Ziele
des Modellprojekts
Vor dem Hintergrund eines Gutachtens
zur „Verwaltungsmodernisierung im Bereich der Raumordnung und Landesplanung“
(Prof. Dr.
Auf Basis eines Beschlusses der
Lenkungsgruppe der REK wurde das Modellprojekt: „Kooperative Regionalplanung
als Teil strategischer Regionalentwicklung für ländliche Räume - Kreisgrenzen
überschreitende Regionalplanung“ - kurz „Modellprojekt Planungskooperation (
Mit dem Modellprojekt Planungskooperation sollte eine verstärkte Zusammenarbeit der vier Landkreise der REK-Weserberglandplus im Bereich der Regionalplanung gefördert und die Bildung einer umfassenden Planungsgemeinschaft unter Beibehalt der örtlichen Präsenz initiiert werden. Als Querschnittsaufgabe an der Schnittstelle verschiedener Fachbelange und als Mittler zwischen Landesplanung und gemeindlicher Planung sollte die Regionalplanung verstärkt auf die Ziele des Regionalen Entwicklungskonzeptes ausgerichtet und ihre Handlungs- und Umsetzungsorientierung entsprechend ausgebaut werden.
Das Modellprojekt war auch darauf angelegt, die neuen Aufgaben, die im Landes-Raumordnungsprogramm 2008 auf die Träger der Regionalplanung übertragen wurden, aufzunehmen. Dementsprechend sollten gemeinsam Grundlagen für die Regionalplanung erarbeitet werden, um diesen Herausforderungen Rechnung zu tragen.
Das Modellprojekt sollte ferner dazu beitragen,
- Regionalplanung und Regionalentwicklung der vier Landkreise auf die Rahmenbedingungen der Raumentwicklungspolitik des Bundes und des Landes auszurichten,
- Aufgaben mit kreisübergreifender Bedeutung als Teil der strategischen Entwicklung der Region Weserberglandplus gemeinsam wahrzunehmen,
- regionale Entwicklungsplanungen abzustimmen,
- ein Konzept zur Profilierung der REK Weserberglandplus als niedersächsische “Modellregion für interkommunale Zusammenarbeit in der Regionalplanung“ zu erarbeiten und umzusetzen,
- die Fortschreibung der Regionalen Raumordnungsprogramme durch eine kooperative Regionalplanung vorzubereiten.
Bewertung
der Projektergebnisse
Mit dem Modellprojekt
Planungskooperation ist es gelungen, eine Zusammenarbeit im Bereich der
Regionalplanung der vier Landkreise zu begründen, die weit über die bis dahin
erfolgte Abstimmung über die regionalplanerischen Festlegungen insbesondere im
Umfeld der Kreisgrenzen, aber auch über die Zusammenarbeit bei der Aufstellung
eines
Für das Ziel einer abgestimmten
Fortschreibung der Regionalen Raumordnungsprogramme wurde durch Erarbeitung
eines Fachbeitrages „Erholung und Tourismus“ eine wichtige Grundlage
geschaffen. Gerade für die Festlegungen in diesem Themenfeld lagen bisher kaum
Kriterien vor, weswegen Festlegungen häufig „aus dem Bauch heraus“ oder auf
„Zuruf“ erfolgten. Mit dem Fachbeitrag wurden nicht nur Zielkategorien neu
formuliert und Kriterien hierfür definiert, sondern auch eine
Gebiets-Rohkulisse entworfen, die eine wichtige Arbeitshilfe für die
Fortschreibung der RROP in den vier Landkreisen ist. Nicht nur weil das
Teilprojekt gemeinsam mit dem ZGB bearbeitet wurde, wird davon ausgegangen,
dass die Ergebnisse Fachbeitrags auch für andere Träger der Regionalplanung in
Niedersachsen Bedeutung haben werden.
Neben dem Fachbeitrag sind aber auch
das Gutachten über die Gestaltung der Daseinsvorsorge im Demographischen Wandel
und das Raumstrukturelle Leitbild wichtige strategische und fachliche
Grundlagen für die Fortschreibung der RROP. So kann das im Zuge des Gutachtens
ermittelte Datenmaterial eine wichtige Hilfe bei der Festlegung von zentralen
Orten sein. Das Leitbild gibt die übergeordneten Leitlinien vor, an denen sich
die Regionalplanung orientieren soll. Es setzt so eine Klammer, die von
Nienburg bis nach Holzminden reicht.
