Betreff
Antrag des Kreiselternrates auf Aussetzung der Zentralisierung der Förderschulen Lernen am Standort Nienburg
Vorlage
2016/084
Aktenzeichen
211
Art
Antrag

Der Kreiselternrat fordert die politischen Entscheidungsträger auf, die getroffene Entscheidung vor dem Hintergrund der im Antrag angeführten Argumente neu zu überdenken und sie mindestens für die nächsten 3 Jahre auszusetzen.

 

Beschlussvorschlag Verwaltung

Eine Entscheidung über den Antrag des Kreiselternrates wird bis zur Erstellung der Amtlichen Schulstatistik für das Schuljahr 2017/18 (im Oktober 2017) vertagt.


Sachverhalt

Der Kreiselternrat hat in seiner Sitzung am 15.03.2016 beschlossen, die zum 01.08.2016 geplante Zusammenlegung der Förderschulen Lernen am Standort Nienburg neu zu überdenken und sie mindestens für die nächsten drei Jahre auszusetzen.

 

/    Der Antrag des Kreiselternrates ist in der Anlage zu dieser Drucksache beigefügt.

 

 

Aus Sicht der Verwaltung wird der Sachverhalt wie folgt ergänzt:

 

Die Schülerzahlen der Förderschulen Lernen im Landkreis Nienburg/Weser haben sich seit 2004/2005 wie folgt entwickelt (Basis: jeweils Amtliche Schulstatistik zu Schuljahresbeginn):

 

2004/2005 = 571 Schüler/innen

2005/2006 = 535 Schüler/innen

2006/2007 = 518 Schüler/innen

2007/2008 = 485 Schüler/innen

2008/2009 = 451 Schüler/innen

2009/2010 = 438 Schüler/innen

2010/2011 = 413 Schüler/innen

2011/2012 = 395 Schüler/innen

2012/2013 = 363 Schüler/innen

2013/2014 = 277 Schüler/innen (ab hier aufsteigende inklusive Beschulung)

2014/2015 = 207 Schüler/innen

2015/2016 = 124 Schüler/innen (ab hier Reduzierung von 5 auf 3 Standorte).

 

Die Entwicklung der Schülerzahlen entspricht den im Rahmen des „Arbeitskreises Schulentwicklungsplanung für die allgemein bildenden Schulen“ aufgestellten Prognosewerten. Die zum 01.08.2015 vorgenommene Reduzierung von 5 auf 3 Schulstandorte muss deshalb als richtiger Schritt eingeordnet werden. 

 

Eine Einschulung an Förderschulen Lernen ist seit dem 01.08.2013 aufsteigend mit dem 1. Schuljahrgang nicht mehr möglich (gegenwärtig findet eine Beschulung deshalb landesweit nur noch in den Schuljahrgängen 4-10 statt). In den Folgejahren werden die Förderschulen jeweils um einen kompletten Schuljahrgang abschmelzen.

 

Mit Ausnahme der Tatsache, dass die Schülerzahlen an der Friedrich-Fröbel-Schule Nienburg (29 Schüler/innen) wesentlich stärker zurückgegangen sind als an der Gutenbergschule Hoya (52 Schüler/innen) und der Wilhelm-Busch-Schule Rehburg (43 Schüler/innen) rechtfertigen die Schülerzahlen nicht den Erhalt von 3 Förderschulen Lernen über den 31.07.2018 hinaus.

 

Eine Entscheidung der Landesschulbehörde über die Zentralisierung der Förderschulen Lernen am Standort Nienburg zum 01.08.2018 ist bis heute noch nicht ergangen. Die Verwaltung schlägt vor, zunächst die Schülerzahlen der kommenden Schuljahre 2016/17 und 2017/18 der Förderschulen Lernen in Hoya, Nienburg und Rehburg abzuwarten und eine Entscheidung über den Antrag des Kreiselternrates bis zur Erstellung der Amtlichen Schulstatistik für das Schuljahr 2017/18 (im Oktober 2017) auszusetzen. Der Antrag bei der Landesschulbehörde könnte bis dahin ruhen. Dadurch würde man auf Basis der tatsächlichen Schülerzahlen eine bessere Planungssicherheit für die Schuljahre ab 2018/19 erhalten. Gleichzeitig könnte die in der Zuständigkeit des Landes Niedersachsen liegende Lehrerversorgung der (inklusiven) Regelschulen beobachtet werden.


Anlagen:

 

·        Antrag des Kreiselternrates auf Aussetzung der Zentralisierung der Förderschulen Lernen am Standort Nienburg