Betreff
Bericht über die neuen Projekte in der Jugendpflege
Vorlage
2009/JHA/003
Art
Jugendhilfeausschuss

Der Jugendhilfeausschuss nimmt Kenntnis.


1. STÄRKEN vor Ort
(ehemals Lokales Kapital für soziale Zwecke)


Die Kreisjugendpflege hat sich im Januar 2009 mit 3 Projektanträgen erfolgreich im ESF-Programm JUGUND STÄRKEN im Baustein STÄRKEN vor Ort (SVO)beworben. Bundesweit wurden nur knapp 50 Prozent aller eingereichten Aktionspläne positiv beschieden. Das Programm STÄRKEN vor Ort übernimmt das erfolgreiche Instrument des Einsatzes von lokalem Kapital für soziale Zwecke (LOS) aus dem Vorgängerprogramm und wird zugleich stärker als bisher auf jugend- und gleichstellungspolitische Ziele ausgerichtet. Im Rahmen der ausgewählten Lokalen Aktionspläne erhalten kleine Initiativen und Organisationen Mikrozuschüsse in Höhe von bis zu 10.000,-- € zur Verbesserung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von jungen Menschen mit schlechteren Startchancen und von Frauen mit Problemen beim Einstieg und Wiedereinstieg in das Erwerbsleben. Denkbar sind Maßnahmen wie z.B. aufsuchende und motivierende Ansätze, Projekte zur Stärkung von Schlüsselkompetenzen, zur (ersten) beruflichen Orientierung, zum Erwerb erster Fachkenntnisse oder zur Unterstützung junger Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf. Darüber hinaus werden das Engagement und zivilgesellschaftliche Strukturen in den Fördergebieten nachhaltig gestärkt.

 

Um eine bestmögliche Unterstützung der jungen Menschen und Frauen zu erzielen, sollen bestehende Förderangebote, z.B. Länder- und Bundesprogramme, insbesondere auch kommunale Angebote ergänzt und mit der Umsetzung des Programms verknüpft werden. Außerdem ergeben sich über SVO innerhalb des Fachbereiches Jugend innovative und sozialräumliche Kooperationschancen, speziell mit dem ASD, PKD und dem FSB.

 

Die Programmumsetzung erfolgt in den bekannten drei Fördergebieten durch eine Lokale Koordinierungsstelle (LOK), regionale Netzwerke und einen Begleitausschuss (BA). Grundlage der Förderentscheidungen ist der Lokale Aktionsplan, den alle Beteiligten zur Förderung der Adressaten erarbeiten und umsetzen. Über die Förderung der einzelnen Mikroprojekte wird – wie bei LOS – der mit unterschiedlichen Akteuren aus den Fördergebieten besetzte Begleitausschuss befinden. Das Gesamtvolumen beträgt in den Förderjahren 2009 - 2011 bis zu 1.050.000,-- €.

 

Wie bisher im Projekt LOS ist eine Beteiligung von Vertretern des JHA im Begleitausschuss erwünscht.

 

Weiter führende Informationen zu SVO wird der Kreisjugendpfleger Klaus Borck im Verlauf der Sitzung bekannt geben.

 

 

 

 

2. Bildung – Wirtschaft- Arbeit im Quartier (BIWAQ)

 

Nach Absprache mit den Städten Nienburg und Rehburg-Loccum hat sich die Kreisjugendpflege als öffentlicher Träger der Jugendsozialarbeit im Mai 2008 im ESF Programm Bildung – Wirtschaft – Arbeit im Quartier (BIWAQ) beworben. Mit dem Konzept Koordinierungsstelle für Beschäftigung und regionale Ausbildung (KOBRA) konnte sie sich als eine von 93 ausgewählten Kommunen aus insgesamt 500 eingereichten Vorschlägen durchsetzen.

 

Im ESF-Bundesprogramm BIWAQ gewährt das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Zuwendungen für Projekte in den Programmgebieten des Städtebauförderungsprogramms „Soziale Stadt“, welche die Qualifikation und soziale Situation der Bewohner und damit auch ihre Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Zielgebiet im Kreis sind Nienburg und Rehburg-Loccum. Gefördert werden Projekte, die dem integrierten Programmansatz des Städtebauförderungsprogramms „Soziale Stadt“ Rechnung tragen und bei denen die Handlungsfelder Bildung, Beschäftigung, soziale Integration und Teilhabe der Bewohner sowie die Wertschöpfung im Quartier im Vordergrund stehen. Der besondere Aspekt liegt dabei auf der Sozialraumorientierung und dem integrativen Handlungsansatz. Zielgruppe des Programms sind zum einen Langzeitarbeitslose, deren Integration in Arbeit gefördert werden soll. Zum anderen sind es Jugendliche, die einen besseren Zugang zu Ausbildung und Arbeitsmarkt erhalten sollen. Dies schließt die Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf mit ein.

 

Das KOBRA-Konzept sieht zwei wesentliche Konstruktionen zur Verbesserung der Jugendberufshilfe im Landkreis Nienburg vor. Als erste Maßnahme wird die Koordinierungsstelle für Beschäftigung und regionale Ausbildung (KOBRA) ihre Arbeit aufnehmen. Alle relevanten Arbeitsmarktakteure in der Region sollen auf diese Weise zusammengebracht, sowie benachteiligte Jugendliche in Nienburg-Lehmwandlung und Rehburg-Loccum
/Bad Rehburg effektiver in den lokalen und regionalen Arbeitsmarkt und Fördermaßnahmen integriert werden. Des Weiteren sollen über KOBRA mobile Beratungsteams in den Programmgebieten initiiert werden, mit dem Ziel einer besseren Erreichbarkeit der Zielgruppe. KOBRA setzt hierfür die zwei teilzeitbeschäftigten pädagogischen Mitarbeiter/innen ein, die mit Unterstützern vor Ort (beispielsweise Schulsozialarbeit) Gruppenarbeit und bei Bedarf Einzelfamilie nach den Grundsätzen des Casemanagements leisten.

 

Die zweite Komponente von KOBRA beinhaltet ein System von sechs lokalen Bausteinen (Modellvorhaben), zu denen beispielsweise in der Lehmwandlung ein Übungsrestaurant und in Bad Rehburg ein Jugendbildungszentrum zählen sollen.

 

Im Programmzeitraum 2009 – 2012 stehen insgesamt bis zu 1.200.000,-- € Fördermittel zur Verfügung.

 

Weitere führende Informationen zu KOBRA und BIWAQ wird der Kreisjugendpfleger Klaus Borck im Verlauf der Sitzung bekannt geben.