Betreff
Einrichtung eines Arbeitskreises Schulentwicklungsplanung für das öffentliche berufsbildende Schulwesen im Landkreis Nienburg/Weser
Vorlage
2015/224
Aktenzeichen
211
Art
Beschlussvorlage

Die Verwaltung wird beauftragt, eine Arbeitsgruppe zur Schulentwicklungsplanung für das öffentliche berufsbildende Schulwesen im Landkreis Nienburg/Weser einzurichten. Die Arbeitsgruppe soll ihre Arbeit im März 2016 aufnehmen.


Sachverhalt

Nachdem die Schulentwicklungsplanung für die allgemein bildenden Schulen unter aktiver Beteiligung der Kreispolitik in einem Arbeitskreis vorbereitet wurde, gilt es nun, auch das berufsbildende Schulwesen langfristig zu gestalten.

 

Im Landkreis gibt es mit den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Nienburg/Weser (BBS Nienburg) organisatorisch nur eine öffentliche berufsbildende Schule. Hinzu kommen vier Schulen in freier Trägerschaft, deren Angebote zu berücksichtigen sind.

 

Die BBS Nienburg bewegt sich im Spannungsfeld sinkender Schülerzahlen und einem veränderten Anwahlverhalten (Trend zur akademischen Ausbildung, Fachkräfteengpass) auf der einen Seite, sowie anstehender baulicher Sanierungsmaßnahmen in den Trakten A, B und D und in der Dreifeldsporthalle in erheblicher Größenordnung auf der anderen Seite.

 

Für Berufsschulklassen mit einer Schülerzahl < 7 erhält die Schule keinen Budgetbeitrag vom Land, während für Klassen mit Teilnehmern zwischen 7 und 14 eine stundenmäßig ansteigende Lehrerversorgung geleistet wird. Für Vollzeitschüler gibt es eigene Vorgaben. Auf Grund der Schülerzahl der BBS Nienburg war in den rd. 155 Klassen im abgelaufenen Schuljahr etwa ein Drittel aller Klassenverbände defizitär.

 

Gegenwärtig sind mit den Geburtsjahrgängen 1996/97, 1997/98 und 1998/99 noch relativ geburtenstarke Jahrgänge im 11., 12. und 13. Schulbesuchsjahr. Es wird sich jedoch ein Geburtenrückgang von langfristig etwa 40 % einstellen. Daher ist zu erwarten, dass sich die Schülerzahl der BBS Nienburg von rd. 3.000 SuS auf etwa 2.000 SuS reduzieren wird. Die Situation wird durch die zahlreichen, wegen ihrer geringen Schülerzahl defizitären Bildungsgänge noch erschwert.

 

Auch für das berufsbildende Schulwesen im Landkreis Nienburg/Weser soll eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Politik, Schule, Wirtschaft und Verwaltung eingerichtet werden, um ein gemeinsames Konzept für die Weiterentwicklung der BBS Nienburg zu erarbeiten.

 

Vorgeschlagen wird:

-       je 2 Vertreter/in CDU und SPD

-       je 1 Vertreter/in WG, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und die Linke

-       Kreiselternrat, Kreisschülerrat

-       Arbeitnehmervertreter, Arbeitgebervertreter

-       Lehrervertreter

-       Behindertenbeirat

-       Schulleitung BBS

-       Schulträger Landkreis Nienburg (Landrat, FB 21 und FD 115).

 

Ziele sollten dabei sein,

à die BBS Nienburg als Bündelschule zu erhalten,

à weiterhin ein möglichst breites Angebot vorzuhalten, um Auszubildende und somit spätere Fachkräfte im Landkreis zu sichern,

à andererseits aber die Zahl der defizitären Bildungsangebote möglichst zu reduzieren.

 

Darüber hinaus muss das allgemein bildende Schulwesen ausreichend mit dem berufsbildenden Schulwesen verzahnt werden, um Synergien anstelle von Konkurrenzen zu schaffen.

 

Der Arbeitskreis soll seine Arbeit bis März 2016 aufnehmen.

 

Anstehende Sanierungsmaßnahmen (Schultrakte A, B und D, Sporthalle) und noch nicht entschiedene größere Investitionen (z.B. weitere Freisportanlage) sollten so lange zurückgestellt werden, bis die Schullandschaft abschließend beplant ist, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.