Beschluss: Das Gremium beschließt ungeändert.


Beratungsgang:

 

KTA Schnitzler führt aus, die Gemeinden seien im Landkreis Nienburg die Vorreiter. Grundsätzlich habe auch der Landkreis erkannt, dass der Klimaschutz mit PV-Anlagen auf kreiseigenen Gebäuden vorangetrieben werden könne. Es sei auch wirtschaftlich, da der Strompreis perspektivisch weiter steigen werde. Im Ausschuss für Liegenschaften sei der Haushaltsansatz daher auf 500.000 Euro verdoppelt worden. Aber selbst damit könnten nur zwei Anlagen errichtet werden. Da die Personalausstattung der Verwaltung durch den Haushaltsbeschluss nun verbessert worden sei, müsse das Thema vertieft angegangen werden. Sie stelle daher den folgenden Antrag:

 

1.    Alle geeigneten Dächer landkreiseigener Gebäude werden zeitnah mit einer Photovoltaikanlage bestückt. Grundlage für die Umsetzung ist die Auswertung der Liegenschaften durch die Avacon.

2.    Wenn aus personellen und/oder finanziellen Kapazitätsgründen nicht die Möglichkeit gegeben ist, selbst zu investieren, sollen sinnvolle Alternativen genutzt werden wie z.B.
- Anlagenpacht oder
- Dachverpachtung mit Photovoltaik-Strom-Liefervertrag.

In diesen Fällen soll im Leistungsverzeichnis für die Vergabe eine Bürger:innen-beteiligung von mindestens 49% am Investitionsvolumen aufgenommen werden.

 

Durch diese Möglichkeiten sei es ohne eigene Investition möglich, die Dächer schneller mit PV-Anlagen zu bestücken. Die Kommune Sachsenhagen sei diesen Weg bereits gegangen. Die dort gesammelten Erfahrungen könnten als Blaupause dienen. Die Details könnten noch im Ausschuss besprochen werden.

 

Landrat Kohlmeier erwidert, der Ausschuss für Liegenschaften habe sich mit dem Thema befasst und 500.000 Euro bereitgestellt. Der Kreisausschuss empfehle dem Kreistag, den Antrag in den Ausschuss zu verweisen, um über die Einzelheiten dort zu beraten.

 

KTA Kuhlmann führt aus, ein Blick in die Tagesordnung könne bei den Bürgerinnen und Bürgern den Eindruck erwecken, der Landkreis habe sich mit dem Thema PV-Anlagen bislang nicht auseinandergesetzt. Das sei aber nicht der Fall. Der Haushaltsbeschluss spiele in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle, da er belege, dass das Thema sehr wohl behandelt worden sei. Dies sei in der Erhöhung der Ansätze auf 500.000 Euro gemündet. Der Antrag sei von der SPD-Fraktion gestellt worden. Sie könne einerseits verstehen, dass mit dem Antrag die Wichtigkeit noch einmal betont werden solle. Andererseits stelle sie fest, dass das Thema allen Fraktionen wichtig sei und daher bislang auch nur einstimmige Beschlüsse gefasst worden seien. Populismus lehne sie ab. Stattdessen setze sie auf eine öffentliche Debatte im zuständigen Ausschuss. Diverse Gebäude könnten noch gar nicht bestückt werden. Zunächst seien Dachsanierungen nötig. Sie bitte um eine sachliche Debatte. Sie halte an dem Antrag fest, den Antrag in den Ausschuss zu verweisen.

 

KTA Hauschildt erklärt, auch die CDU-Fraktion habe den Antrag irritiert zur Kenntnis genommen. Die Avacon habe eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für 14 kreiseigene Gebäude durchgeführt. Der Ausschuss für Liegenschaften habe über das Ergebnis der Potentialanalyse beraten und in der Folge den Ansatz trotz Rekordfehlbetrags auf 500.00 Euro erhöht. Dies verdeutliche, wie wichtig das Thema für den Landkreis sei. Die Planungen könnten erst nach dem Haushaltsbeschluss beginnen. Vereinbart sei, mit dem Kreishaus A zu starten. Der Antrag sei nicht geeignet, das Verfahren zu beschleunigen.

 

KTA Heusmann erwidert, sie könne die Argumente und Vorbehalte gut nachvollziehen. Die Gruppe habe sich von der Potentialanalyse mehr Informationen versprochen. Tatsächlich sei die Gruppe verwundert gewesen, dass noch nicht einmal die Geeignetheit der Dächer überprüft worden sei. Einen ähnlichen Antrag habe die Gruppe bereits früher stellen wollen. Der Gruppe sei klar, dass der CO2-Ausstoß so schnell wie möglich reduziert werden müsse. Der Landkreis Nienburg sei kein Vorreiter in diesem Bereich. Daher werde ein neuer Impuls benötigt.

 


Beratungsergebnis:

 

Mit Stimmenmehrheit:    34 Ja-Stimmen     8 Nein-Stimmen       0 Enthaltungen