Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.

Der Ausschuss für Liegenschaften nimmt Kenntnis.

 


Frau Marquardt erläutert die Vorgehensweise für die Realisierung der künftig angestrebten multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten für bis zu 124 Personen.

Das Planungskonzept soll ausgehend vom Vorentwurf aus dem Jahr 2002 stufenweise unter Verwendung der Beiträge anderer Fachplaner zum vollständigen Entwurf geführt werden. Für die architektonische Gestaltung und die technische Umsetzung sind neben den statischen und brandschutzrechtlichen Vorgaben auch Aspekte der baulichen Raumakustik, Elektroakustik, Anforderungen an die Beschaffenheit der Möblierung zu beachten.

Frau Marquardt führt aus, dass der bauliche Ist-Zustand des Kreistagssaales aus dem Jahr 1955 stammt. Mit dem vorhandenen Mobiliar (viel zu schwere, wuchtige Tische, nicht stapelbare Stühle) ist die notwendige Flexibilität und Beweglichkeit nicht gegeben. Der Kreistagssaal verfügt nicht über die erforderliche Raumakustik und die vorhandene Belichtung reicht nicht aus. Um die größtmögliche Nutzung erreichen zu können, müssen weitreichende Veränderungen erfolgen.

Die statische Überprüfung hat ergeben, dass die Installation einer Akustikdecke realisierbar sein wird, da eine entsprechende Entlastung durch die Beseitigung der vorhandenen Gipsdecken erreicht wird. Allerdings wird zusätzlich das über dem Kreistagssaal befindliche Aktenlager durch Beseitigung der dort eingelagerten Akten zu entlasten sein. Die Akustikdecke ist einer Wellenform nachgebildet und soll vom Eingangsbereich diagonal in Richtung Amtshaus verlaufen. Die Unterdecke und die Decke unter der Empore sollen schallabsorbierend ausgebildet werden. Die Brüstung der Empore soll zeitgemäß verkleidet bzw. gestaltet werden. Hierfür kann z. B. auch Plexiglas Verwendung finden. Die Leitungen für die Be- und Entlüftung können in Aufhängungen für die Akustikdecke geführt und auf diese Weise „versteckt“ werden. Der Vorentwurf sieht neben der Abrundung des Raumes (Herrichtung von Rundungen in den Raumecken durch Installation von Akustikwandelementen) auch die Installation von Akustikwandverkleidungen im oberen Wanddrittel vorgesehen. Die hierauf ausgerichteten akustischen Untersuchungen und Berechnungen haben ergeben, dass mit den vorgesehen Maßnahmen eine ausreichende Raumakustik erreicht werden kann, bei der ggf. auch auf den Einsatz einer Diskussionsanlage verzichtet werden kann.

In den abgerundeten Ecken sollen u. a. Abstellmöglichkeiten geschaffen werden, die nicht nur Platz für die Garderobe bieten, sondern auch der Unterbringung der Transportwagen für die (klappbaren) Stapeltische dienen sollen.

Aus brandschutzrechtlichen Erwägungen heraus sollte die Empore mit dem darunter befindlichen Saal durch z. B. eine Wendeltreppe o. ä. zu einer Einheit verbunden werden. Die Klärung des brandschutzrechtlichen Erfordernisses für die Herstellung eines zweiten baulichen Flucht- und Rettungsweges durch den Anbau einer Außentreppe steht noch aus.

In den Wellen der Akustikdecke soll die auf die Weser ausgerichtete Beleuchtung installiert werden.

Die vorhandenen Vertikallamellen zur Verdunkelung des Raumes können beibehalten werden, soweit entsprechende Antriebsmotoren zur Bedienung nachgerüstet werden. Die Heizkörper sollten eine (mit einfachen Mitteln) herzustellende Verkleidung, z. B. Lochbleche, erhalten.

Im Parkettfußboden sollen die Leitungen für den Medientower und die Versorgung der Tische geführt werden. Das Muster des Parkettfußbodens soll daher eine konisch verlaufende Diagonale erhalten, um die für die Leitungsführung erforderlichen Arbeitsstellen zu kaschieren.

Anhand verschiedener Bemusterungen stellt Frau Marquardt die sich aus ihrer Sicht ergebenden Vorschläge für die Gestaltung und Farbauswahl für die Decken- und Wandelemente und das Parkett vor. Mit einem Muster der klappbaren Stapeltische sowie der stapelbaren Stühle wird die Funktionsweise und einfache Handhabung vorgeführt. Ein abgerundeter Aufbau wird über die Trapezform der Tischplatten sowie über 7 Steckplatten, die als Verbindung zwischen zwei Tischen genutzt werden, erreicht. Die Bemusterungen für die Tischplatten und die Bezüge der Stühle werden vorgestellt.

Die Auswahl der von Frau Marquardt vorgeschlagenen Farben ist auf die Schaffung eines hellen, großzügigen Raumes ausgerichtet.

