Sitzung: 21.03.2023 Ausschuss für Regionalentwicklung
Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.
Vorlage: 2023/029
Beratungsgang:
Dipl.
Geogr. Rohlfing
stellt den Planungsstand des RROP vor (Anlage 1).Das Vorentwurfsstadium ist
nunmehr abgeschlossen. Das Kapitel „Windenergie“ wird noch separat bearbeitet.
Im Folgenden stellt sie den Vorentwurf des Kap. 3.2.3. Rohstoffsicherung und Rohstoffgewinnung vor. Sie weist darauf
hin, dass es sich hierbei um einen vorläufigen Entwurf handelt, der noch
redaktionell bearbeitet und ggf. noch geändert wird.
Hinweis der Verwaltung: Für das Kapitel 3.2.3 wird zurzeit die Umweltverträglichkeitsprüfung
durchgeführt, die noch zu Änderungen der Gebiete führen kann.
Dr.
Bauer verweist
auf Ziffer 04 der Beschreibenden Darstellung (Anlage 1 zu DS 2023/029). Danach
ist darauf hinzuwirken, den Abbau von Torf auf bestehende Abbaurechte zu
beschränken und einen Vertiefungsabbau grundsätzlich zu vermeiden. Er fragt
sich, wie sich dies mit dem Antragsvorhaben der Fa. Meinders verträgt.
Dipl.
Geogr. Arndt
teilt dazu mit, dass sich dieses nicht verträgt und dass die Festlegung im RROP
als Grundsatz erfolgt, der abwägungsfähig ist.
Dr.
Bauer kann
nicht nachvollziehen, dass nach wie vor Torf abgebaut wird.
EKR
Hoffmann stimmt
dem grundsätzlich zu, allerdings lässt das Nds. Naturschutzgesetz solche
Anträge zu. Der Gesetzgeber war seinerzeit nicht schnell genug. Die
Formulierung des LK Nienburg war das rechtlich maximal Mögliche.
Herr
Gerling
verweist auf den Kiesabbau und die damit verbundene Vernichtung von
Ackerflächen. Auch diese dienen aufgrund ihres Humusgehaltes als CO²-Speicher.
Wie steht die Verwaltung dazu?
Dipl.
Geogr. Rohlfing
teilt mit, dass die landwirtschaftlichen Belange Beachtung finden, allerdings
ist der Landkreis dazu angehalten, alle Vorranggebiete aus dem Landesraumordnungsprogramm
zu übernehmen.
KTA
Kurowski
verweist auf den enormen Flächenverbrauch für Bodenabbau im Landkreis Nienburg,
stellt aber auch klar, dass die geltenden Gesetze zu beachten sind und damit
nur ein geringer Handlungsspielraum verbleibt.
Dipl.
Geogr. Rohlfing
teilt mit, dass noch eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird.
KTA
Kruse teilt
mit, dass pro Jahr 30 ha Eigentumsfläche verloren gehen. Allerdings ist er mit
dem, was nun ausgearbeitet wurde, zufrieden, zumal das Vorranggebiet Müsleringen herausgenommen wurde. KTA
Kruse bemängelt jedoch, dass die Flächen nicht eins zu eins ersetzt werden.
KTA
Wittenberg
möchte wissen, welches Instrument wir haben, um zu verhindern, dass nicht mehr
als die 30 ha pro Jahr abgebaut werden, zumal man davon ausgehen kann, dass
aufgrund steigender Nachfrage der Kiespreis weiter steigen wird. Er
hinterfragt, wer dafür sorgt, dass das Gesamtvolumen nicht in der Hälfte der
Zeit abgebaut wird.
EKR
Hoffmann teilt
mit, dass es sich bei dem Wert von 30 ha pro Jahr um einen Durchschnittswert
handelt. Etwa 1.060 ha an noch nicht abgebauter Fläche werden als
Vorranggebiete Rohstoffgewinnung im RROP festgelegt. Damit werden Abbauvorräte
für fast 30 Jahre gesichert. Mehr kommt mit unserem RROP nicht in Betracht.
Dipl.
Geogr. Rohlfing
ergänzt, dass dieses durch die Planung nicht beeinflusst werden kann.
LR
Kohlmeier
bekräftigt, dass man ehrlicherweise sehen muss, dass der Markt die Nachfrage
regelt.
KTA
Wirtz-Naujoks
möchte gern eine Übersichtskarte der RROP-Darstellungen, auf der zu sehen ist,
wo noch „weiße“ Flächen sind. Die Fraktion verliert mittlerweile den Überblick
darüber, welche Flächen noch nicht überplant sind.
Dipl.
Geogr. Rohlfing
verweist auf die zeichnerische Darstellung des RROP. Diese stellt alles dar.
Sie merkt an, dass das RROP auch eine Positivplanung darstellt, um Flächen für
bestimmte Nutzungen zu sichern und von entgegenstehenden Nutzungen
freizuhalten.
KTA
Hille verweist
auf die Gemeinde Marklohe. Dort wird „Graue Energie“ genutzt, d.h., dass man
mit Nutzung des Altgebäudebestandes im Gegensatz zum Neubau den CO²-Verbrauch
reduzieren kann und weniger Rohstoffe verbraucht werden.
Eine
Lösung ist jedoch nicht auf Landkreisebene möglich.
Beratungsergebnis: