Betreff
Informationen über das "Neustädter Modell"
Vorlage
2009/ABS/003
Aktenzeichen
211
Art
Ausschuss für berufsbildende Schulen

Der Schulausschuss nimmt Kenntnis.

 


In der Region Hannover haben die Schulen Kooperative Gesamtschule Neustadt und Berufsbildende Schulen Neustadt im Rahmen eines Schulversuchs eine gemeinsame Beschulung des 9. und 10. Schuljahrgangs des Hauptschulzweiges der KGS im Verbund mit den BBS vereinbart.

 

Das so genannte „Neustädter Modell“ vermittelt diesen Schülerinnen und Schülern in einem zwischen den Schulen aufeinander abgestimmten Lehrplan einerseits eine grundlegende Allgemeinbildung, wie an jeder anderen Hauptschule auch, ergänzend aber auch an zwei Tagen in der Woche eine berufliche Grundbildung, die in enger Abstimmung mit der Handwerkskammer den Anforderungen eines Berufsgrundbildungsjahres entspricht.

Durch die berufspraktische Beschulung fallen mit wöchentlich 38 Unterrichtsstunden mehr Unterrichtsstunden als in der Regel-Hauptschule an. 

 

Die Vermittlung von allgemeiner und beruflicher Bildung für Hauptschüler/innen soll deren Motivation im Unterricht erhöhen, die Ausbildungsreife der Schülerinnen und Schüler fördern, dem Verdrängungsprozess durch andere Mitbewerber entgegenwirken und in letzter Konsequenz deren Chance auf einen Arbeitsplatz erhöhen.

 

Nach dem Ende der gemeinsamen 2-jährigen Beschulung legen Schülerinnen und Schüler sowohl eine schriftliche Prüfung nach der Abschlussverordnung für die allgemein bildenden Schulen (AVO-Sek.I) als auch nach den Vorschriften der Verordnung über die berufsbildenden Schulen (BbS-VO) und der jeweiligen Ausbildungsverordnungen der gewählten Ausbildungsberufe ab. Sie erhalten ein gemeinsames Zeugnis und ein Zertifikat über die berufspraktische Ausbildung.

 

Der bereits mit Wirkung vom 01.08.2004 begonnene Modellversuch muss bezüglich seiner Erfolgsquote für die Erlangung des Hauptschulabschlusses an der KGS Neustadt als vorbildlich eingestuft werden. Hatten in den Schuljahren 2001/2002, 2002/2003 und 2003/2004 durchschnittlich noch rd. 15% der Hauptschüler/innen die KGS ohne einen Schulabschluss verlassen, waren es nach Einführung des „Neustädter Modells“ in den Schuljahren 2004/2005, 2005/2006, 2006/2007 und 2007/2008 im Durchschnitt gerade einmal 2% ohne Abschluss.

 

Es ist geplant, die wesentlichen Inhalte des „Neustädter Modells“ auch an Hauptschulen im Landkreis Nienburg/Weser als Modellversuch zu etablieren. Gegenwärtig finden Abstimmungsgespräche zwischen den Schulen BBS Nienburg und HRS Steimbke statt.

 

BBS und Verwaltung werden in der Schulausschusssitzung über die weiteren Entwicklungen informieren.