An der Oberschule Uchte werden nach den Plänen und Kostenschätzungen der Samtgemeinde Uchte und des Planungsbüros Broda, Uchte, die Installation eines Fahrstuhls zur barrierefreien Erreichbarkeit von Verwaltung und Aula, eine Vergrößerung des Lehrerzimmers und eine Erweiterung der Aula mit einem Kostenvolumen von rd. 780.000 € als schulfachlich erforderlich festgestellt.
Die Maßnahme wird in die Haushaltsplanberatungen für das Haushaltsjahr 2017 aufgenommen.
Sachverhalt
Der Niedersächsische Landtag hatte am 20.03.2012 das Gesetz zur Einführung der inklusiven Schule verabschiedet.
Inklusion bedeutet die umfassende und uneingeschränkte Teilhabe jedes Einzelnen am gesellschaftlichen Leben. Das Ziel ist die aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft, indem ein barrierefreies Umfeld geschaffen wird. Das schließt ausdrücklich das Recht auf Bildung ein. Es ist zu gewährleisten, dass die notwendige und angemessene Unterstützung im jeweiligen Bildungsgang angeboten wird.
Die Schulträger haben die Möglichkeit erhalten für eine Übergangsphase bis zum 31. Juli 2018 so genannte Schwerpunktschulen zu benennen, um ausreichend Zeit zu haben in einem zweiten Schritt alle übrigen Schulen inklusiv herzurichten und auszustatten. Die Übergangsphase kann auf Antrag eines Schulträgers zwischenzeitlich auch über den 31.07.2018 hinaus bis längstens 31.07.2024 erweitert werden.
Der Landkreis Nienburg/Weser hat von der Möglichkeit der Bildung von Schwerpunktschulen Gebrauch gemacht und u. a. die Oberschule Uchte vorübergehend davon entlastet Schülerinnen und Schüler mit einem Förderbedarf körperliche und motorische Entwicklung beschulen zu müssen. Insbesondere der Verwaltungsbereich, die Aula und ein Großteil der Fachräume sind gegenwärtig nicht barrierefrei erreichbar.
Zwischenzeitlich ist die Schullandschaft dergestalt geordnet, dass die Oberschule Uchte als Sekundarschule im südlichen Kreisgebiet eine langfristige Bestandsgarantie erhalten hat. Es gilt deshalb, die Schule inklusionsgerecht aufzustellen, um ab 01.08.2018 auch körperlich beeinträchtigte Kinder in Uchte barrierefrei unterrichten zu können.
Nach der bestehenden Schulverwaltungsvereinbarung ist die Aufgabe der Bauunterhaltung und der laufenden Instandsetzung der Schulanlage der Oberschule Uchte vom Landkreis auf die Samtgemeinde Uchte übertragen worden. Die Samtgemeinde erhält hierfür ein pauschales Entgelt.
Das Sachgebiet Gebäudewirtschaft der Samtgemeinde Uchte hat in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Broda, Uchte, einen Vorschlag unterbreitet, den Verwaltungsbereich und die Aula für alle Schülerinnen und Schüler barrierefrei erreichbar zu machen. Außerdem sollen Lehrerzimmer und Aula vergrößert werden. Gebäude-
/ und Grundrisspläne sind in der Anlage beigefügt. Darüber hinaus sollen die Planungen den Mitgliedern des Schulausschusses am 12.05.2016 unmittelbar vor Ort erläutert werden.
Zusammengefasst soll in unmittelbarer Nähe des Haupteingangs ein Fahrstuhl installiert werden, der Aula, Sekretariat, Lehrerzimmer, die weiteren Büroräume und einige Fachräume für Jedermann erreichbar macht. Im Rahmen der Planungen soll das Gebäude außerdem in nordöstlicher Richtung um einen Anbau vergrößert werden. Durch den Anbau würden das nach den bestehenden Schulbauhandreichungen erheblich zu kleine Lehrerzimmer vergrößert und der Verwaltungsbereich sinnvoll zusammengeführt. Außerdem würde die Aula eine angemessene Größe erhalten.
Unter Berücksichtigung der durch den Schulausschuss für die weiteren Schulbauplanungen festgestellten „Erweiterten Schulbauhandreichungen“ soll für Pausenhallen eine Plangröße von 0,8 qm/Schüler anerkannt werden. Für ein gemeinsames Lehrerzimmer werden 2 qm je Vollzeitlehrer zzgl. Teeküche, Garderobe und Lehrerschränken festgesetzt.
Seit der Zusammenlegung von Hauptschule und Realschule Uchte zur Oberschule Uchte sind Lehrerzimmer und Aula bezüglich ihrer Größe defizitär. Die Schule verfügt im 1. Obergeschoss zwar über einen etwa 100 qm großen Konferenzraum (dieser Raum war seinerzeit als übergangsweise Ergänzung zum bestehenden, aber zu kleinen Lehrerzimmer geschaffen worden), bei einer Lehrerzahl von 45 Personen müsste eine alternative Verlagerung des Lehrerzimmers in den Konferenzraum unter Berücksichtigung von Teeküche, Garderobe und persönlichen Lehrerschränken jedoch ebenfalls als suboptimal bezeichnet werden.
Die Umsetzung der Gesamtmaßnahme schafft Synergieeffekte zwischen den einzelnen Maßnahmebestandteilen. Die Installation des Fahrstuhls ist zur Herstellung einer inklusiven Beschulung zwingend. Die Vergrößerung von Aula und Lehrerzimmer sind schulfachlich sinnvoll. Im Übrigen wäre die in nordöstlicher Richtung bestehende Fensterfront aus energetischer Sicht in den kommenden Jahren ohnehin zu erneuern. Dies ließe sich nun Ziel führend mit einer Gebäudeerweiterung verbinden.
Die Maßnahme ist im Rahmen der Vorplanungen mit Kosten von rd. 780.000 € veranschlagt worden. In diesem Betrag sind rd. 63.000 € für Ausstattungsgegenstände enthalten. Bevor sie Bestandteil der Haushaltsplanberatungen für 2017 wird (und damit in die interne Zuständigkeit des Fachdienstes Liegenschaften übergeht) soll die schulfachliche Notwendigkeit der Maßnahme festgestellt werden.
Anlagen:
· Gebäude- und Grundrisspläne der Oberschule Uchte