kommen. Es sei angedacht, in 2022 einen
Entwurf für die Fortschreibung des Bauprogrammes für Fahrbahnen in
Zusammenarbeit mit der NLStBV zu erstellen und dem Ausschuss vorzulegen.
Die Maßnahmen gliederten sich
in Fördermaßnahmen aus dem Bauprogramm, eigenfinanzierte Maßnahmen und
Radwegemaßnahmen aus dem Radwegebedarfsplan.
Sowohl die Fördermaßnahmen
als auch die eigenfinanzierten Maßnahmen würden aus der Zustandserfassung des
PMS (Pavement-Management-System) resultieren. Die Fördervoraussetzungen seien
aufgrund neuer technischer Richtlinien (z. B. Richtlinien für den passiven
Schutz an Straßen - RPS) und anderen gesetzlichen Vorgaben, z.B. aus dem
Bereich Naturschutz, zunehmend schwieriger zu erfüllen. Hierdurch würden
wesentlich höhere Kosten entstehen und bedingt durch den technischen und
planerischen Mehraufwand zusätzlich einen erheblichen zeitlichen Mehraufwand in
der Vorbereitung zur Folge haben.
Bei Umsetzung der Vorhaben in
Form von eigenfinanzierten Maßnahmen könne mit anderen Standards gebaut werden.
Dadurch könnten rechtliche Vorgaben, die bei Fördermaßnahmen zwingend
eingehalten werden müssten, umgangen und dadurch Kosten eingespart werden. Hier
seien Abwägungen, welches im Einzelfall die kostengünstigere Variante wäre,
erforderlich.
Das Land Niedersachsen stelle
aus dem aktuell geltenden Niedersächsischen Gemeindefinanzierungsgesetz (NGVFG)
jährlich rd. 75 Mio. Euro für den Straßen-, Brücken- und Radwegebau zur Verfügung.
Einzelne Bauvorhaben könnten
hieraus mit einer Förderquote von bis zu 75 % gefördert werden, wobei der
übliche Fördersatz 60 % der Aufwendungen für Baukosten und Grunderwerb betragen
würde. Derzeit bestünde eine aktuelle Sonderregelung aufgrund des Förderprogramms Stadt & Land
für Radwegeneubaumaßnahmen (und Maßnahmen, die mit dem Radverkehr in
unmittelbarem Zusammenhang stehen), welche dort mit bis zu 75% gefördert
würden, so dass nach Aussage des Zuwendungsgebers derzeit auch über das NGVFG
eine Förderung von Radwegneubauten mit bis zu 75 % möglich sei.
KTA Höper erkundigt sich, wie weit die Planungen für den
Radwegebau an der K 20 im Bereich Warmsen fortgeschritten seien.
FDL Witt bittet darum, die Frage zunächst zurückzustellen, da KSM
Lindemann im Anschluss die künftigen Baumaßnahmen im Einzelnen
vorstellen würde.
KSM Lindemann stellt die folgenden Baumaßnahmen anhand von
Übersichtskarten vor:
Maßnahmen, welche kürzlich baulich abgeschlossen
wurden bzw. die sich zurzeit in der Bauabwicklung befinden:
K 20 Bau eines Radweges
Warmsen – Sapelloh
Hierbei handele es sich um
den 1. Abschnitt über rd. 3,5 km der insgesamt rd. 7,2 km langen Strecke. Die
Baumaßnahme sei abgeschlossen, lediglich Bepflanzungsarbeiten müssten noch
ausgeführt werden.
K 3 Fahrbahnausbau und
Radwegneubau in der OD Stöckse
Die Baumaßnahme über rd. 1,7
km wäre 2021 abgeschlossen worden. Es seien noch Umbauarbeiten aufgrund von
Beschwerden der Anlieger über zu hohe Aufkantungen im Bereich der Einmündungen
(Aufgrund von Vorgaben des Beirates für Menschen mit Behinderungen)
auszuführen, eine endgültige Fertigstellung sei im
I. Quartal 2022 zu erwarten.
K 10 Fahrbahnausbau in der
OD Winzlar
Der Fahrbahnausbau auf einer
Strecke von rd. 1,4 km befände sich aktuell im Bau, eine Fertigstellung sei im
I. Quartal 2022 zu erwarten.
K 3 Radwegeneubau Stöckse
bis zur Einmündung K 46
Die Baumfällarbeiten durch
die Nds. Landesforsten wären auf der Strecke von rd. 3,25 km abgeschlossen, die
Ausschreibung für die Vergabe der Bauarbeiten liefe, die Auftragsvergabe würde
noch im Dezember 2021 erfolgen, Baubeginn wäre (je nach Wetterlage) für das I.
Quartal 2022 vorgesehen.
Maßnahmen, die sich in der Bauvorbereitung bzw. in der
Planungsphase befinden:
K 62 Fahrbahnerneuerung
Husum – Langendamm
Hier würden zunächst
Fahrbahnuntersuchungen auf einer Strecke von rd. 452 m durchgeführt, der
Baubeginn sei für 2022 geplant.
K 19 – Radwegerneuerung
Warmsen – Kreuzkrug
Hier würden zunächst
Radweguntersuchungen auf einer Strecke von rd. 1,5 km durchgeführt, der
Baubeginn sei ebenfalls für 2022 geplant.
K 20 Radwegneubau
Landesgrenze – Haselhorn, 2. BA
Die Baumaßnahme auf rd. 870 m
sei für eine Förderung nach
dem Sonderprogramm Stadt & Land angemeldet worden, eine Förderzusage läge
derzeit jedoch noch nicht vor. Sollte eine Absage der Förderung über das
Sonderprogramm erfolgen, würde die Förderung nach dem NGVFG weitergeführt
werden. Der Neubau des Radweges sei ab 2023 geplant.
