Betreff
Sicherheit der IT-Infrastruktur für die Kreisverwaltung des Landkreises Nienburg/Weser;
hier: Serverräume
Vorlage
2014/089
Aktenzeichen
11
Art
Bericht

Der Ausschuss nimmt Kenntnis.


Sachverhalt

Der Landkreis Nienburg/Weser nutzt EDV-Programme des Bundes, z. B. das Nationale Waffenregister. Mit dieser Nutzung ist die Einhaltung der IT‑Sicherheitsanfor-derungen des Bundes verbunden und zu dokumentieren. Aufgrund dessen hat der Landkreis eine Sicherheitsanalyse durchführen lassen.

 

Der Serverraum ist ein zentraler Bestandteil der komplexen IT-Infrastruktur des Landkreises. Er befindet sich derzeit im Keller des Kreishauses. Bei Ausfall oder Schädigung der baulichen Infrastruktur besteht das Risiko, dass die gesamte IT‑Infrastruktur des Landkreises ggf. auch über einen längeren Zeitraum nicht mehr genutzt werden kann bzw. nicht mehr zur Verfügung steht.

 

In der o. g. Sicherheitsanalyse wurde darauf hingewiesen, dass die bauliche Infrastruktur des Serverraumes nicht die erforderlichen Sicherheitsanforderungen erfüllt. Neben kleineren Mängeln im Rahmen des Brandschutzes und der Elektroversorgung fehlen Alarmierungs- und Überwachungssysteme sowie eine automatische Löschanlage. Die Kühlung ist nicht ausreichend. Fenster und Tür sind nur teilweise einbruchhemmend. Zusätzlich sind Durchfeuchtungsschäden vorhanden. Durch die Lage des Raumes (Keller) besteht außerdem bei ungünstiger Witterungslage (z. B. Starkregen) das Risiko einer Überflutung.

 

Dem Landkreis wurde vor diesem Hintergrund empfohlen, ein Ausweichtechnikzentrum zu konzipieren.

 

In den Berufsbildenden Schulen ist im Erdgeschoss ein Technikraum vorhanden, der weitgehend die erforderlichen Sicherheitsanforderungen erfüllt. Dort fehlen noch
Alarmierungs- und Überwachungssysteme sowie die automatische Löschanlage. Das Kreishaus und die BBS sind leitungstechnisch miteinander verbunden. In der BBS fehlt jedoch ein zweiter Technikraum zur Aufnahme der Datensicherungen und möglicher Backup-Systeme.

 

Derzeit befindet sich der Landkreis in den Planungen für den Neubau der IGS. Der Serverraum für diese Schule soll im Obergeschoss eingerichtet werden. Um einen sicheren IT-Betrieb in der IGS zu garantieren, sind auf jeden Fall zwei Technikräume erforderlich. Der erste Raum dient zur Aufnahme der Server der aufgrund rechtlicher Vorschriften zu trennenden Netze (Verwaltungs- und Schülernetz), während der zweite Raum zur Aufnahme der Datensicherungen und möglicher backup-Systeme dienen muss.

 

Es bietet sich daher an, in dieser Planungsphase die für einen Technikraum des Landkreises erforderlichen Anforderungen zu berücksichtigen.

 

Der Fachdienst TUI-Organisation schlägt vor, den Serverraum im Keller des Kreishauses aufzugeben und die beiden Technikräume in den Schulen nach einer Aufrüstung gemäß der Sicherheitsanalyse auch für die Kreisverwaltung zu nutzen.

 

Dadurch wäre auch die in der Sicherheitsanalyse geforderte redundante Auslegung des Serverraumes sichergestellt. Bei einem Ausfall eines Raumes kann die IT‑Versorgung der Kreisverwaltung vom jeweils funktionsfähigen zweiten Raum vorgenommen werden.

 

Die Lösung bietet weiterhin den Vorteil, dass auch die Infrastruktur beider Schulen gesichert installiert werden kann. Statt jeweils einen weiteren Technikraum zu installieren, werden beide Technikräume als gegenseitiges Datensicherungsräume und backup-Räume eingesetzt. Die leitungstechnische Verbindung zwischen IGS und BBS kann aufgrund der Lage einfach hergestellt werden.

 

Die Lösung hat weiterhin den Vorteil, dass zusätzlich bei Ausfall des gesamten Kreishauses ein IT-Notbetrieb der Landkreisverwaltung unter Nutzung der IT‑Infrastruktur der Schulen aufrecht gehalten werden kann.

 

Zurzeit wird die Wirtschaftlichkeit dieser Lösung geprüft. Der endgültige Vorschlag mit Kostenberechnungen wird dem Ausschuss zum Haushalt 2015 vorgelegt.