Beschluss: Das Gremium beschließt ungeändert.

FBL Labode leitet den TOP ein. Nach der grundsätzlichen Entscheidung des Schulausschusses für eine Mensa für das Gymnasium Stolzenau und die Helen-Keller-Schule berichtet die Verwaltung in der Sitzungsvorlage über mögliche Betreiberkonzepte.

 

Vom Gymnasium und dem Förderverein wird nachdrücklich auf die Einrichtung einer Zubereitungsküche gedrungen, für die der Förderverein ein Konzept vorgelegt hat. Frisch zubereitetes Essen ist unstrittig von höchster Qualität. Der Standard bei den bisher im Landkreis eingerichteten Mensen ist jedoch die Ausgabeküche. Angesichts von erheblichen Mehrkosten von rd. 200.000 € sieht sich die Verwaltung nicht in der Lage, die Einrichtung einer Zubereitungsküche vorzuschlagen.

 

Man befindet sich im Spannungsfeld zwischen den Zielen „optimale Essensqualität“, „Wirtschaftlichkeit“, „langfristige Betreibersicherheit“ und „kreisweiter Vergleichbarkeit der Angebote“.

 

Um den Wunsch nach hoher Essensqualität entgegenzukommen, ist von der Verwaltung das „Cook-and-Chill-Verfahren“, das in den Unterlagen beschrieben ist, vorgeschlagen worden. Dieses Verfahren könnte bei Interesse auf weitere Schulen im Südkreis ausgedehnt werden, um bei größeren Abnahmemengen auch einen attraktiven Preis erzielen zu können. Der Förderverein, dessen bisherige erfolgreiche Arbeit anerkannt wird, hat erklärt, dass er bei diesem Verfahren nicht als Betreiber einer Mensa zur Verfügung stehen wird.

Die unterschiedlichen Auffassungen sollen weiter diskutiert und eine Informationsveranstaltung zum „Cook-and-Chill-Verfahren“ für die in Frage kommenden Ganztagsschulen kurzfristig durchgeführt werden, um das Interesse der Schulen auszuloten.


KTA Höltke unterstützt das Konzept des Fördervereins, da dieser kreisweit in einmaliger und vorbildlicher Art und Weise arbeitet. Das Konzept des Fördervereins verspricht eine qualitativ hochwertige und frische Schülerverpflegung, welche sich schon in ihrer bisherigen Form großer Akzeptanz erfreut. Die 200.000 € Mehrkosten für eine Zubereitungsküche sind daher eine gute Investition. Dabei ist auch die Zusage des Fördervereins zu bedenken, in den nächsten 5 Jahren das Personal für die Küche zu stellen.

 

FBL Labode korrigiert, dass auch in dem Konzept des Fördervereins durch den Landkreis finanziertes Personal wie in den anderen Mensen vorgesehen sei.

 


Nach Ansicht von KTA Werner fehlt in der Beschlussvorlage Zahlenmaterial darüber, wie sich der Betrag von 1,4 Mio. € bzw. die Mehrkosten von 200.000 € für den Mensabau im Einzelnen zusammensetzen. Er bittet darum, diese Details sowie eine Aufstellung der Kosten für den Betrieb der Mensa für die nächsten 5 Jahre nachzuliefern. Grundsätzlich unterstützt er das Konzept des Fördervereins. Bezüglich der Mehrkosten, welche durch die Zubereitungsküche entstehen würden, unterbreitet er den Vorschlag, eine Fixsumme für Bau und Einrichtung zur Verfügung zu stellen. Sollte dieser Betrag nicht für die Variante der Zubereitungsküche ausreichen, könnte der Förderverein diesen durch Mittel aufstocken, welche in Eigeninitiative zu gewinnen wären.

 

KTA Leseberg würdigt die bisherige Arbeit des Fördervereins und der Eltern. Auch das erarbeitete Konzept und die Öffentlichkeitsarbeit verdienen Anerkennung. Die zu treffende Entscheidung hat allerdings Grundsatzcharakter. Wenn man im vorliegenden Fall eine Zubereitungsküche beschließt, kann diese bei zukünftigen Mensabauten nicht verweigert werden. Es würde so ein Präzedenzfall geschaffen. Darüber hinaus stellt sich für ihn die Frage, ob der Förderverein langfristig in der Lage sein wird, die Zubereitungsküche in dieser Größenordnung zu betreiben. Er bittet daher den Förderverein und die Verwaltung nochmals darum, den Dialog miteinander zu suchen und die weitere Zusammenarbeit nicht an der Frage der Küchenvariante scheitern zu lassen.