K 20 Haselhorn – Sapelloh,
3. BA
Die Baumaßnahme auf rd. 2,4
km sei ebenfalls für eine
Förderung nach dem Sonderprogramm Stadt & Land angemeldet worden, eine
Förderzusage läge auch in diesem Fall derzeit noch nicht vor. Sollte eine
Absage der Förderung über das Sonderprogramm erfolgen, würde auch hier die
Förderung nach dem NGVFG weitergeführt werden. Der Neubau des Radweges sei
genauso ab 2023 geplant.
Die Planungen für den 2. und 3. Bauabschnitt würden zeitgleich, aber
für jeden Bauabschnitt separat erfolgen.
K
46 Fahrbahnerneuerung Einmündung K 3 bis zur Einmündung B 215
Hier
würden zunächst Fahrbahnuntersuchungen
auf einer Strecke von rd. 2,3 km durchgeführt und daraufhin der Entwurf für die
Planungsunterlagen erstellt werden. Beginn der Baumaßnahme sei ab 2023
vorgesehen.
K
37 Fahrbahnausbau Steimbke – Lichtenhorst, Pilotprojekt
Auf
der angedachten Teststrecke von rd. 400 m seien noch weitere Untersuchungen und
Planungen erforderlich. KSM Lindemann
erläutert dieses Projekt mit der besonderen Bauweise im Schaumbetonverfahren
anhand von Fotos und Querschnittsprofilen etwas ausführlicher und geht dabei
insbesondere auf den schlechten Untergrund in dem Torfabbaugebiet ein. Die
Umsetzung dieses Projektes sei in der letzten Sitzung bereits ausführlich
vorgestellt und beschlossen worden. Die Förderung sei mit dem Zuwendungsgeber
besprochen und zugesagt worden. Der Bau der Pilotstrecke sei ab 2023 angedacht.
K
4 Fahrbahnerneuerung Husum – Meinkingsburg
Hier seien zunächst Fahrbahnuntersuchungen auf einer Strecke von rd. 1,9 km durchzuführen,
der Bau sei in 2023 angedacht.
K 1 Fahrbahnerneuerung Haßbergen – Anderten
Hier seien zunächst Fahrbahnuntersuchungen auf einer Strecke von rd. 1,2 km durchzuführen,
der Bau sei in 2023 angedacht.
K
2 Fahrbahnerneuerung Erichshagen – Holtorf
Hier seien zunächst Fahrbahnuntersuchungen auf einer Strecke von rd. 2,1 km durchzuführen,
der Bau sei in 2023 angedacht.
K 4 Radwegerneuerung Meinkingsburg –
Linsburg,
Hier seien zunächst Radweguntersuchungen auf einer Strecke von rd. 690 m durchzuführen,
der Bau sei in 2023 angedacht.
K
151 Fahrbahnausbau und Bau eines Radweges Hassel – Heithüsen
Die
Planungsunterlagen für rd. 1,5 km Radweg seien erstellt worden, derzeit liefe
dass Planfeststellungsverfahren unter Beteiligung des Fachbereiches Recht hier
im Hause. Parallel dazu würde zeitnah das Grunderwerbsverfahren durchgeführt werden.
Im kommenden Jahr könne die Maßnahme für die Aufnahme in das Jahresbauprogramm
angemeldet werden, der Baubeginn sei voraussichtlich in 2023 vorgesehen.
KTA Köhler merkt an, dass kürzlich die B 215 im Rahmen einer
Baumfällaktion zwischen Nienburg und Steimbke und zeitgleich eine der Ausweichstrecken
im Bereich Stöckse gesperrt waren. Er erkundigt sich, ob man durch bessere
Planungen diese zeitgleichen Sperrungen nicht vermeiden könne, um unnötig lange
Umwege für die Bürger:innen und auch für den Schwerlastverkehr zu vermeiden.
KSM Lindemann erläutert, dass dieses bei den Planungen
berücksichtigt worden sei. Die beauftragen Firmen konnten in diesem Fall die
die vorgegebenen Termine nicht halten, daher sei es zu der Überschneidung bei
den Sperrungen gekommen.
KTA Höper geht auf die Anmerkung von KTA Köhler
hinsichtlich der zeitgleichen Sperrung der B 214 sowie der Umleitung im Bereich
Stöckse ein. Er als Abgeordneter sei auch mehrfach auf diese ungünstige
Situation angesprochen worden. Er appelliert an die anderen Abgeordneten, bei
den Bürger:innen um Verständnis zu werben, dass die Baumaßnahmen zeitlich
manchmal nicht vorteilhafter umzusetzen seien und die Firmen wirtschaftlich
arbeiten müssten, damit die Kosten so gering wie möglich gehalten werden
könnten.
KTA Köhler erkundigt sich, warum im Bereich der K 37 Steimbke –
Lichtenhorst nur eine Strecke über ca. 400 m erneuert würde, da insbesondere im
Bereich des Waldes bei Eckelshof die Fahrbahn ebenfalls in einem sehr
schlechten Zustand sei.
KSM Lindemann erklärt, dass im Anschluss an die Umsetzung der
Sanierung des Pilotprojektes die gesamte Strecke von rd. 7 km saniert werden
solle. Die Sanierung im Schaumbetonverfahren sei sehr kostenintensiv, daher
solle vorab getestet werden, ob sich diese Bauweise bei dem problematischen
Untergrund bewähre.