Betreff
Altlast Münchehagen;
hier: Ergebnisse und Ausblick zur Überwachung der Sicherungs-/Sanierungsmaßnahmen
Vorlage
2009/ALNU/007
Aktenzeichen
55-ALNU
Art
Aussch. f.Landschaftspfl., Natur, Umwelt

Der Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt nimmt Kenntnis.


Die Altlast SONDERABFALDEPONIE (SAD) MÜNCHEHAGEN liegt auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegeltongrube etwa 5 km südwestlich der Gemarkung Münchehagen der Stadt Rehburg-Loccum.

Der Standort befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Landesgrenze Nordrhein-Westfalen mit der westlich angrenzenden Stadt Petershagen im Kreis Minden-Lübbecke sowie dem südlich angrenzenden Landkreis Schaumburg.

Der lokale Vorfluter ist die Ils, die über das Gewässer Gehle nach Westen in die Weser entwässert.

Die Altlast Münchehagen besteht aus zwei unmittelbar benachbarten, ehemals eigenständigen Sonderabfalldeponien, die sich in Bezug auf Größe, Einlagerungstiefe, Betriebszeitraum und Gefährdungspotenzial unterscheiden. Die westliche, so genannte Altdeponie, wurde von 1968-73 betrieben. Auf einer Fläche von ca. 2,5 ha wurden die Abfälle in 25 durch Dämme voneinander getrennten und bis zu 6 m tiefen Poldern eingelagert. Ein großer Teil wurde in flüssiger und pastöser Form, oder auch in Fässern eingelagert. Daraus resultiert die besondere Instabilität des Deponiekörpers der Altdeponie. Die östlich anschließende, so genannte GSM-Deponie nimmt eine Fläche von ca. 5,2 ha ein. Hier wurden von 1977-83 in 3 bis zu 25 m tiefen Poldern überwiegend feste Sonderabfälle in Lagen und Rastern geordnet eingebracht. Die nach Einstellung des Deponiebetriebes nicht mehr mit Abfällen beschickten Polder IV und IVb wurden mit dem zwischenzeitlich auf dem Deponiegelände aufgehaldeten Tonsteinabraum wieder verfüllt.

Aufgrund des in der Altlast SAD Münchehagen vorhandenen hohen Schadstoffpotenzials besteht die Gefahr einer Beeinträchtigung des Grundwassers sowie der Umgebungsluft. Mit Datum vom 17.06.1997 ist von der niedersächsischen Landesregierung daher eine Kombination verschiedener Maßnahmen zur Sicherung der Altlast Münchehagen beschlossen worden. Grundlage dieses Beschlusses war der Vorschlag einer Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern der Bezirksregierung Hannover, der niedersächsischen Staatskanzlei, des niedersächsischen Finanzministeriums, sowie des niedersächsischen Umweltministeriums vom 13.06.1997.

 

Nachstehende technische Sicherungsmaßnahmen ( Anlage 1) bestehen aus der :

-vollständigen seitlichen Umschließung der Altlast mit einer 30 m tiefen Dichtwand

-Herstellung einer Oberflächenabdeckung mit Anschluss an die Dichtwand

-Implementierung eines Überwachungssystems (Monitoring) für Grund- und Oberflächenwasser und Deponiegas

 

 

 

 

 

 

 

Mit den Sicherungsmaßnahmen wurde am 8. März 1999 begonnen und offiziell am 22. August 2001 abgeschlossen und das seit 1998 begonnene Monitoring für die Grundwasserüberwachung wurde modifiziert und auf die Überwachung des Deponiegases ausgeweitet

( Nachsorgephase ).

Auf der Grundlage einer vertraglichen Vereinbarung - geschlossen zwischen dem Land Niedersachsen und den Anliegerkommunen bzw. der Anliegergemeinschaft - ist für die Beurteilung des Monitorings und seiner Ergebnisse ein Bewertungsgremium eingesetzt worden. Es ist belegt, dass die umgesetzten Sicherungsmaßnahmen die erwartete Minderung des Schadstoffaustrages bewirkt haben. Die verbliebene (residuale) Schadstofffahne wurde im Abstrombereich der Altlast Münchehagen in Richtung Süd- bzw. Südwest erfolgreich gekappt (vergl. Anlage 1).

Der von der Dichtwand umschlossene Bereich von rd. 9,2 ha ist unterhalb der Dichtwand nach unten ungedichtet. Daher sind zukünftig der erhöhte Grundwasserzustrom außerhalb der Dichtwand an der Nordostecke und der erhöhte Wasserstand besonders zu betrachten. Zu diesem Ergebnis kam auch das Bewertungsgremium in seiner Sitzung am 6. Februar 2009 unter Vorsitz des Herrn Umweltminister Sander im Rehburger Rathaus.

 

Der chronologische Abriss der Geschichte der Altlast SAD Münchehagen ist in der (Anlage 2) dargelegt.

 

 


Finanzielle Auswirkung                                      Haushaltsmittel verfügbar

 

   Ja, mit                                                   Ja

   Nein                                                            Nein


Anlagen:

 

  Anlage 1 – Austragsszenario nach der Sicherung der SAD

  Anlage 2 – Chronologischer Abriss der Geschichte