Mit der Schaffung einer einheitlichen
GIS-Plattform und einer gemeinsamen Schnittstelle für den Datenaustausch haben
die vier Landkreise nicht nur sehr gute Voraussetzungen, um erstmals ein RROP mit
GIS-Technik konsequent zu erstellen, sondern sie können sich hierbei auch
unterstützen. Für die Abstimmung der Planungsabsichten sind die vier Landkreise
mit dem einheitlichen GIS samt X-Plan-Schnittstelle optimal gerüstet.
Die Ziele des Modellprojekts richteten sich aber nicht nur auf die Regionalplanung, sondern auch auf die Regionalentwicklung. Hier galt es insbesondere die fünf Querschnittsthemen und die drei Handlungsfelder des Regionalen Entwicklungskonzepts 2007 – 2013 der REK Weserberglandplus aufzunehmen. Insbesondere mit dem Gutachten über die Daseinsvorsorge im demographischen Wandel wurden ebenso wertvolle Analyseergebnisse vorgelegt, wie zahlreiche Handlungsempfehlungen und konkrete Projektvorschläge gegeben. Auf der Ebene der REK wurde den Ergebnissen des Gutachtens gefolgt, indem je eine Arbeitsgruppe für die Themen „Bildung“ und „ÖPNV“ gegründet und mit der Weiterentwicklung bzw. Umsetzung der Handlungsempfehlungen betraut wurde. Die personelle Zusammensetzung dieser Arbeitsgruppen zeigt, dass zwar Regionalplaner/innen mit am Tisch sind, die Themen aber fachübergreifend bearbeitet werden. Dies macht deutlich, dass hier aus dem Modellprojekt Planungskooperation heraus, Kooperationen in anderen Themen- und Fachbereichen angestoßen worden sind. Mit dem Raumstrukturellen Leitbild wurde eine weitere, wesentliche Grundlage für die zukünftige Regionalentwicklung in der REK Weserberglandplus geschaffen.
Bewertung
der Zusammenarbeit im Projektteam
Im Laufe der dreijährigen Projektlaufzeit konnten die vier Landkreise Erfahrungen in einer überkommunalen Kooperation im Bereich der Regionalplanung und bei der Teamentwicklung sammeln.
Nach Ansicht eines Supervisors[1] sind durch
die Zusammenarbeit auf der Ebene der Regionalplanung informelle Strukturen
entwickelt und gefördert worden, die bei künftigen strukturellen Veränderungen
erfolgreich zu „Vorreitern“ erster funktionierender gemeinsamer
Verwaltungsfunktionen weiter entwickelt werden könnten. Insofern können die
Projektergebnisse des
Ausblick
Es hat sich gezeigt, dass die
genutzten Arbeitsstrukturen und die erzielten Ergebnisse für die
Regionalplanung Erfolg versprechend sind. Es spricht also viel dafür, den
Aktionszeitraum der Arbeitsgruppe Planungskooperation über das Ende des
Modellprojekts hinaus zu verlängern. Dabei sollten jedoch unter
Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen Vorkehrungen getroffen werden, um
die Erfolgsaussichten dafür zu erhöhen:
- Die vier Landkreise sollten mit den Regionalplaner/innen klare Ziele vereinbaren, die von allen in gleicher Weise mitgetragen werden.
- Für die Zusammenarbeit im Binnenverhältnis sollten geeignete „Spielregeln“ vereinbart und eingehalten werden, die u.a. auch den besonderen Herausforderungen von sich überlagernden Organisationsformen[2] sowie den unterschiedlichen Ausgangssituationen in den vier Landkreisen Rechnung tragen.
- Strukturen und Verantwortlichkeiten für die AG Planungskooperation sollten aus den bestehenden REK-Projektstrukturen abgeleitet und etabliert werden, um die Abstimmungsprozesse und die Handlungsfähigkeit der Akteure auf dieser Ebene weiter zu optimieren.
- Für die Arbeit der AG Planungskooperation sollte von den Landkreisen anteilig eine finanzielle Mindestausstattung bereitgestellt werden. Damit könnten einzelne Fachthemen auch zukünftig effizient bearbeitet werden.