Sitzung: 08.02.2022 Ausschuss für Liegenschaften
Beschluss: Das Gremium beschließt ungeändert.
Vorlage: 2022/010
Die Verwaltung wird ermächtigt, die Sanierung- und Erweiterung der OBS Marklohe auf Basis der Entwurfsplanung umzusetzen.
Beratungsgang:
/ Die anliegende Präsentation wird durch
die beauftragten Architekten bzw. Fachplaner vorgestellt.
Herr Mende, eggersmende
architekten, beginnt mit einem
allgemeinen Überblick über die bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen. Herr
Florian Wester als Fachplaner im Bereich Elektrotechnik und Herr Fynn
Maschmeier als Fachplaner im Bereich Versorgungstechnik vom Büro ELPLAN
GmbH geben einen Einblick in die vorgesehenen Maßnahmen zu den Themen Heizung,
Lüftung, Sanitärtechnik und Elektrotechnik. Herr Jens Krannich, GrünPlan
Landschaftsarchitekten beschreibt die Maßnahmen im Außenbereich in mehreren
Bauabschnitten.
Frau Stefanie von Heeren,
H2A Architektur Energiekonzept, geht
auf die Erreichung des Energiehausstandards EG 55 EE ein. In der Präsentation
geht sie darüber hinaus auf die Aussetzung des Förderprogrammes ein. Es werde
mit einer Wiederauflage des Förderprogrammes gerechnet. Eine Zusage über die
Konditionen und den zeitlichen Ablauf könne derzeit nicht gemacht werden.
Herr Mende geht abschließend auf die Terminplanung ein. Derzeit
liege der aktuelle Stand etwas hinter dem Zeitplan. Dieser Zeitverzug könne
jedoch noch aufgeholt werden.
KTA Hauschildt fragt, wie hoch der Kostenunterschied zwischen den
favorisierten Metallplatten an der Fassade zu den Faserzementplatten sei.
Herr Mende führt aus, dass die Metallplatten rd. 180 € pro m²
kosten würden. Die Faserzementplatten würden bei rd. 280 €/m² liegen. Bei einer
Fassadenfläche von rd. 1.700 m² würde der Kostenunterschied bei rd. 170.000 €
liegen.
KTA Kretschmer erkundigt sich nach der Anbringung eines
Sonnenschutzes.
Herr Mende erklärt, dass der Sonnenschutz in Form einer
Raffstoreanlage an allen Seiten, außer der Nordseite, am Gebäude angebracht
werde.
KVOR Rötschke bittet um eine Einschätzung der vorhandenen
Bausubstanz.
Herr Mende erläutert, dass die Betonkonstruktion aus
Betonstützen, -wänden und decken keine Verkleidungen haben und so konnten
bereits umfassende Prüfung stattfinden. Die Substanz wurde durch sicht- und
zerstörungsfreie Prüfungen (z.B. Druckfestigkeit) überprüft und als gut
beurteilt. Eine größere Betonsanierung werde seitens der Planer ausgeschlossen.
Herr Mende führt weiter aus, dass eine Kostensicherung von 12 % eingeplant
wurde. Diese sei zwar vorrangig für Baukostensteigerungen eingeplant und gebe
nicht viel Spielraum, kleinere unvorhergesehene Maßnahmen könnten dadurch
jedoch gepuffert werden.
KTA Kuhlmann erkundigt sich nach dem Standort des Aufzuges.
Herr Mende zeigt anhand der Pläne in der Präsentation den
Standort des Aufzuges. Der Aufzug werde zentral in der Schule verortet. Auch
der Keller sei durch die Wahl dieses Standortes erreichbar.
KTA Podehl fragt, ob die jetzt außen liegenden Stützen in das
innere des Gebäudes gezogen werden, um weitere witterungsbedingte Abnutzungen
zu vermeiden.
Herr Mende führt aus, dass die Außenwände rd. einen Meter weiter
außen errichtet würden. Die Stützen lägen daher zukünftig im Inneren des
Gebäudes. Neben dem Schutz der Stützen und dem zusätzlichem Platzgewinn würden
dadurch Wärmebrücken reduziert.
KTA Hauschildt äußert, dass die Planungen des Schulausschusses zum
pädagogischen Konzept und die Aufnahme der Wünsche der Schule schon länger
zurück lägen und fragt, ob die Planungen aktuell darauf abgestimmt seien.
Schulleiter Herr Salomo bestätigt, dass Vertreter der Schule bei den
Planungsbesprechungen eingebunden seien. Das Raumprogramm ist in die Planungen
eingearbeitet und auch die Wünsche der Schule seien erfüllt worden.
KTA Cuow fragt, warum eine Pelletheizung verbaut werden soll.
Herr Maschmeier führt aus, dass mehrere Wärmeerzeuger gegenüber
gestellt wurden. Die Pelletheizung habe sich für das Gebäude OBS Marklohe als
die wirtschaftlichste Alternative dargestellt.
