Herr Dieckmann berichtet von dem Besuch des MHW Bremen am 2. März 2006. Der Vortrag und die anschließende Führung durch die Geschäftsführer der Firma ANO, Herrn Leschke und Herrn Sudau, sei sehr informativ gewesen. Auch wurde die veränderte Marktsituation seit dem Deponierungsverbot ab dem 1. Juni 2005 deutlich. Während die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger für die ihnen –bisher überlassenen Abfälle ihre Hausaufgaben gemacht hätten, sei dies für gewerbliche Abfälle zur Verwertung durch die Industrie nicht geschehen. Diese Stoffe gingen bis zum 31. Mai 2005 nach einer sogenannten Scheinverwertung den günstigsten Weg der Deponierung. Dafür wurden diese Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen als Abfallstoffe zur Verwertung (AZV) ausgewiesen. Nunmehr würde ein Großteil dieser Abfälle wieder als Abfall zur Beseitigung (AZB) deklariert. Diese Stoffe unterliegen sodann der Entsorgungspflicht der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger. Dieser Rückfluss war in der Höhe nicht zu erwarten, so dass auch das MHW Bremen kapazitätsbedingt Abfälle zwischenlagern muss. Hierzu hat die Firma ANO auf der Deponie Blockland in Bremen ein Zwischenlager für 80.000 Mg Abfallstoffe eingerichtet. Diese Abfälle werden in Ballen verpresst, um so die Brandgefahr auf ein Minimum zu begrenzen.

 

Der Betrieb Abfallwirtschaft hat für 2006 vorsorglich die Anlieferung von 40.000 Mg Abfallstoffen angemeldet. Hierbei handelt es sich um die Höchstgrenze, die lt. Vertrag möglich ist. Im Moment werde trotz der veränderten Marktsituation alle angelieferten Abfallstoffe pro Woche zum MHW Bremen abtransportiert, so dass derzeit keine neuen Mengen zwischengelagert werden müssten.

 

Interessant sei auch, dass die Firma ANO insgesamt 30.000 Mg Altholz aus Sperrabfällen zur Behandlung ins Biomassekraftwerk Landesbergen verbringe. Hierunter falle auch das Altholz aus dem Sperrmüll aus dem Kreisgebiet. Dieses werde von der Firma ANO separiert und entsprechend den Anlieferungsbedingungen des Biomassekraftwerkes Landesbergen vorbehandelt. Bei der geringen Menge von ca. 3.000 Mg Altholz aus Sperrabfällen sei es für den Betrieb Abfallwirtschaft wirtschaftlich nicht darstellbar, diese Stoffe selbst in eigenen Anlagen auszusortieren und entsprechend vorzubehandeln.

 

KTA Hüneke verweist darauf, dass die Firma ANO den Verbrennungsprozess nutzt, um Strom herzustellen. Auch würde die Universität Bremen sowie der Technologiepark sowie einzelne Wohngebiete mit Fernwärme aus dem MHW Bremen beliefert.

 

Auf Nachfrage von KTA Brunschön erläutert Herr Dieckmann, dass ein auf dem dritten Bauabschnitt eingerichtetes Zwischenlager für Abfallstoffe derzeit abgebaut werde. Bei den Abfallstoffen handele es sich zum Großteil um Abfälle zur Verwertung ohne Organikanteil. Diese Abfallstoffe seien in der MBA vorgehandelt worden, liegen nun zum Abtransport in der neu erstellten Halle bereit. Alle inerten Materialien sowie Stoffe der Deponieklasse I werden noch zur Vorbereitung von Rekultivierungsmaßnahmen deponiert. Hierdurch werde ein wirtschaftlicher Vorteil erzielt, da anderenfalls diese Abfallstoffe zur Deponie Bassum/Wedehorn transportiert werden müssten.

 

Anschließend berichtet Herr Dieckmann über den am 4. März 2006 stattgefundenen ersten Annahmetag bei den Grüngutannahmestellen. Diese wurden aufgrund des neuen Konzeptes erstmalig mit Containern bestückt. Aufgrund der Witterung und der durch die Gemeinden genehmigten Brenntage lägen jedoch keine aussagekräftigen Erfahrungen vor. Es seien lediglich 7 Mg Grüngut erfasst worden.

 

Auf Anfrage des KTA Höper verweist Herr Dieckmann auf die öffentliche Bekanntmachung in der Harke vom 3. März 2006.

 

KTA Hüneke befürchtet aufgrund des Containersystems längere Wartezeiten als bisher. Die Container seien nur begehbar. Eine seitliche Beschickung könne aufgrund der Höhe der Container nicht erfolgen.

 

Herr Dieckmann entgegnet, die Grüngutannahmestellen seien nur ergänzend für die Anlieferung von Kleinmengen bis zu 2 m³ vorgesehen. In dem beschlossenen Konzept gebe es fünf zentrale Annahmestellen, die werktäglich geöffnet seien. Zudem seien die Öffnungszeiten der Wertstoffannahmestellen ausgedehnt worden. Diese seien jetzt nicht mehr von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr, sondern von 09.00 Uhr bis 15.00 Uhr geöffnet. Bei größeren Mengen solle daher an die Wertstoffannahmeplätze bzw. die zentralen Annahmestellen verwiesen werden. Der Einsatz der Container sei bedarfsgerecht zu steuern. Hier bliebe die Erfahrung der nächsten Annahmetage abzuwarten.

 

Auf Nachfrage von KTA Kurowski teilt Herr Dieckmann mit, dass die Platzwarte für eine ordnungsgemäße Befüllung der Container verantwortlich seien. Zudem sei beabsichtigt, Treppen zu stellen, so dass gefahrlos ein seitliches Befüllen der Container möglich werde.

 

Abschließend teilt Herr Dieckmann mit, dass am 11. März 2006 keine Grüngutannahme auf der Festwiese in Nienburg stattfinden könne, da vom 10. bis 12. März 2006 hier die Bautage durchgeführt würden.

 

 


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