- Der Kreistag des Landkreis Nienburg/Weser stimmt der Gründung
einer kommunalen Klimaschutzgesellschaft Mittelweser mbH (KSGmbH) zu und
beauftragt die Verwaltung, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen und
Rechtsgeschäfte abzuschließen.
Das
Stammkapital der Gesellschaft beträgt 25.000 €.
- Der Landkreis Nienburg/Weser beteiligt sich an der kommunalen Klimaschutzgesellschaft
Mittelweser mbH (KSGmbH) gemeinsam mit der Klimaschutzagentur Mittelweser
e.V. und ggf. weiteren kreisangehörigen Kommunen gemäß dem als Anlage 1
beigefügten Entwurf des Gesellschaftsvertrages. Er übernimmt dabei
zunächst 96 % des Stammkapitals. Der Verein Klimaschutzagentur Mittelweser
e.V. erwirbt einen Anteil von 4 %.
- Der Kreistag beschließt, dass der Landkreis neun Anteile von
jeweils 5% an die neun kreisangehörigen Kommunen veräußern darf, sofern
diese dies begehren.
- Der Kreistag beschließt, dass der Landkreis die KSGmbH mit den im
Niedersächsischen Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes und zur Minderung
der Folgen des Klimawandels (NKlimaG) dem Landkreis übertragenen Aufgaben
betraut und ihr die erforderlichen Mittel zur Verfügung stellt, jedoch
höchstens bis zur Höhe der hierfür im Gesetz festgelegten
Ausgleichsbeträge des Landes.
- Als Vertreter des Landkreises in der Gesellschafterversammlung in
der KSGmbH wird Herr Landrat Detlev Kohlmeier gewählt. Als Vertretung im
Verhinderungsfall wird Herr Erster Kreisrat Lutz Hoffmann gewählt.
- Der Vertreter des Landkreises in der Gesellschafterversammlung der
KSGmbH wird angewiesen, geeignete Personen für die Geschäftsführung zu
bestellen.
- Der Kreistag beschließt, dass der Landkreis seinen zusätzlichen Beitrag für den Verein KSA Mittelweser in Höhe von 1,20 €/Einwohner zukünftig an die KSGmbH abführt.
Beratungsgang:
Landrat Kohlmeier führt aus, die
Klimaschutzagentur e.V. leiste mit allen Gemeinden, vielen privaten und
gewerblichen Mitgliedern gute Arbeit, die zu einem guten Teil mit Fördermitteln
und kommunalen Beiträgen bestritten werde. Das Land Niedersachsen habe den
Landkreisen ab 01.01.2024 die Aufgabe auferlegt, ein Klimaschutzkonzept zu
entwickeln und die Kommunen in Klimaschutzfragen zu beraten. Diese Kompetenz
sei in den Rathäusern und im Kreishaus nicht vorhanden. Das Land finanziere daher
zwei Personalstellen. Diese sollten nach Ansicht der Verwaltung sinnvollerweise
bei der Klimaschutzagentur angesiedelt sein. Die Bündelung halte er für angezeigt.
Mindestens mehrere, er hoffe, alle Gemeinden, würden ähnlich denken und die Möglichkeit
begrüßen, ihre Aufträge künftig bei der Klimaschutzagentur platzieren zu können.
Die Frage, wer wem einen Auftrag erteilen dürfe, sei umfassend rechtlich
geprüft worden. Das Ergebnis sei, dass der Verein dafür nicht in Frage komme.
Am besten könne es gelingen, indem eine GmbH gegründet werde. Der Landkreis
werde immer mindestens 51 % der Anteile halten und die Geschäftsführung
stellen. Dies sei Voraussetzung für die Bildung einer steuerlichen Organschaft.
Dann seien ohne Beachtung des Vergaberechts direkte Aufträge an die GmbH möglich.
Zudem falle keine Umsatzsteuer an. Perspektivisch könnten sich die Gemeinden
mit 5 %-Anteilen an der Gesellschaft beteiligen. Die verbleibenden 4 % der
Anteile übernehme ab Januar der Verein Klimaschutzagentur.
KTA Heineking legt dar,
er sei dem Landrat sehr dankbar für den Vorschlag zur Gründung einer Klimaschutzgesellschaft.
Im Hinblick auf den Klimaschutz, der den Landkreis seit zehn bis 15 Jahren
beschäftige, sei das eine gute Entscheidung. Spätestens seit der Übernahme der
Leitung durch Franziska Materne habe sich die Agentur zu einem Beratungsjuwel
entwickelt. Die Kommunen könnten das alleine nicht leisten. Selbst
Planungsbüros brauchten Ansprechpartner vor Ort. Diese Rolle und die skizzierte
rechtliche Aufbauorganisation halte er daher für sehr sinnvoll. Die
CDU-Fraktion werde dem Vorschlag zustimmen.
KTA Schnitzler führt aus, mit
der Gründung der Klimaschutzgesellschaft erfülle der Landkreis die gesetzlichen
Vorgaben in besonderer Weise. Dies sei vorbildlich. Sie wünsche sich, dass man
endlich über die Konzeptphase hinauskomme. Der Landkreis brauche starke
Projekte und Initiativen.
Landrat Kohlmeier erwidert, die
Klimaschutzagentur arbeite überhaupt nicht konzeptionell, sie arbeite
ausschließlich in Projekten. Dies habe viel mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitenden
zu tun.
KTA Kuhlmann erklärt, die
Herausforderung des Klimaschutzes erfordere eine Kompetenz, die mit der
Klimaschutzgesellschaft geschaffen werde. Jeder für sich alleine könne den
Herausforderungen nicht begegnen. Der gemeindliche Wunsch sei genauso
vorhanden. Sie hoffe, dass sich viele Kommunen an der Gesellschaft beteiligten.
Beratungsergebnis:
Mit Stimmenmehrheit: 41 Ja-Stimmen 1 Nein-Stimme 0 Enthaltungen