Beschluss: Das Gremium beschließt ungeändert.

Der Schulausschuss empfiehlt dem Kreisausschuss, beim Land Niedersachsen einen Antrag auf Genehmigung des Schulprojektes „Hauptschulprojekt plus“ mit Beginn des Schuljahres 2009/2010 zu stellen.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die vom Kultusministerium nach der Vorprüfung angeregten Änderungen in Absprache mit den beteiligten Schulen in den vorliegenden Entwurf einzuarbeiten.

 

 

 


FBL Labode berichtet, in der Region Hannover hätten die Schulen Kooperative Gesamtschule (KGS) Neustadt und die Berufsbildenden Schulen Neustadt im Rahmen eines Schulversuchs nach einer Vorbereitung in der 8. Klasse eine gemeinsame Beschulung des 9. und 10. Schuljahrgangs des Hauptschulzweiges der KGS im Verbund mit den Berufsbildenden Schulen vereinbart. Dieses so genannte „Neustädter Modell“ wurde bereits in der letzten Sitzung des Ausschusses für die allgemein bildenden Schulen vorgestellt. Seit einigen Monaten gebe es Gespräche zwischen den Berufsbildenden Schulen Nienburg und der Hauptschule Steimbke, dieses Modell auch im Landkreis Nienburg/Weser zu etablieren.

 

Die Vorgespräche hatten erheben, dass eine Übertragung des Modells, z.B. als Transferschule, auf den Nienburger Bereich nicht möglich sei. Daher wurde dem Niedersächsischen Kultusministerium ein eigener Konzeptentwurf vorgelegt. Das Kultusministerium stehe
einem Nienburger Modell mit ähnlichem Konzept positiv gegenüber.

 

Da die landesseitige Genehmigung erst nach politischer Beschlussfassung im Landkreis beantragt werden kann, der Beginn aber bereits zum 01.08.2009 erfolgen soll, sei Eile geboten. Er schlägt vor, auf der Basis des vorgelegten Konzeptentwurfs das Nienburger Modell „Hauptschulprojekt plus“ politisch zu beschließen und die Verwaltung zu beauftragen, die Ergebnisse der Gespräche mit dem Ministerium noch einzuarbeiten.

 

OStD’in Schroeder schildert, die Hauptschule Steimbke sei mit dem Wunsch nach dem geplanten Schulversuch an die Berufsbildenden Schulen Nienburg herangetreten. In Neustadt habe man bemerkenswerte Erfolge erzielt. Im Schuljahr 2007/2008 hätten nur 2 % der Hauptschüler/innen die Schule ohne Abschluss verlassen.

 

Die Schüler/innen müssen bereits ab der 8. Klasse auf den berufsbezogenen Schulunterricht vorbereitet werden. Motivation würde aus der praktischen Arbeit geschöpft. Außerdem gäbe es ein gemeinsames Zeugnis beider Schulen.

 

Das „Hauptschulprojekt plus“ würde von der Handwerkskammer Hannover unterstützt, eine Begleitung der Schüler/innen beim Übergang in den Beruf könne zusätzlich von den Sozialarbeiter/innen der Hauptschulen geleistet werden.

 

KTA Plate fragt, ob das Projekt auch für andere Hauptschulen offen sei.

 

OStD’in Schroeder  bejaht dies.

 

FBL Labode ergänzt, es sei ausdrücklich gewünscht, neben der Hauptschule Steimbke weitere Hauptschulen in das Projekt aufzunehmen, denn nur bei ausreichender Schülerzahl könne eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Berufsfeldern angeboten werden.

 

Stellv. Landrat Dera führt aus, auch der Niedersächsische Landkreistag befürworte es, wenn der Hauptschule ein neues berufliches Profil gegeben würde. Ein Anfang könne mit dem Schulversuch gemacht werden. Sorge bereite ihm jedoch, dass ggf. zu wenig Hauptschüler/innen erreicht würden. Es sei wichtig, viele Hauptschulen in das Projekt einzubinden.

 

KTA Werner begrüßt das „Hauptschulprojekt plus“, da hierdurch eine weitere Verzahlung von theoretischem und berufspraktischem Unterricht erfolgen würde. Es stelle sich für ihn jedoch die Frage, ob an den BBS Nienburg ausreichend Räume vorhanden seien. Außerdem wäre die Klassengröße und Lehrerversorgung zu hinterfragen. Wäre das schulische Angebot an den BBS Nienburg ausreichend, um die Schülerwünsche abzudecken?

 

OStD’in Schroeder antwortet, man könne Angebote nur im Rahmen der bestehenden bzw. zukünftigen Lehrerversorgung machen. Insoweit müssten Schüler/innen Ihre Berufswünsche auf das bestehende Schulangebot der BBS Nienburg beschränken. Man sollte zunächst das Inkrafttreten der neuen BBS-Verordnung und die Belegung der neuen Angebote abwarten.

 

Vors. KTA Tonne sieht in dem Schulversuch eine große Chance, die Quote von Schüler/innen ohne Abschluss drastisch zu senken. Er halte das vorgestellte Modell für sinnvoll, schließlich sei der Bildungsabschluss entscheidend für die weitere berufliche Zukunft.

 


Einstimmig

Mit Stimmen-
mehrheit

Ja
     

Nein
     

Enthaltung