 

KTA Sanftleben dankt der Verwaltung und betont, dass die Einbindung des Fördervereins auch für den Landkreis eine günstige Lösung darstelle. Bei der Entscheidungsfindung muss man die Einzigartigkeit des Engagements durch den Förderverein und die guten Ergebnisse der bestehenden Cafeteria, die eigenes Personal und Betriebskosten finanziert, berücksichtigen. Wenn man durch eine Zubereitungsküche in Stolzenau einen Präzedenzfall schaffen würde, dann wäre das ein gutes Beispiel für ehrenamtliches Engagement im Landkreis. Das vom Landkreis vorgeschlagene „Cook und Chill“-Konzept stellt zwar eine qualitativ gute Variante dar, diese kann jedoch nicht mit dem frisch zubereiteten Essen des Fördervereins konkurrieren. Außerdem wirkt die Arbeit des Fördervereins positiv in der Region fort, z.B. durch die Schaffung eines Arbeitsplatzes bei einem Zulieferer. Keinesfalls sollte man das Betreiberkonzept für die Mensa gegen den Willen von Schülern und Eltern durchsetzen.

 

Vors. KTA Koch lobt die Leistungen des Fördervereins beim Betrieb der
Cafeteria. Auch für ihn ist fraglich, ob der Verein diese Leistungen auch für perspektivisch 300-500 Schüler dauerhaft erbringen kann. Dies sei eine Riesenlast für die Zukunft, welche die Eltern möglicherweise unterschätzen würden. Unklar sei darüber hinaus auch, ob die Eltern auch in fünf Jahren noch bereit sind diese Arbeit zu leisten. Er bittet darum, dass sich Förderverein und Verwaltung bis zur nächsten Sitzung am 16.12.2009 nochmals treffen.

 

Landrat Eggers sieht in der Thematik eine schwierige Frage. Deshalb hat die Verwaltung auch für diese Sitzung keine Beschlussempfehlung abgegeben, um so einen Konflikt mit dem Förderverein zu vermeiden. Man muss eine für beide Seiten tragbare Lösung finden und Probleme hinterfragen. Fünf Mal die Woche ein Mittagessen für bis zu 500 Ganztagsschüler/innen zuzubereiten, stelle eine andere Dimension dar, als der derzeitige Umfang von zweimal wöchentlich für bis zu 100 Schüler/innen. Bei dem Ziel einer verpflichtenden Ganztagsschule würde die Zahl der am Mittagessen teilnehmenden Schülerinnen und Schüler zudem stark steigen. Der Landkreis trägt die Verantwortung dafür, ein dauerhaftes Konzept auszuwählen und kreisweit für gleiche Standards zu sorgen. In der Wirtschaft ist man aus Kostengründen bereits vom Konzept der Zubereitungsküche abgewichen. Er zeigt sich enttäuscht von der mangelnden Bereitschaft des Fördervereins partnerschaftlich eine Lösung zu finden. Stattdessen werde die Verwaltung durch die örtliche Presse und andere öffentlichkeitswirksame Aktionen unter Druck gesetzt. Die Verwaltung habe den Beteiligten einen Vorschlag unterbreitet und damit Türen für einen Kompromiss geöffnet und nicht verschlossen. Solange noch offene Fragen seitens der Verwaltung bestehen und Zusagen ausstehen, wird es keine positive Beschlussempfehlung geben. Aufgrund der weiteren Bauplanung und der Zeitproblematik müssen jedoch bald Antworten gefunden werden. Er appelliert daher an den Förderverein, keinen weiteren öffentlichen Druck aufzubauen, sondern gemeinsam eine Lösung zu suchen.

 

KTA Brunschön missfällt diese Kritik. Er versteht das Anliegen und Konzept des Fördervereins anders. Schule, Eltern und Schüler stehen hinter dem Förderverein und dessen Konzept. Ein Gesprächsangebot muss alle einbeziehen.

 

Landrat Eggers betont, dass er den Förderverein nicht an den Pranger stellen möchte. Derzeit stehe die Verwaltung im Fokus der Öffentlichkeit, obwohl man sich bis zu dieser Sitzung nicht öffentlich zum Thema geäußert habe und heute erstmals die Politik informiere. Die bisherigen Gespräche und das Angebot an den Förderverein, die Cafeteria und Küche zu betreiben, verliefen gut.  Anschließend war aus der Presse eine ablehnende Haltung zu entnehmen. Diese totale Ablehnung von Kompromissvorschlägen sei einseitig beim Förderverein zu suchen.

 

KTA Sanftleben äußert, dass aufgrund der zentralen Rolle des Fördervereins diese eindeutige und klare Haltung verständlich sei. Bereits bisher haben sich Eltern langfristig engagiert, obwohl ihre Kinder nicht mehr die Schule besuchen. Das spreche dafür, dass sie auch zukünftig für die beste Lösung einstehen würden. Ein besseres Angebot sei nicht möglich.

 

 


Einstimmig

Mit Stimmen-
mehrheit

Ja
     

Nein
     

Enthaltung