Betreff
Artenschutz - Praktische Bürgerberatung bei Problemen mit Wespen und Hornissen;
Weiterführung der Bürgerberatung durch das ehrenamtliche Beraternetz
Vorlage
2009/ALNU/012
Aktenzeichen
554-17-04/001
Art
Aussch. f.Landschaftspfl., Natur, Umwelt

Das bürgerorientierte Beraternetz für Probleme mit Wespen und Hornissen hat sich bewährt und wird fortgesetzt.


In der Sitzung des Ausschusses für Landschaftspflege, Natur- und Umweltschutz vom 29.05.2006 (Drucksache Nr. 2006/ ALNU/003-02) wurde der geplante Aufbau eines bürgerorientierten Beraternetzes für Probleme mit Wespen und Hornissen im Landkreis Nienburg/ Weser vorgestellt und beschlossen.

 

Seit 2006 deckt das Beraternetz jetzt den kompletten Landkreis Nienburg/Weser ab und setzt sich derzeit aus 10 ehrenamtlich tätigen Imkern zusammen.

 

Nur in äußerst kritischen Situationen, in denen tatsächlich eine erhöhte Gefahr für den Bürger besteht (z.B. in Kindergärten oder bei Allergikern), werden Umsiedlungen von Völkern bzw. deren Nester notwendig und dann auch durchgeführt.

Für solche Fälle wurde den Beratern die Befugnis zur Erteilung einer mündlichen Ausnahmegenehmigung gem. § 20 g Abs. 6 BNatSchG übertragen. Über Umsiedlungsfälle erhält der Fachdienst Naturschutz eine Rückmeldung.

 

Die Grundpauschale, die einmalig am Ende des Jahres für jeden Berater ausgezahlt wird, beträgt derzeit 75 €. Hiermit werden die Aufwendungen des Beraters zumindest teilweise entschädigt.

 

Eine telefonische Beratung ist für den Bürger kostenfrei, der Aufwand des Beraters hierfür (Zeit, Telefonkosten etc.), wird durch die Grundpauschale abgedeckt.

Nur in den Fällen, wo telefonisch nicht weitergeholfen werden kann, fährt der Berater zum Bürger für eine „vor-Ort-Beratung am Nest“.

Bei Inanspruchnahme eines Beraters vor Ort wird ein Stundensatz von 10,00 € abgerechnet. Dieser Stundensatz setzt sich zusammen aus 6,50 € für den Einsatz des Beraters und 3,50 € für Gemeinkosten, die der teilweisen Refinanzierung des Beraternetzes (für Fahrtkosten (0,30 €/km), Materialkosten, Verwaltungsaufwand, Grundpauschale) zugute kommt.

 

Bei Umsiedlung werden dem Bürger die Gesamtkosten zugemutet, da dies eine tatsächliche Dienstleistung darstellt.
Die Kosten für eine Umsiedlung belaufen sich auf durchschnittlich 30 - 50 € (Zeitaufwand des Beraters).

 

Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben seit 2006:

 

Jahr

Beratungen
telefonisch / vor Ort

Einnahmen

Ausgaben

Tatsächlicher
Aufwand

2006

ca.  150     /            8

          80,00 €

     1.243,34 €

      1.163,34 €

2007

ca.  250     /          11

        135,00 €

        946,30 €

         811,30 €

2008

ca.  400     /          20

        246,50 €

     1.507,47 €

      1.260,97 €

2009

ca.  600     /    ca. 54

  ca. 600,00 €

ca. 2.300,00 €

ca. 1.700,00 €

 

Im Jahr 2006 wurden die entstehenden Kosten auf 2.000,- € und für die folgenden Jahre auf 1.500,- € veranschlagt.

In den Beträgen sind bereits die jährlichen Fixkosten enthalten.

So wurde 2006 die komplette Schutzkleidung für die Berater gekauft (509,74 €).

Im Jahr 2008 wurden 1.000 Informationsbroschüren in Farbe von der Druckerei Hoffmann gedruckt (235,57 €).

 

Durch die Informationsbroschüre „Tipps zum Umgang mit Hornissen, Wespen & Hummeln“ im Internet (www.kreis-ni.de unter der Rubrik „Umwelt &Verkehr/Naturschutz/Artenschutz“) und als Auslage bei den Gemeinden, Polizei, FTZ etc. sowie diverse Pressearbeit wird die Hilfe bei Problemen mit Wespen und Hornissen stark ansteigend von Bürgerinnen und Bürgern in Anspruch genommen. 

Für 2009 kommt hinzu, dass durch die besonders trockenen und warmen Frühjahrs- und Sommermonate mehr Wespen und Hornissen als in den vergangenen Jahren „unterwegs“ sind.

 

Die steigenden Zahlen an Beratungen zeigen deutlich, dass in der Bevölkerung das Beraternetz bereits bekannt ist und angenommen wird. Durch die Zusammenarbeit des Fachdienstes Naturschutz mit dem gut funktionierenden Beraternetz kann die eigenständige, gefährliche und zudem gesetzlich verbotene Nestbeseitigung verhindert und so „Tipps zum Umgang mit den Tieren“ gegeben werden.

 

In den allermeisten Fällen kann das Nest nach einer Beratung am Telefon oder vor Ort durch einen Wespenberater an seinem Platz verbleiben.
Nur so kann die Population z.B. der Hornisse, die in ihrer Existenz bereits als gefährdet eingestuft wird, erhalten werden.

 


Finanzielle Auswirkung                                      Haushaltsmittel verfügbar

 

   Ja, mit 1.200,- bis 2.000,-                           Ja

   Nein                                                            Nein


Anlagen:

 

entfällt