Betreff
Fortschreibung des Niedersächsischen Moorschutzprogrammes - Aktualisierung der Daten zur Abtorfung und Folgenutzung der Hochmoore im Landkreis Nienburg/Weser
Vorlage
2011/ALNU/016
Aktenzeichen
554-34-00/001/2
Art
Aussch. f.Landschaftspfl., Natur, Umwelt

Der Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt nimmt Kenntnis.


Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt und Klimaschutz beabsichtigt die Bilanz des Moorschutzprogramms nach Ablauf von fünf Jahren zum Stichtag 31.12.2010 fortzuschreiben.

 

Die Fortschreibung soll dem Land die aktuellen Daten zum Zustand und zur Nutzungssituation der Hochmoore liefern, um daraus die Zielsetzungen und Maßnahmen des Arten- und Biotopschutzes festzulegen und weiterzuentwickeln.

 

In der Bilanz zum 25-jährigen Jubiläum des Moorschutzprogramms war für Niedersachsen zusammengefasst worden (Informationsdienst Naturschutz 3/2006), dass von 81.000 ha zu schützender Hochmoorfläche bereits rund 42.000 ha (52 %) als Naturschutzgebietsfläche (NSG) ausgewiesen waren. Weitere 28.400 ha befanden sich noch im Torfabbau, sodass das Ziel einer vollständigen NSG-Ausweisung erst nach Abbauende (voraussichtlich 2050) erreicht werden kann.

 

Die Flächenbilanz für den Landkreis Nienburg wurde in der Sitzung des ALNU vom 29.05.2006 berichtet (Drucksache Nr. 2006/ALNU/007-01, -02):

Von den 9.400 ha Hochmoorflächen im Kreisgebiet sollten nach den Zielen der Moorschutzprogramme I und II 3.200 ha als Naturschutzgebiete gesichert werden. 2005 waren 1.923 ha (60 %) als NSG ausgewiesen. Auf 3.370 ha hatten noch 8 Firmen eine Genehmigung zum Abbau von Hochmoortorf für weitere Jahrzehnte. Davon waren rund 1.190 ha mit dem Ziel der Hochmoorregeneration wiedervernässt.

 

Mit Stichtag zum 31.12.2010 ergibt sich für den Landkreis Nienburg die folgende neue Situation:

Auf den genehmigten Abtorfungsflächen im Uchter Moor, Borsteler Moor und Lichtenmoor stehen noch auf rund 1.485 ha Hochmoortorfe für aktuell 5 Abbaufirmen bis maximal 2075 zur Verfügung. Diese hatten zusätzlich 340 ha (1.530 ha insgesamt) renaturiert. Innerhalb des Berichtszeitraums beendeten 3 Abbaufirmen endgültig ihren Abbaubetrieb.

 

2007 konnte zusätzlich das NSG Uchter Moor mit einer Größe von 3.165 ha ausgewiesen werden. 2011 wurden die ehemaligen Naturschutzgebiete im Rehburger Moor und Buchholzmoor zum neuen Naturschutzgebiet Rehburger Moore (813 ha) zusammengefasst. Somit vergrößert sich die NSG-Fläche im Bereich der Hochmoore auf insgesamt 5.535 ha.

 

Die Genehmigungen der Torffirmen beinhalten in den größten Flächenanteilen eine naturschutzfachliche Folgenutzung, mit dem Ziel der Hochmoorregeneration, sodass hier künftig der Umfang einer möglichen Ausweisung von Naturschutzgebieten zunehmen kann.

 

Die Lage der Hochmoorflächen mit Torfabbau und dem Stand der Folgenutzung ergeben sich aus den anliegenden Plänen (Anlage 1 – 4). Ergänzende Erläuterungen folgen in der Sitzung des ALNU.

 

 


Finanzielle Auswirkung                                      Haushaltsmittel verfügbar

 

   Ja, mit                                                  Ja

   Nein                                                            Nein


Anlagen:

 

Anlage 1: Übersichtskarte Moorschutzprogramm Kulisse Kreisgebiet

 

Anlage 2: Übersichtskarte Torfabbau und Folgenutzung Großes Uch ter Moor

 

Anlage 3: Übersichtskarte Torfabbau und Folgenutzung Lichtenmoor

 

Anlage 4: Übersichtskarte Torfabbau und Folgenutzung Borsteler Moor