hier: Förderantrag der Forstbetriebsgemeinschaft Nienburg
Der Landkreis Nienburg/Weser fördert in 2009 die FBG Nienburg mit 10 % der Gesamtkosten bis höchstens 28.000 € für die geplante flächendeckende Waldinventur des Privatwaldes im Landkreis Nienburg/Weser. Eine 80%ige EU-/Landesförderung wird vorausgesetzt.
Die Forstbetriebsgemeinschaft
(FBG) Nienburg bittet den Landkreis um finanzielle Unterstützung in Höhe von 50
% des aufzubringenden Eigenanteils für die Beauftragung einer flächendeckenden
Waldinventur des Privatwaldes.
/ Eine genaue Beschreibung der geplanten Waldinventur ist dem als Anlage beigefügten Projektsteckbrief aus dem integrierten ländlichen Entwicklungskonzept (ILEK) Mittelweser zu entnehmen.
Voraussetzung für die hier
vorgesehene erstmalige Waldinventur des Privatwaldes ist eine 80%ige Förderung
über das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (ELER). Die hierfür
erforderliche Förderrichtlinie befindet sich derzeit auf Landesebene in Bearbeitung
und soll 2009 in Kraft treten. Die FBG Nienburg hat sehr gute Chancen, eine
Förderung zu erhalten. Dieses auch, weil die Waldinventur aktuell im Prozess
des ILEK Mittelweser sowohl im Handlungsfeld „Wirtschaftskraft im ländlichen
Raum“ als auch im Handlungsfeld „Erlebnisraum Mittelweser
Tourismus/Erholung-Kultur-Natur“ jeweils als regionales Leitprojekt
eingestuft wird. Dieses stellt die höchste zu vergebende Wertstufe dar und
macht aufgrund der Gewichtung aus zwei verschiedenen Handlungsfeldern die besondere
Bedeutung des Projektes deutlich und wird bei der Vergabe von EU- und Landesfördergelder
besonders berücksichtigt.
Die Waldstrukturdatenerhebung ermöglicht es den Privatwald betreuenden Förstern
der Landwirtschaftskammer, ihren Aufgaben orientiert am Markt und Wettbewerb,
zum Vorteil der Waldbesitzer, erheblich besser nachzukommen.
Für die Kreisverwaltung sind die flächendeckenden Erfassungen von besonderer
Bedeutung, da auch die nach § 28a Nds. Naturschutzgesetz besonders geschützten
Biotope (GB) im Wald mit erfasst werden. Derzeit liegen hierüber nur punktuell
entsprechende Erfassungen vor. Gleichzeitig wird die Kartierung für jeden
einzelnen Baumbestand ab ca. 1.000 m² die Einstufung, ob es sich um Wald
im Sinne des Waldgesetzes oder um ein Feld- oder Hofgehölz handelt, erbringen.
Die Erfassung der GB und des bestehenden oder nicht bestehenden Waldstatus
bringt für den Waldbesitzer auch eine hohe Planungssicherheit, z.B. darf im
Wald ganzjährig Holz geschlagen werden, in Feldgehölzen jedoch nur im
Winterhalbjahr.
Die Waldinventur könnte durch die Landwirtschaftskammer koordiniert und evtl.
auch durchgeführt werden. Für die Forstinventur sind ca. 25 €/ha zu
veranschlagen. Bei der überschlägig ermittelten Waldfläche von 11.000 ha
im Landkreis bedeutet dieses, Gesamtkosten von ca. 275.000 €. Eine 80%ige
EU-/Landesförderung vorausgesetzt, verbleibt für die FBG Nienburg ein
aufzubringender Eigenanteil von 20 % = ca. 55.000 €.
Da die Kreisverwaltung von den Ergebnissen ebenfalls profitieren würde, bisher
weniger als die Hälfte der privaten Waldflächen in der FBG organisiert sind
(Eigeninteresse an der Erfassung), und die Waldinventur auch im erheblichen
Umfang ein Instrument zur Wirtschaftsförderung für den organisierten und den
nichtorganisierten privaten Waldbesitzer darstellt, ist die beantragte
Förderung von 50 % des Eigenanteils nachvollziehbar.
Die Verwaltung empfiehlt deshalb, dem Antrag auf Förderung von 10 % der
Gesamtkosten bis höchstens 28.000 € für das Jahr 2009 zuzustimmen.
Herr Burk, Vorsitzender der FBG Nienburg und Herr Dr. Brandes vom zuständigen
Forstamt Heidmark der Landwirtschaftskammer Niedersachsen werden das Projekt in
der Sitzung näher erläutern und für Fragen zur Verfügung stehen.
Anlagen:
Projektsteckbrief Waldinventur