KTA Köhler hinterfragt kritisch die Berechnung zum 8000 Liter
Pufferspeicher.
Anmerkung zum Protokoll:
Herr Maschmeier hat die Berechnung überprüft. Es sei
notwendig 30 Liter Pufferspeicher pro KW vorzuhalten. Bei einer 250 KW
Pelletheizung ergebe sich rechnerisch ein notwendiger Pufferspeicher von 7,5
Kubik. Der geplante Pufferspeicher von 8000 Liter sei daher 500 Liter größer
als zwingend notwendig.
KTA Kopp fragt, woraus sich die 39 KW für die PV-Anlage
ergeben. Seien die Voraussetzungen für die Förderung herangezogen worden oder
wurde eine Berechnung nach dem Energiebedarf des Gebäudes durchgeführt.
KTA Podehl fragt dazu, oder ob die PV-Anlage nur für die Stellen
des Gebäudes berücksichtigt wurde, wo sie statisch untergebracht werden könnte.
KTA Werner fragt ergänzend, ob eine größere PV-Anlage einen
größeren Eigennutz darstellen würde und ob die Speicherung der Energie im
Hinblick auf Ferienzeiten eine sinnvolle Ergänzung sei.
Frau von Heeren führt aus, dass keine Speicherung vorgesehen sei. 60
% der produzierten Energie würde als Eigenverbrauch in der Schule genutzt
werden.40 % würde eingespeist werden.
Herr Wester ergänzt, dass dafür ein sehr großer Energiespeicher
benötigt würde, der einen Standort benötige und Kosten verursache. Eine
Speicherung über längere Zeiträume, wie die Ferien sei nicht möglich. Ein Bau
einer größeren Anlage, um dann den Strom für niedrige Konditionen einspeisen zu
können, sei nicht wirtschaftlich. Die berechnete Amortisationszeit betrage nach
jetziger Planung acht Jahre. Die geplante Größe sei im Verhältnis zum Verbrauch
optimal.
KTA Hauschildt fragt abschließend, ob die Größe der Anlage bei einem
Neubau genauso gewählt werden würde.
Herr Wester bestätigt dies und ergänzt, dass die Fläche dann
voraussichtlich als eine Fläche geplant werden würde.
Herr Schäfer sagt, dass bei einer Anlage unter 30 KW keine
EEG-Umlage gezahlt werden müsse und daher eine Reduzierung der Fläche sinnvoll
sei.
Frau von Heeren geht davon aus, dass die EEG-Umlage in Zukunft nicht
mehr gezahlt werden müsse. Im weiteren Planungsprozess würde dieser Punkt
jedoch weiter untersucht werden.
KTA Werner geht auf die Planungen der Außenanlagen ein. Die
Kosten für den 1. BA seien in den Preisen inbegriffen und fragt, mit welchen
Kosten für die nächsten Bauabschnitte gerechnet werden müsse.
Herr Krannich bestätigt, dass lediglich der 1.BA in den Kosten
berücksichtigt wurde. Für die weiteren Außenbereiche wurden Bauabschnitte
definiert, die in der weiteren Vorplanung jedoch keine Berücksichtigung
gefunden haben. In der nicht fortgeschriebenen Planung wurden bereits über 1
Mio. Euro für die weiteren Bauabschnitte beziffert – ohne weitere
Kostensteigerungen oder vertiefte Planungen.
KVOR Rötschke betont, dass diese Flächen für de Funktionalität der
Schule nicht entscheidend seien. Vor dem Hintergrund der Kosten wurde daher der
Fokus auf den 1. BA gelegt.
KTA Werner sagt, dass der Eingangsbereich inkl. der Treppenanlage
im Zuge der Sanierung durchgeführt werden sollten, um das neu sanierte Gebäude
angemessen, bereits ab der Bushaltestelle/ dem Zugang zum Grundstück zu
präsentieren.
KVOR Rötschke beschreibt, dass die in der Präsentation dunkel
Magenta markierten Bereiche saniert würden. Die Kosten seien bereits in der
Haushaltsplanung berücksichtigt. Die markierten Bereiche seien wichtig für die
Erschließung der Container und würden als eine der ersten Maßnahmen
durchgeführt.
Herr Krannich ergänzt, dass die Stufenanlage vom GUV als kritisch
angesehen werde und daher eine kurzfristige Sanierung aufgrund von
Unfallgefahren unumgänglich sei.
Herr Schäfer erkundigt sich nach der Umsetzung einer
barrierefreien Haltestelle.
KVOR Rötschke verweist auf den barrierefreien Ausbau von
Haltestellen durch die Gemeinde, der vom Bereich Regionalentwicklung begleitet
würde.
KTA Kruse fragt, ob Kosten für die Herrichtung der Fläche nach
Abbau der Containeranlage berücksichtigt wurden.
Herr Krannich erläutert, dass keine Kosten für Herrichtung der
Fläche vorgesehen wurden. Da die Containeranlage auf eine befestigte Fläche
gestellt würde, sei nach dem Abbau nicht mit einer notwendigen Sanierung der
Fläche zu rechnen.
