Betreff
Mittelanmeldungen für den Haushalt 2011 im Fachbereich Soziales
Vorlage
2010/SGA/019
Aktenzeichen
31-410-90/2
Art
Ausschuss für Soziales und Gesundheit

Im Fachbereich Soziales und Gesundheit wurden die Mittelansätze des Ergebnisplans für das Haushaltsjahr 2011 ermittelt. Die Mittelanmeldungen und die mittelfristige Finanzplanung sind beigefügt. Die notwendigen Erläuterungen sind unterhalb der Konten gedruckt.

 

Der Zuschussbedarf für das Haushaltsjahr 2011 ist auf 30.075.200 Euro errechnet worden. Er liegt damit um 1.593.600 Euro (5,6 %) über dem voraussichtlichen Zuschussbedarf im Jahr 2010 und um 1.165.054,53 Euro (4 %) über dem Zuschussbedarf aus dem Rechenergebnis 2009. Damit kann der Budgetierungsvorgabe (nicht mehr als 2 % über dem ordentlichen Ergebnis 2009) nicht entsprochen werden. Dafür gibt es folgende Begründungen:

 

·           Produktgruppe Soziales

Die Differenz zu 2009 liegt bei 571.471,07 Euro (4,3 %). Die Erstattungen des Bundes für Leistungen nach dem SGB II (Konto 31010.319100) reduzieren sich. Sind in 2009 noch 25,4 % der Kosten der Unterkunft erstattet worden, so waren es 2010 nur noch 23 %. Der Anteil wird nach einer bestimmten Formel berechnet und per Bundesgesetz für jedes Jahr festgelegt. Diese Differenz von 536.046,07 Euro kann an anderer Stelle nicht ausgeglichen werden. Denn wenn auch die Arbeitslosenzahlen zurückgehen sollten, wird es nach Einschätzung der Verwaltung weitere Kostensteigerung bei den Mieten und Energiekosten geben.

·           Produktgruppe Eingliederungshilfe

Hier liegt die Differenz zu 2009 bei 771.256,28 Euro (2,7 %). Wie den Erläuterungen zur Produktgruppe und bei den einzelnen Konten entnommen werden kann, gibt es weitere Kostensteigerungen wegen weiterer Fallzahlsteigerungen und Erhöhung der Entgelte für die Leistungsanbieter. Auch hier kann ein Ausgleich an anderer Stelle nicht hergestellt werden.


 

·           Produktgruppe Sozialhilfe

Die Differenz zu 2009 liegt bei 1.001.296,63 Euro (18,6 %) und bedeutet die größte negative Abweichung. Im Wesentlichen hat die Veränderung bereits 2010 stattgefunden, die Differenz zu 2010 beträgt nämlich nur noch 270.800 Euro (4,4 %).

Die Transferaufwendungen für Hilfen zum Lebensunterhalt und Grundsicherung müssen erneut erhöht werden, weil schon auf Grund der demografischen Entwicklung und der schlechteren Altersversorgung mit Fallzahlsteigerungen zu rechnen ist und außerdem mit Kostensteigerungen bei den Kosten der Unterkunft – Miete und Energie. Insgesamt steigen in diesem Produkt die Kosten im Vergleich zu 2009 um 213.571,89 Euro (3,8 %). Gegensteuerungen sind nicht möglich.

Auch bei der Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten müssen gegenüber 2009 109.564,80 Euro mehr aufgewendet werden. Durch den Wechsel der Zuständigkeit für diesen Personenkreis in das SGB II (ARGE) sind die Kosten von 2008 auf 2009 gesunken. Die geringere Kostenerstattung des Landes (Konto 31211.348100) hat sich  erst 2010 bemerkbar gemacht und natürlich auch weiterhin. Zur Verdeutlichung:

Transferaufwendungen brutto

2008             323.396,72 Euro – Erstattung in 2009
2009             214.785,66 Euro – Erstattung in 2010
2010             265.000,00 Euro – Erstattung in 2011
2011             236.500,00 Euro – Erstattung in 2012

Die größte Differenz ist bei den Hilfen für Asylbewerber mit 678.159,94 Euro zu verzeichnen. Da es zur Zeit 88 Neuzuweisungen (28 sind bereits in Nienburg angekommen) gibt, erhöhen sich die Aufwendungen. Die Erstattung es Landes wirkt sich jedoch erst 2012 aus, weil für die pauschale Erstattung (4.270 Euro pro Person und Jahr) die Zahlen zwei Jahre rückwirkend zu Grunde gelegt werden. Da die Personenzahlen in der Vergangenheit rückläufig waren, hat sich das positiv dargestellt, jetzt durch die Neuzugänge gibt das eine negative Darstellung. Die Entwicklung der Transferaufwendungen und der Personenzahlen sieht wie folgt aus:



Transferaufwendungen brutto

2008             1.516.618,91 Euro
2009             1.314.878,80 Euro
2010             1.561.500,00 Euro
2011             1.475.200,00 Euro

Personen

31.12.2005              425
31.12.2006              410     -           Mittel 417,5 für 2008
31.12.2007              347     -           Mittel 378,5 für 2009
31.12.2008              294     -           Mittel 320,5 für 2010
31.12.2009              228     -           Mittel 261.0 für 2011

·           Produktgruppe Altenhilfe

In dieser Produktgruppe werden die Leistungen des Landes als überörtlicher Träger vereinnahmt für die gesamte Sozialhilfe. Darum ist diese Produktgruppe als einzige mit Überschussergebnis. Da in den letzten Jahren überwiegend die Kosten für den überörtlichen Träger gestiegen sind (insbesondere in der Eingliederungshilfe), sind die Erstattungsleistungen auch gestiegen. Die Differenz im Produkt Zahlungen Quotales System beträgt ca. 3,5 Mio. Euro. Ca. 1,9 Mio. sind wieder zu verrechnen mit dem Produkt Leistungen nach dem NPflegeG, weil dort 2009 noch Erstattungen des Landes vereinnahmt wurden, die seit 2010 auch im Produkt Zahlungen Quotales System vereinnahmt werden.

·           Produktgruppe Bundesleistungen

Durch die erforderliche Aufstockung des Personals wegen Wohngeldveränderungen sind die Kosten in dem Produkt gestiegen. Eine Kompensation ist nicht möglich.

 

Im gesamten Fachbereich wird leider keine Möglichkeit gesehen, die knapp 1,2 Mio. Euro auszugleichen. Es sind hier Pflichtaufgaben zu erledigen, Steuerungsmöglichkeiten werden z. B. in der Eingliederungshilfe ausgenutzt, weitere sind nicht erkennbar.

 

Im Fachbereich Soziales und Gesundheit sind im Jahr 2010 keine Investitionen oder Investitionsförderungsmaßnahmen (Zuschüsse und Zuweisungen zu Investitionen Dritter) geplant.

 


Finanzielle Auswirkung                                      Haushaltsmittel verfügbar

 

   Ja, mit                                                  Ja

   Nein                                                            Nein


Anlagen:

 

1. Teilergebnishaushalte zu den Produkten im Fachbereich

Soziales und Gesundheit

2. Übersicht aller Produktgruppen