Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.

 


Beratungsgang:

 

Bei der Bereisung vorab wurden verschiedene Kreisstraßenabschnitte im Bereich der Kreisstraßen (K)  37, K 5 und K 3 besichtigt.

 

 

 K 37 - Fahrbahnausbau

 

Kreisstraßenmanager (KSM) Lindemann zeigt vor Ort die erheblichen Straßenschäden entlang der K 37 auf. Er erläutert, dass diverse Instandsetzungsmaßnahmen aufgrund des schlecht tragfähigen Untergrundes in dem Torfabbaugebiet Kosten in Höhe von jährlich etwa 100.000 € zur Folge hätten.

 

BD Wehr ergänzt, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen und Beschränkungen des Schwerlastverkehrs keine Verbesserung der Situation in dem Bereich bewirkt hätten und  insbesondere die Seitenbereiche der Fahrbahn weiterhin stetig abbrechen würden.

 

KSM Lindemann verweist auf die Erläuterungen in den vergangenen Ausschusssitzungen zu der geplanten Fahrbahnsanierung mit dem Schaumbetonverfahren. Die komplette Baumaßnahme sei beim Zuwendungsgeber in Hannover für die Aufnahme in das Mehrjahresprogramm eingereicht worden, der Aufnahmebescheid läge aber noch nicht vor. In dem Zusammenhang weist er noch darauf hin, dass die geplanten Kosten in Höhe von rd. 7,5 Mio € für die gesamte Stecke nach jetzigem Stand vermutlich nicht gehalten werden könnten.

 

Er erläutert das Messverfahren durch den Einbau von Sensoren. Die Fahrbahnerneuerung im Schaumbetonverfahren habe sich bei vergleichbaren Straßensanierungen im Landkreis Cuxhaven sowie am Steinhuder Meer zwischenzeitlich durch mehrjährige Betriebspraxis bewährt.

 

BD Wehr berichtet, dass in dem Bereich der Torfabbau bis zum Jahr 2060 geplant sei. An der Westseite würden sich die Randbereiche der Fahrbahn daher immer weiter absenken, sofern nicht eine nachhaltige und speziell für diesen Untergrund passende Fahrbahnerneuerung durchgeführt werden würde.

 

KSM Lindemann berichtet auf Nachfrage, dass sich unterhalb der Fahrbahn mehrere Meter tiefe Torfschichten befänden. Der Schaumbeton würde nach entsprechender Vorbereitung des Untergrundes auf diese Torfschicht aufgebracht werden. Er erläutert, dass der Schaumbeton sehr leicht und daher für diesen Untergrund besonders geeignet sei.

 

KTA Wittenberg erkundigt sich, wie es sich während der Testphase mit dem Schwerlastverkehr verhielte bzw. ob die Versuchsstecke für den Schwerlastverkehr freigegeben werden würde. 

 

KSM Lindemann wird hierzu mit dem beauftragten Planungsbüro Rücksprache halten bzw. prüfen lassen, inwieweit der Schwerlastverkehr bei der Auswertung der Messdaten Berücksichtigung fände.

 

BD Wehr ergänzt, dass grundsätzlich die hohe Frequenz der Fahrzeuge auf der Strecke und nicht das Alter der Fahrbahn für den schlechten Zustand der K 37 verantwortlich sei. Die Versuchsstrecke sollte unter möglichst realen Bedingungen getestet werden. Die Kreisstraße könne nicht auf Dauer für den Schwerlastverkehr gesperrt bleiben.

 

KTA Lange merkt an, dass man den Schwerlastverkehr möglicherweise auch stufenweise wieder zulassen könne.

 

 

K 3 – Radweg OD Stöckse

 

KSM Lindemann weist vor Ort auf die eingebauten taktilen Elemente im Bereich der Einmündungen in die Gemeindestraßen entsprechend der Vorgaben des Beirates für behinderte Menschen hin. Aufgrund von Beschwerden der Anlieger über zu hohe Aufkantungen seien im Nachhinein noch Umbauarbeiten auszuführen. Die Kosten für die Umbauten seien förderfähig und würden insgesamt das bisher erteilte Auftragsvolumen nicht überschreiten.

 

 

K3 – Radweg Stöckse – Einmündung K 46

 

KSM Lindemann berichtet vor Ort über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen und geht dabei insbesondere auf die Umbauarbeiten im Zusammenhang mit der Errichtung einer Querungshilfe im Bereich Ortsausgang Stöckse ein.

 

 

K 5 – Fahrbahnsanierung

 

Im Rahmen der Beschlussfassung über den Haushaltsplan 2022 wurden von den politischen Gremien zusätzliche Mittel für einzelne Instandsetzungsmaßnahmen in Höhe von 500.000 € bereitgestellt. Diese Mittel sollen zunächst für die Fahrbahnsanierung der K 5 verwendet werden. Hierfür seien rd. 339.000 € (brutto) veranschlagt worden.