KTA Cunow fragt, ob Maßnahmen am Hausmeisterhaus vorgesehen
seien.
Herr Krannich verneint dieses. Durch die Neugestaltung der
Außenanlagen entstehe jedoch mehr Fläche zwischen Schulgelänge und
Hausmeistergarten.
KTA Werner fragt, ob es Möglichkeiten gibt versiegelte Flächen
zu entsiegeln.
Herr Krannich erwidert, dass dieses in der Planung nicht angedacht
sei. Im Bereich des Forums würde mehr versiegelte Fläche entstehen, um den
Verteiler Sporthalle, Mensa und Schule zu gestalten. Die geplante Treppenanlage
würde schmaler. In weiteren Bauabschnitten würden neben den Treppenanlagen
Sitzbereiche bedacht. Der Schulhof solle durch die Nutzung als „grünes
Klassenzimmer“ erweitert werden.
KTA Kuhlmann spricht sich dafür aus, zunächst die Sanierung bis
2025 durchzuführen und dann in weiteren Bauabschnitten Maßnahmen im
Außenbereich zu definieren.
KTA Hauschildt unterstützt die Auffassung und sagt, dass bis dahin
sicherlich weitere Ideen/ Bedarfe definiert werden können – erst dann sei auch
eine fundierte Kostenbetrachtung möglich.
KTA Werner erkundigt sich nach den Einsparungen in der
Bewirtschaftung durch Strom- und Heizenergiekosten.
Frau von Heeren führt aus, dass kein Vergleich zum jetzigen Verbrauch
erstellt wurde. Der Effizienzhausstandards 55 bedeute, dass 45 % weniger
Primärenergie als im Neubau verbraucht würde. Die Einsparungen würden daher
deutlich merkbar sein; ebenfalls die Umstellung der Gasheizung auf die
Pelletversorgung.
KTA Podehl fragt, welcher Beschluss auf Grundlage der Vorlage
gefasst werden solle und bezieht sich auf einzelne Formulierung in der Vorlage,
wie z.B. „wird empfohlen“.
KVOR Rötschke führt aus, dass es zu einzelnen Punkten im Vorfeld
Diskussionen gab und nun durch die Erarbeitung der Ergebnisse durch die
Fachplaner die Verwaltung eine klare Empfehlung ausspreche. Der
Beschlussvorschlag ermächtige die Verwaltung die Sanierung- und Erweiterung der
OBS Marklohe auf Basis der Entwurfsplanung durchzuführen. Er betont, dass die
Sanierung auch ohne die Förderung nach wie vor die wirtschaftlichere
Alternative sei. Sollte das Förderprogramm nicht wieder aufgelegt werden, werde
die Verwaltung die Entscheidung nochmals in die Politik bringen. Zunächst werde
daher nur die Ausführungs- und Genehmigungsplanung beauftragt.
KTA Werner lobt unter dem Stichwort „Bildung für die Zukunft“
den erarbeiteten Entwurf sowie die gute Vorstellung und spricht sich für die
Weiterführung der Planungen aus. Er beziffert Kosten aus der früheren
Machbarkeitsstudie von 12,5 Mio. Euro und stellt diese den jetzt genannten 28,5
Mio. Euro gegenüber und fragt nach der Aufklärung dieser Kostenentwicklung.
Herr Mende führt aus, dass eine Machbarkeitsstudie nur die dort
gestellte Frage beantworten könne. Im Zuge der jetzigen Planungen sei ebenfalls
deutlich geworden, dass die Fragen im Laufe des Projektes definiert würden.
KVOR Rötschke sagt, dass die Machbarkeitsstudie damals als
Fragestellung die Deckung des Raumbedarfes der Schule hatte. Eine Sanierung in
diesem Umfang sei in den Kosten der Machbarkeitsstudie nicht dargestellt
worden.
KTA Kruse bezieht sich auf das in der Präsentation vorgestellte
Kostenrisiko von bis zu 45 %.
Herr Mende erläutert, dass sich das Kostenrisiko von 45 % auf
einen Neubau beziehe, da hier keine konkrete Planung vorliegen würde. Das
Kostenrisiko bei der angestrebten Sanierung belaufe sich auf unter 15 %.
KTA Kruse erklärt, dass bereits Geld für die Planung ausgegeben
wurde. Wichtig sei, dass die Sanierung und damit die Investition von rd. 30
Mio. Euro auf einer guten Bausubstanz aufgebaut würde. Er begrüßt die Umsetzung
des schulischen Konzeptes im vorhandenen Gebäude.
KTA Hauschildt spricht sich für die Sanierung im Zweifel auch ohne
Förderung aus. Er unterstellt, dass die Planer fundierte Grundlagen ermittelt
haben und es sich somit um belastbare Zahlen handele.
Beratungsergebnis:
Einstimmig