KTA Andermann möchte wissen, ob die Unterbringung der Garderobe im Raum, die eine gestalterische Beschwer und Einschränkung darstellt, auf eine Vorgabe zurückzuführen ist. Frau Marquardt erläutert, dass die Unterbringung der Garderobe im Saal u. a. mit Blick auf die Sicherheit der Kleidungsstücke bislang ohne Alternative von Beginn an in den Planungsüberlegungen Berücksichtigung gefunden hat. Die Unterbringung der Garderobe an einem anderen Standort außerhalb des Saales würde selbstverständlich die gestalterischen Möglichkeiten verbessern. Für andere Standortüberlegungen wie z. B. das Foyer sind die brandschutzrechtlichen Anforderungen zu berücksichtigen.

Vors. KTA Waering vermag die Überlegungen für die Installation einer Wendeltreppe zur Verbindung von Empore und Kreistagssaal nachzuvollziehen. Das befürchtete Erfordernis zur Herstellung eines weiteren baulichen Flucht- und Rettungsweges in Gestalt einer Außentreppe erschließt sich ihm aufgrund der über die Verbindungstüren zu den angrenzenden Sitzungsräumen gegebenen Möglichkeiten jedoch nicht.

Auf Nachfrage von KTA Schröder-Bohm führt Frau Marquardt aus, dass der Klappmechanismus der Stapeltische einen ausfahrbaren Abstandshalter beinhaltet, so dass eine Beschädigung beim Zusammenklappen vermieden wird. Für das Gestell der Stapelstühle empfiehlt sich aus ihrer Sicht auch eine Pulverbeschichtung, weil diese als robuste Oberfläche im Vergleich zu poliertem Aluminium oder Chrom deutlich unempfindlicher ist.

Landrat Eggers antwortend erläutert Frau Marquardt, dass der für eine multifunktionale Nutzung erforderliche Umbau der insbesondere der Aufstellung der Tische nicht aufwändig ist, da max. 7 Steckplatten als Verbindungen zwischen den Tischen zu verändern sind. Die Klapptische können auch von einer Person zusammengeklappt und auf den Transportwagen gelegt werden.

Auf Nachfrage von KTA Reinke erklärt Landrat Eggers, dass Erhebungen über die Häufigkeit der Nutzung des Kreistagssaales nicht erfolgt sind. Es wird jedoch erwartet, dass die Nachfrage für die Nutzung durch die angestrebte Multifunktionalität erhöht werden wird.

KTA Hille beschreibt, dass er die vorgestellte Umgestaltung mit Interesse verfolgt habe und bei jeder Maßnahme der sorgenvolle Blick den damit verbundenen Kosten gegolten habe. Er vermag das Erfordernis für eine aufwändige Umgestaltung nicht nachzuvollziehen, zumal der Zustand des Kreistagssaales seit 1955 weitestgehend unverändert gegeben ist. Auch deshalb spricht er sich für eine kleine Lösung zur Modernisierung aus. Insbesondere möchte er wissen, ob die vorhandenen Stühle weiter verwendet werden können. Frau Marquardt erklärt, dass mit einer sog. kleineren Lösung die Multifunktionalität nicht zu erreichen sein wird. Bereits die für eine weitere Verwendung der Stühle erforderliche Neubespannung wird Material- und Arbeitskosten von etwa 200 € verursachen, während neue, stapelbare Stühle etwa 250 € kosten würden.

Auf Nachfrage von KTA Andermann nach dem Kostenrahmen für die Maßnahmen führt Frau Marquardt aus, dass der Kostenrahmen zu sehr von noch nicht abschließend geklärten Unwägbarkeiten wie z. B. dem brandschutzrechtlichen Erfordernis eines zweiten Flucht- und Rettungsweg abhängt und deshalb noch nicht genau beziffert werden kann.

Auf Anregung von KTA Liebtrau wird als Entscheidungshilfe für die vorbereitenden Beratungen in den Fraktionen um eine Aufstellung und Übersicht der zur Auswahl stehenden Ausführungs- und Gestaltungsvarianten mit –alternativen, möglichst unter Angabe der Kosten, gebeten.

Die bisherige stufenweise Entwicklung der Planung war selbstverständlich auf den in der Beschlussfassung genannten Rahmen von 360.000 € ausgerichtet. Die zeitliche Planung unter Berücksichtigung der Vorlaufzeiten für Ausschreibung usw. war auf eine Fertigstellung Ende September/Mitte Oktober ausgerichtet. Hierfür wäre eine zeitnahe Beschlussfassung über die zur Auswahl stehenden Gestaltungsoptionen wünschenswert.

Landrat Eggers regt mit Blick auf die nächsten Sitzungstermin des Ausschusses für Liegenschaften am 15.04.2008 an, zur Vorbereitung der Beratung in den Fraktionen unmittelbar vor den Fraktionssitzungen von CDU und SPD am 27.03.2008 erneut die Entwurfsplanungen vorzustellen. Frau Marquardt erklärt ihre Bereitschaft.

KTA Hegenberg dankt für die Bereitschaft zur Vorstellung in den Fraktionen.

Die Vorstellung der Planungen durch Frau Marquardt soll am 27.03.2008 um 18.00 Uhr gemeinsam für die Fraktionen im Kreistagssaal erfolgen; im Anschluss daran werden die Fraktionssitzungen erfolgen.

Vors. KTA Waering dankt Frau Marquardt für die Ausführungen zum vorgestellten Entwurf und die Bereitschaft zu weiteren Vorstellungen.

 

 


Einstimmig

Mit Stimmen-
mehrheit

Ja
     

Nein
     

Enthaltung