 

KSM Lindemann erläutert vor Ort, dass die Erneuerung der Deckschicht auf einer Strecke von rd. 1.228 m Länge vorgesehen sei. Der Baubeginn sei für Juli 2022 geplant.

 

KTA Heineking erkundigt sich, ob im Zuge der Sanierungsmaßnahme dann Leitplanken an den Seitenräumen angebracht werden.

 

KSM Lindemann erklärt, dass Leitplanken in diesem Bereich nicht erforderlich seien, da es sich um eine reine Unterhaltungsmaßnahme handeln würde. Die Errichtung von Leitplanken wäre nur erforderlich, um Vorgaben im Rahmen einer GVFG-Förderung bei Investitionsmaßnahmen zu erfüllen. Ein Ausbau der Fahrbahn sei hier nicht geplant, da nah am Fahrbahnrand zahlreiche Bäume ständen und diese erhalten werden sollten.

 

BD Wehr gibt in diesem Zusammenhang einen Hinweis auf naturschutzrechtliche Belange. In diesem Bereich sei das Verkehrsaufkommen nicht so hoch. Die Erhaltung des Landschaftsbildes durch den Alleecharakter der Kreisstraße würde hier vorrangig gegenüber einer Fahrbahnverbreiterung sein.

 

KTA Heineking merkt an, dass sich durch eine Verbreiterung der Fahrbahn dann vermutlich auch das Verkehrsaufkommen entsprechend erhöhen würde. Dieses sei nicht gewollt.

 

KTA Lange hat den Unterlagen entnommen, dass die Fahrbahn lt. der aktuellen Pläne durch die Sanierungsmaßnahmen ca. 10 cm schmaler werden würde.

 

KSM Lindemann erklärt, dass aufgrund der erforderlichen Anschrägungen im Straßenseitenraum Verluste in  der Fahrbahnbreite resultieren würden.

 

KSM Lindemann, erläutert weiter, dass als weitere Maßnahme für die zusätzlich bewilligten Mittel für Instandsetzungsmaßnahmen die Sanierung des Radweges im Zuge der K 6 auf einer Strecke von rd. 1.384 m vorgesehen sei. Die Kosten würden hierfür ca. 143.500 € betragen.

 

 

Zum Sitzungsbeginn im Kreistagssaal erscheinen KTA Köhler und KTA Richter und nehmen an der Sitzung teil.

 

 

K 10 – Fahrbahnausbau OD Winzlar

 

KSM Lindemann teilt mit, dass die Asphaltarbeiten durch die Fa. Gross Straßenbau nun abgeschlossen seien. Es habe Probleme mit dem Vorfluter gegeben und eine Regenwasserleitung sei geplatzt. Dadurch sei es zu Verzögerungen in der Bauausführung gekommen. Die Bauabnahme sei für den 30. Mai 2022 geplant.

 

KTA van den Born erkundigt sich, wann die Umleitung in dem Bereich aufgehoben und die Kreisstraße wieder befahren werden könne.

 

KSM Lindemann antwortet, dass die Anlieger:innen den Bereich bereits wieder durchfahren und zu ihren Grundstücken gelangen könnten. Die Umleitung würde spätestens nach der Bauabnahme Ende Mai aufgehoben.

 

 

K 20 – Radwegneubau 2. und 3. Bauabschnitt

 

KSM Lindemann teilt mit, dass das Planfeststellungsverfahren am Tage der Sitzung beantragt worden sei. Es sei jedoch fraglich, ob dieses bis zum 31.08.2022 abgeschlossen sein würde. Die Vorlage eines rechtskräftigen Beschlusses sei Voraussetzung für die Antragstellung beim Zuwendungsgeber.

 

KTA Heineking merkt an, dass das Planfeststellungsverfahren beim Landkreis Nienburg durchgeführt werden würde und fragt in dem Zusammenhang, ob man das Verfahren nicht hausintern beschleunigen könne, um nach Möglichkeit mit der Radwegebaumaßnahme noch im nächsten Jahr beginnen zu können.

 

KSM Lindemann und BD Wehr erklären, dass das Verfahren sehr aufwendig sei und man die Einhaltung von Fristen zu beachten habe. Außerdem habe man keinen Einfluss auf Menge und Umfang der eingereichten Stellungnahmen.

 

KTA Köhler teilt mit, dass die Anwohner:innen im Bereich der OD Stöckse durch die erneute Vollsperrung erheblich belastet seien. Er fragt, ob es nicht möglich gewesen wäre, nur eine Vollsperrung vorzunehmen und in dem Zuge dann alle erforderlichen Arbeiten durchzuführen.

 

KSM Lindemann erklärt, dass dieses bei der ursprüngliche Planung so angedacht und geplant worden sei, aufgrund zahlreicher nachträglicher Änderungen aber nicht mehr umzusetzen gewesen wäre.