Betreff
IDEE.NATUR - Bundeswettbewerb Naturschutzgroßprojekte und ländliche Entwicklung
hier: Ergebnis des Wettbewerbsbeitrags
Vorlage
2008/ALNU/016
Aktenzeichen
554-60-20/030
Art
Aussch. f.Landschaftspfl., Natur, Umwelt

Der Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt nimmt Kenntnis.

 


Der Landkreis Nienburg hatte sich gemeinsam mit den Landkreisen Diepholz und Vechta im Januar 2008 an dem Bundeswettbewerb

 „IDEE.NATUR – Zukunftspreis Naturschutz“ (Naturschutzgroßprojekte und ländliche Entwicklung) mit dem Beitrag „Diepholzer Moorniederung“ beteiligt (s. Drucksache Nr. 2008/ALNU/001-01).

 

Das Bundesamt für Naturschutz hat mit Schreiben vom 25. Juni 2008 nunmehr mitgeteilt, dass die Ideenskizze leider nicht zu den zehn besten Beiträgen des Wettbewerbs gehört.

 

Es begründet die Entscheidung der multidisziplinär zusammengesetzten Jury damit, dass die Gewinner präziser den Anforderungen und Zielen des Wettbewerbs entsprochen hätten.

Im Einzelnen werden die zentralen Stärken und Schwächen unserer Ideenskizze benannt:

 

Stärken:

-       Sehr hohe bundesweite naturschutzfachliche Bedeutung der Kerngebiete, v. a. auch als Vogelschutzgebiet.

-       Gute regionale Identität und Inwertsetzungspotentiale (v. a. im Tourismus) vorhanden.

-       Die geplante Beteiligung der Naturschutz- und Landnutzungsakteure, die vorgesehene Trägerschaft und die weitere Organisation des Prozesses werden plausibel dargelegt.

 

Schwächen:

-       Die Kerngebietsfläche erscheint zu groß für die Umsetzung eines Naturschutzgroßprojektes bzw. müsste konkretisiert werden.

-       Ziele und Maßnahmen sind häufig und im Vergleich zu anderen Ideenskizzen zu vage beschrieben, v. a. für den Naturschutzbezogenen Teil.

-       Viele Maßnahmen haben einen starken Forschungsansatz oder stellen „herkömmliche“ Projekte der ländlichen Entwicklung dar. In beiden Fällen ist eine Förderung über IDEE.NATUR nicht möglich.

 

Weitere Informationen über die Preisträger sind auf der Internetseite zu finden (www.idee-natur.de).

 

Das Bundesamt für Naturschutz regt trotzdem dazu an, die in der

Ideenskizze aufgezeigten Visionen weiterzuverfolgen, da für die Region ein hohes Potential für die Integration von Naturschutzzielen und sozioökonomischen Entwicklungszielen gesehen wird.

Die Bewerbungsunterlagen bleiben beim Bundesamt, um zu einem späteren Zeitpunkt in Kenntnis anderer Möglichkeiten auf einen Pool interessanter Gebiete zurückgreifen zu können.

 

Vor diesem Hintergrund haben sich die Landkreise Diepholz und Nienburg darüber verständigt, dass die vielfältigen Umsetzungsideen des Beitrages weiter verfolgt werden sollen.

 

Prof. Dr. Peter Kruse (Fa. nextpractice) hat als Partner für die Prozessgestaltung weiterhin seine Bereitschaft erklärt, auch in Zukunft die Ideen der Diepholzer Moorniederung in einem computergestützten Verfahren kostenlos zu begleiten.

 

Zu den Maßnahmen, die auch mit gebietsübergreifendem Inhalt interessant sind zählen z. B. 

Flächenmanagement, Pflege- und Entwicklung in Schutzgebieten, Moorrenaturierung, integrierte Konzepte der Landbewirtschaftung Tourismus und Moorerlebnis durch Kranichmanagement, Moor-Ranger und Besucherinformation, ein Europäisches Fachzentrum Moor mit den Themen Klimaschutz und Umweltbildung sowie Moorgeschichte mit dem Moora-Zentrum.

 

Am Ende des Prozesses könnte auch die Anerkennung des Naturraums  „Diepholzer Moorniederung“ zum Biosphärenreservat durch UNESCO stehen.

 

Der Landkreis Diepholz behält die Federführung im Verfahren und wird hierzu noch zum Herbst des Jahres eine personelle Verstärkung im Regionalmanagement erhalten


Finanzielle Auswirkung                                      Haushaltsmittel verfügbar

 

   Ja, mit                                                Ja

   Nein                                                            Nein