Beschluss: Das Gremium beschließt ungeändert.

Maßnahme 2212: Für die Erstellung einer  Studie zur Einführung von flexiblen Bedienformen sollen 60.000 € aus den Finanzmitteln gem. § 7b NNVG bereitgestellt werden.


Beratungsgang:

 

Dipl.-Geogr. Rühe stellt die Vorlage vor.

 

KTA Hille sagt, dass man die Investition in Höhe von 60.000 € sicherlich für diese Studie ausgeben kann, allerdings sollte auch verstärkt der Ausbau eines 5G- Netzes vorangetrieben werden, um das autonome Fahren im ländlichen Gebiet zu fördern.

 

KTA Trampe berichtet über das Anrufsammeltaxi Uchte, das bereits seit einigen Jahren im Einsatz ist und sehr gut von der Bevölkerung angenommen wird. Beim AST Uchte können Fahrten gebucht und Rückfahrten direkt mit abgesprochen werden. Bei der Rückfahrt erfolgt die Fahrt sogar bis vor die Haustür, sodass auch mobilitätsbeschränkte Personen mit ihren Einkäufen wieder gut nach Hause kommen. Ob so etwas noch anderswo im Landkreis vorhanden ist, ist ihr nicht bekannt.

 

KTA Heitmüller möchte wissen, wie der Prozess des Bestellens der flexiblen Bedienform abläuft.

Dipl.-Geogr.Rühe antwortet, dass es eine App geben soll, die die Fahrgäste zum Buchen nutzen können. Es wird aber auch eine telefonische Buchung über den VLN möglich sein. Fahrtwünsche werden dann gebündelt. Es besteht kein Recht auf den schnellsten Weg, sodass ein eigenes Taxi noch immer schneller wäre. Als Tarif würde der normale ÖPNV-Tarif angewendet.

KTA Wirtz-Naujoks findet es grundsätzlich gut, durch Studien ein solches Konzept entwickeln zu lassen. Sie plädiert aber dafür, weniger ein neues Gutachten auf den Markt zu bringen, sondern vielmehr pragmatische Ansätze umzusetzen und auszuweiten.

Dipl.-Geogr.Rühe antwortet, dass genau dies die Studie beantworten soll, bspw. wie viele Taxen benötigt werden, um letztendlich auch zu wissen, wie viel Geld dafür einkalkuliert werden muss. Auch in anderen Gebieten, in denen es bereits flexible Bedienformen gibt, wurden solche Studien vor der Einführung durchgeführt.

KTA Altmann stellt in Frage, ob es nicht andere Projekte gibt, die für 120.000 € mit anderen Kommunen angestoßen werden können. Hier sollte ggfs. nochmals Kontakt mit Gemeinden gesucht werden, um praktische Lösungen zu finden, ohne dass eine Studie erstellt werden muss. Gute Beispiele für flexible Angebote sieht sie u.a. in Uchte, in Bruchhausen-Vilsen und in der Region Hannover. Sie erhebt bei dem Gutachten Bedenken und weist darüber hinaus  auf die angespannte Haushaltslage des Landkreises Nienburg hin.

EKR Hoffmann gibt darauf den Hinweis, dass bereits andere Maßnahmen wie das Tarifgutachten nicht extern vergeben, sondern in Eigenregie durchgeführt wurden, wodurch Geld gespart wurde. Bei dem Thema der flexiblen Bedienformen gibt es im Hause jedoch kaum Erfahrung, daher sollte diese Studie von Experten durchgeführt werden. In diesem Fall soll nicht Herr Rühe das Risiko für die Finanzkalkulation tragen.

KTA Altmann sagt, dass das Risiko, dass Geld falsch investiert wird, immer besteht. Weiterhin gibt es bisher auch keine Prognose, wie viel die Umsetzung kosten wird. Dies ist ebenso ein Faktor, der ungeachtet einer Studie eine Rolle spielt.

KTA Kurowski ergänzt, dass es nicht nur eine Studie ist, sondern ein umsetzungsfähiges Konzept.

KTA Lange führt an, dass die Studie wichtig ist, da der Landkreis Nienburg ein Flächenlandkreis ist und auch diejenigen bedient werden müssen, die schlecht angeschlossen sind wie zumeist Ältere, die bereits wenig Teilhabemöglichkeiten haben. Es sollen mehr Möglichkeiten geschaffen werden, einen besseren Anschluss zu sichern. Er äußert die Bitte, die Kommunen mit in den Prozess einzubinden. Es sollen Bedarfe geklärt werden, die sich aus den Quell- und Zielorten ergeben.

KTA Altmann fragt, ob das Konzept für den ganzen Landkreis ist?

Dipl.-Geogr. Rühe bestätigt dies. Er ergänzt, dass Angebote nicht gleich flächendeckend umgesetzt werden können, sondern zunächst in kleineren Teilgebieten erprobt werden müssen.

KTA Altmann fragt, wie es weitergeht, nachdem man festgestellt hat, ob die Maßnahmen in einem Bereich erfolgreich oder erfolglos waren. Sie möchte außerdem wissen, wie lange die Studie anwendbar ist und wie viel die Umsetzung kostet. Bevor für 60.000 € eine Studie gemacht wird, sollte geklärt werden, ob genug Geld für die Umsetzung vorhanden ist.

Dipl.-Geogr. Rühe antwortet, dass für die Umsetzung eines Teilgebietes mit ca. 100.000 – 200.000 € zu rechnen ist. Es würden jedoch keine neuen Studien für weitere Teilgebiete benötigt werden.

KTA Kruse sagt, dass durch die unterschiedliche Strukturierung des Landkreises eine solche Studie sinnvoll ist, um auch die kleineren Bereiche abzudecken. Er führt weiter an, dass er nicht beantworten könnte, wo die Personen in den Randgebieten wie z. Bsp. Uchte und Rehburg hinpendeln. Mit dem Gutachten können Teilgebiete identifiziert werden, für die eine Einführung von alternativen Angeboten erfolgversprechend ist.

KTA Hille fragt, ob die Finanzierung zu 50% über die NBank und zu 50% über die 7b-Mittel abgewickelt wird

Dipl.-Geogr. Rühe bestätigt dies.

EKR Hoffmann sagt, dass hierfür zwar keine Landkreismittel aufgewendet werden, es aber dennoch Steuergelder sind. Die Finanzierung belastet den Landkreishaushalt nicht. Eine konkrete  Ausschreibung für die Leistungen der flexiblen Bedienform ist ohne vorherige Analyse nicht möglich. Die Kernkompetenzen sind dafür im Hause nicht vorhanden, daher sollte es an Experten vergeben werden.

KTA Lange teilt mit, dass sich in seiner Kommune durch eine Befragung herauskristallisiert hat, dass ein Großteil zum Einkaufen nach Bruchhausen-Vilsen fährt. Daher ist es wichtig, dies im Vorfeld zu analysieren.

KTA Wittenberg fügt hinzu, dass der Landkreis Nienburg mit dem Vorhaben zügig beginnen sollte.

KTA Kurowski ergänzt, dass ein überregionales Denken für den Landkreis gut ist.


Beratungsergebnis:

 

Einstimmig mit 2 Enthaltungen