Sitzung: 12.05.2021 Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt
Beschluss: Das Gremium nimmt Kenntnis.
Vorlage: 2021/060
Beratungsgang:
Baudirektor
Wehr trägt hinsichtlich der Wasserbewirtschaftung
des Edersees und zu den Positionen der „Weserbergland plus Region“ zur
Resolution der Edersee - Anrainer vom 10.03.2021 vor.
Die
Edertalsperre als Deutschlands drittgrößte Talsperre (Volumen 199 Mio. m³)
liegt im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Hessen und dient für Wasserentnahmen
für den Mittellandkanal aus der Weser, zur Niedrigwasser-Aufhöhung der Weser
für die Schifffahrt, dem Hochwasserschutz für Eder, Fulda und Weser sowie der Energiegewinnung
durch Wasserkraftnutzung. Neu hinzugenommen wurden die Aufgaben des Tourismus, der
Fischerei und des Naturschutzes.
Mit
dem Betriebsplan der Eder-Talsperre werden die Abgabemengen für den Hochwasserschutz
(rd. 70 Millionen m³ Schutzraum im Winterhalbjahr) bzw. für die Niedrigwasser-Aufhöhung
zur Sicherstellung der Weser-Schifffahrt (120 cm am Pegel Hann. Münden im
Sommerhalbjahr) differenziert.
Zum
Schutz der Ökologie der unteren Eder beträgt die Mindestabgabe 6 m³/s bei einem
Talsperren-Inhalt von min. 20 Mio. m³.
Die
Einstellung der Wasserstände und Stauraumvolumina erfolgt nach einem komplexen
Bewirtschaftungs- und Steuerungsmodell, das im jahreszeitlichen Verlauf den
unterschiedlichen Nutzungsansprüchen Rechnung tragen muss.
Die
Resolution der am Edersee liegenden Gemeinden vom 10.03.2021 fordert vor dem
Hintergrund der vergangenen trockenen Sommer (Folgen des Klimawandels) eine
grundlegende Änderung der Wasserbewirtschaftung. Bereits ab einem Wasserinhalt
von 125 Mio. m³ soll nur noch eine Mindestabgabe von 6 m³/s abgelassen werden (bis
15.8.).
Die
Landräte der „Weserbergland plus Region“ (Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden,
Schaumburg und Nienburg/Weser) sprechen sich vehement gegen eine reduzierte Wasserabgabe
aus.
Angesichts
des hohen Stellenwertes der Weser für den Tourismus (Weserradweg, Wassersport),
dem Betrieb der Weserfähren, der Schifffahrt für die Fahrgäste sowie den Gütertransport
von z.B. Sand und Kies, für den Klimaschutz (Alternative zu LKW) und die ökologische
Entwicklung der Fluss- und Auenlandschaft („Blaues Band“) solle für einen
Interessenausgleich aller Anlieger an Edersee und Weser eingestanden werden.
KTA
Hille berichtet von einem
Fernseh-Bericht im Format „hessenschau“ vom 14.04.2021, in dem wie folgt berichtet
wurde: „Der Edersee ist so voll wie seit Jahren nicht. Starker Regen hat ihn
zum Überlaufen gebracht. Noch höher steht das Wasser sogar in der Diemeltalsperre.
Der Edersee ist aktuell so gut gefüllt wie zuletzt 2007.“
Link zum Bericht:
https://www.hessenschau.de/panorama/seltenes-schauspiel-edersee-laeuft-ueber,video-148370.html
Er betont, so könne sich die Situation auch mal anders
darstellen.
Die
Begründung sei für ihn klar nachvollziehbar. Er unterstütze daher das Positionspapier.
Beratungsergebnis:
Ohne.