Der
Gleichstellungsbericht wird in eine angemessene, gebundene Form gebracht und
gezielt der Öffentlichkeit präsentiert, um damit Standortmarketing zu betreiben.
Beratungsgang:
Gleichstellungsbeauftragte
Petra Bauer
erklärt, kurz nach ihrem Amtsantritt in 2014 sei der erste
Gleichstellungsbericht veröffentlicht worden. Nun liege die Neuauflage für die
Jahre 2016 bis 2018 vor. Der gesetzlich vorgeschriebene Bericht sei für diePolitik
wie für die Öffentlichkeit gleichermaßen wichtig. Sie wolle auf drei Aspekte
besonders eingehen. Ein Blick in den Haushalt verrate, dass in vielen
insbesondere europäischen Förderprogrammen Gender-Aspekte bei der Bewertung
eine besondere spielten. Der Gleichstellungsbericht sei daher nicht nur „nice
to have“ , sondern er könne Politik und Verwaltung als Entscheidungskriterium
dienen. Im Hinblick auf Fachkräfte stelle sie fest, dass derzeit allein beim
Landkreis Nienburg 40 Stellen unbesetzt seien. Bereits die Fachkräftekampagne
„Einfach lebenswert“ habe das Ziel verfolgt, Fachkräfte zu halten bzw.
zurückzugewinnen. Der Gleichstellungsbericht könne hier auch nach außen wirken
und Werbung für die Region sein. Führungspositionen in der Kreisverwaltung
seien in großer Zahl mit Frauen besetzt. Von 25 Fachdienstleitungen seien im
Berichtszeitraum 17 weiblich. Bei den Fachbereichsleitungen 6 von 15. Auch die
Außenwirkung des Audit „berufundfamilie“ sei nicht zu unterschätzen. Ihr gehe
es im Übrigen immer um beide Geschlechter. Bei der Kreisverwaltung seien zwar
mehr Frauen als Männer beschäftigt, jedoch würden mehr Frauen als Männer in
Teilzeit arbeiten. Um die Ziele der Gleichberechtigung zu erreichen, müssten
also mehr Männer in Teilzeit arbeiten. Frauen würden hier noch immer mittelbar
benachteiligt. Insgesamt sei ihr Ziel, Genderaufgaben grundsätzlich als Querschnittsaufgaben
des Landkreises zu verstehen. Die Führungskräfte im Haus stünden diesem Thema
offen gegenüber.
Landrat
Kohlmeier
ergänzt, er danke Petra Bauer für die Erstellung des Berichts. Er liefere
konkrete Beispiele, wo Gleichberechtigung im positiven wie im negativen Sinne
im Hause eine Rolle spiele. Auch für die Gesellschaft sei Gleichstellung nach
wie vor ein aktuelles Thema. Er freue sich über die Tatsache, dass der
Landkreis an einigen markanten Punkten gute Entwicklungen im Sinne der
Gleichstellung vollzogen habe.
KTA
Wirtz-Naujoks führt aus, der Gleichstellungsbericht bilde Verfahren, Maßnahmen und
Handlungsfelder der Gleichstellungsbeauftragten im Allgemeinen und innerhalb
einzelner Fachbereiche der Verwaltung ab. Er spiegele insbesondere die
engagierte Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten wieder. Ihre ausgeprägte
Fähigkeit zu netzwerken trage maßgeblich zur Herstellung von Öffentlichkeit
bei. Ihre Fraktion danke Petra Bauer für die geleistete Arbeit.
KTA
Weißenborn
erklärt, ihre Fraktion danke ebenfalls für die engagierte Arbeit und die
konstruktive Zusammenarbeit. Der Gleichstellungsbericht sei inhaltlich hochwertig,
in der Außendarstellung aber stark verbesserungswürdig.
KTA
Schnitzler
legt dar, der Bericht sei zu schade, ihn lediglich zur Kenntnis zu nehmen.
Sie
stelle im Namen der Kreistagsfrauen den Antrag, den Bericht in eine angemessene,
gebundene Form zu bringen und gezielt der Öffentlichkeit zu präsentieren, um
damit Standortmarketing zu betreiben.
Rollenbilder
würden aufweichen, Gleichstellung müsse gelingen. Der Bericht dürfe in der
vorgelegten Form nicht verteilt werden, es bedürfe einer angemessenen Präsentation
als Hochglanzmagazin.
KTA
Heineking
erklärt, er danke Frau Bauer für ihre unaufgeregte, sachliche Art. Durch ihre
Persönlichkeit habe sie die Themen der Gleichstellung im Landkreis
Nienburg zu einem Gewinnerthema gemacht. Der Bericht könne auch als Werbung
dienen. Dazu müsse der Bericht ansprechend gestaltet sein. Daher bitte er seine
Fraktion, dem Antrag zu folgen.
Beratungsergebnis:
Einstimmig mit fünf Enthaltungen