Nachtrag: 19.11.2007

Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.

Dipl.-Ing. Sangmeister erläutert, dass für die Aufstellung der Unterhaltungsprogramme bisher von den Straßenmeistereien Maßnahmen vorgeschlagen und nach Überprüfung durch die Straßenbauverwaltung Nienburg mit Veranschlagung der erforderlichen Haushaltsmittel an den Landkreis Nienburg/Weser im Rahmen der Mittelanmeldung für die Haushaltsplanung gemeldet wurden.

 

Mit Einführung der Doppik bei den Kommunen muss auch im Bereich der Kreisstraßen eine Bestandsaufnahme für die Bewertung und Fortschreibung des Infrastrukturvermögens erfolgen. Vor diesem Hintergrund wurden gemeinsam mit dem Landkreis Diepholz Überlegungen angestellt, wie in Zukunft verfahren werden soll.

 

Die Gesellschaft für Straßenanalyse mbH (GSA), Kaiserslautern, bietet ein “Pavement Management System” (PMS) für die Unterhaltung- und Instandsetzung von Straßen an, mit dem unterschiedliche Schadenentwicklungsmodelle für einzelne Abschnitte dargestellt und bewertet werden können. Dieses System ermöglicht es, den Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel optimal zu planen oder auch umgekehrt zu errechnen, wie viel Mittel erforderlich wären, um einen optimalen Unterhaltungszustand zu erreichen. Mit den jetzt zur Verfügung stehenden Arbeitsmitteln können solche Aussagen in dieser Form nicht gemacht werden, da lediglich der Ist-Zustand bewertet wird.

 

Es werden 11 Schadensmerkmale (z. B. Risse, Spurrinnen, Flickstellen) erfasst. Hierfür sollen 2 Kreisstraßenwärter geschult werden. Die Eingabe in das System übernimmt dann ein Ingenieurbüro.

 

Mit dem Einsatz von PMS erfolgt die Umsetzung der vielfältigen Daten in ein EDV-System, mit dem Ziel, die Unterhaltung und Instandsetzung der Straßen unter Einsatz der zur Verfügung stehenden Finanzen zu optimieren. Es können Ziele formuliert werden, die man erreichen möchte, für die sich Mithilfe des Programms Prognosen über den zukünftigen Zustand des Straßennetzes in Abhängigkeit des eingesetzten Budgets erstellen lassen. Diese Angaben dienen als wichtige Entscheidungsgrundlage für eine objektive Berichterstattung. Gleichzeitig lassen sich die Auswirkungen auf das Anlagevermögen darstellen.

 

KTA Bürmann unterstützt den Einsatz von PMS, da die Schadensauswertung und Prognose viel Zeit in Anspruch nehmen. Es sollte ein Umdenken stattfinden, dann je länger man wartet, desto teurer wird es. In den 70er und 80er Jahren sind erheblich mehr Mittel in das Straßennetz investiert worden. Zurzeit werden viele Radwege gebaut, die in einigen Jahren nicht unerheblich mehr Unterhaltungskosten erfordern. Möglicherweise muss in Zukunft der Investitionsbedarf zurückgeschraubt werden, damit mit diesen Mitteln mehr Unterhaltungsarbeiten ausgeführt werden können.

 

KTA Reinke spricht sich ebenfalls für die Einführung eines Erfassungssystems aus und verspricht sich davon u. a. die Möglichkeit, schneller auf die Ausführung von Reparaturen von Schadstellen reagieren zu können.

 

Dipl.-Ing. Sangmeister erklärt, dass er jährlich den Bedarf anmeldet. Es bleibt dann letztendlich der Politik überlassen, welche Maßnahmen daraufhin durchgeführt werden.

 

Die Kosten für die Einführung des Systems werden sich für jeden Landkreis auf rund 15.000 € belaufen. Später werden für Wartungs- und Serviceleistungen einschließlich Aktualisierung des Programmmoduls jährliche Kosten in Höhe von rund 1.200 € entstehen. Da derzeit noch die technischen Voraussetzungen für einen Einsatz dieses Systems geprüft werden, können sich geringfügige Abweichungen ergeben. In den Haushaltsplanentwurf 2008 wurden entsprechende Haushaltsmittel bei Konto 55120.421200 eingestellt. Sofern es witterungsbedingt möglich ist, soll im Januar/Februar 2008 die Datenerfassung vorgenommen werden, so dass evtl. in der nächsten Fachausschusssitzung mehr zu diesem Thema gesagt werden kann.