Betreff
Raumprogramme für das Johann-Beckmann-Gymnasium und die "Hauptschule Hoya"
Vorlage
2004/AAS/014
Aktenzeichen
40
Art
Ausschuss für allgemein bildende Schulen

Beschlussvorschlag:

 

Die Raumprogramme für die “Hauptschule Hoya”, das Johann-Beckmann-Gymnasium Hoya und für die schulisch notwendige Sporthalle in Hoya werden beschlossen.

 

Ausführungsbeschlüsse werden nach Vorliegen der schulbehördlichen Genehmigung und der baufachlichen Planung einschließlich Kostenschätzung nach DIN 276 gefasst.


Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 2.7.2004 die Erweiterung des Johann-Beckmann-Gymnasiums um eine gymnasiale Oberstufe zum 1.8.2005 und die Errichtung einer Hauptschule Hoya unter gleichzeitiger Aufhebung der Hauptschulen Bücken und Wechold zum 1.8.2007 beschlossen. Die Genehmigung ist am 26.07.2004 bei der Bezirksregierung Hannover beantragt worden. Eine Entscheidung liegt noch nicht vor.

 

Für beide Schulen sind Baumaßnahmen durchzuführen, um den Kreistagsbeschluss umzusetzen und den Schulen die Möglichkeiten geordneter pädagogischer Arbeit zu geben.

 

Die für die Bauplanung zuvor erforderlichen Raumprogramme werden in dieser Vorlage dargestellt. Bei der Betrachtung der künftigen Entwicklungen sind erneut die demografischen Grundlagen zu würdigen. Wie bereits in der Vergangenheit dargestellt wurde, befindet sich die Entwicklung der Geburtenzahlen in einer dramatisch zu bezeichnenden Abwärtsbewegung.

 

Auch die neue Erhebung der Geburtsjahrgänge zum 30.6.2004 (1.7. eines Jahres bis zum 30.6. des Folgejahres = Einschulungsjahrgang) hat die bisherigen Entwicklungen bestätigt. Die Stärke der Geburtenjahrgänge im gesamten Kreisgebiet hat sich folgendermaßen entwickelt (Erhebung bei den Gemeinden und Samtgemeinden)

/    (Anlage 1):

 

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

1507

1405

1423

1523

1442

1384

1330

1273

1174

1128

1081

 

Für den Bereich der Samtgemeinden Grafschaft Hoya und Eystrup (planerischer Einzugsbereich des Johann-Beckmann-Gymnasiums und der Realschule Hoya) ergeben sich folgende Zahlen:

 

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

223

201

209

223

197

190

206

164

161

164

127

 

Für die in Zusammenhang mit der Errichtung einer gymnasialen Oberstufe am Johann-Beckmann-Gymnasium in die politische Betrachtung einbezogene Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen (Landkreis Diepholz) ergeben sich folgende Zahlen:

 

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

201

206

190

239

229

192

183

201

185

166

156

 

Der Rückgang in den Samtgemeinden Grafschaft Hoya und Eystrup ist noch höher als der Durchschnittswert  für das Kreisgebiet Landkreis Nienburg/Weser. Diese Entwicklungen sind bei der Schulentwicklungsplanung, deren Aufgabe gerade die vorausschauende mittel- und langfristige Betrachtung ist, zu berücksichtigen.  Die Raumprogramme haben darauf Rücksicht zu nehmen.

 

Die Raumprogramme sind nach den vom Kultusministerium empfohlenen “Schulbauhandreichungen” aufgestellt worden. Wegen der abwärts gerichteten demografischen Entwicklung und dem aufsteigenden Aufbau der gymnasialen Oberstufe, des Wegfalls des Jahrgangs 13 im Schuljahr 2011/12 sowie des Hinzutritts der Hauptschule Hoya ab dem 1.8.2007 wurden die Programme für jedes Schuljahr aufgestellt. Daraus ergibt sich ein zunächst aufsteigender, dann aber wieder abfallender Raumbedarf.

 

Für die Hauptschule Hoya wurden folgende Faktoren besonders berücksichtigt:

Die Hauptschule Hoya benötigt für ihre eigene Profilentwicklung, für ihr Schulleben und insbesondere für den beabsichtigten Ganztagsbetrieb ein eigenes Schulgebäude, um die damit verbundenen pädagogischen Ansätze zu verwirklichen. Dies wird auch die Elternentscheidungen für den Besuch der Hauptschule stärken. Eine räumliche Vermischung mit einer anderen Schule würde diesen Aspekten nicht gerecht, zumal die vorhandenen Raumkapaziäten dafür auch nicht ausreichen würden. Nur dort, wo Räume mitgenutzt werden müssen, soll es Überschneidungen geben.

 

Es wird davon ausgegangen, dass die Hauptschule Hoya mit Ausnahme des Jahrgangs 5 ansonsten – wenn auch teilweise knapp – zweizügig sein wird. Daraus ergibt sich ein Raumbedarf von 11 AUR. Für den Fachunterricht  sollen je ein Fachraum Naturwissenschaften, Werken/Technik, Hauswirtschaft und Informatik/EDV vorgesehen werden. Diese Räume sind gerade auch für den Ganztagsbetrieb von Interesse. Die in diesen Fächern darüber hinaus gehenden Bedürfnisse, die zusätzlichen räumlichen Anforderungen in “Musik”, “Kunst” und “Textiles Gestalten” sowie die Gemeinschaftsveranstaltungen sollen durch Mitbenutzung der entsprechenden Räume in der Realschule und der Aula sicher gestellt werden.

 

Wenn in den nächsten Jahren die Schülerzahlen allgemein zurück gehen, können die dann möglicherweise verfügbaren Kapazitäten den Funktionen “Textiles Gestalten” und “Kunst” und weitergehenden Notwendigkeiten  in Zusammenhang mit dem Ganztagsbetrieb zugeordnet werden.

 

Für das Johann-Beckmann-Gymnasium  wurden folgende Faktoren berücksichtigt:

Nach einem demografisch bedingten kurzfristigen Anstieg der Schülerzahlen werden diese ab 2009 auch hier bemerkbar fallen. Eine eventuell höhere Bildungsbeteiligung in Gymnasien als mit 33 % angenommen (in der Vergangenheit in Hoya 27% bis 28 %) ist derzeit nicht abzusehen. Es muss deshalb aus dieser Sicht mit abnehmenden Raumbedürfnissen gerechnet werden. Dem stehen die neuen Anforderungen einer gymnasialen Oberstufe gegenüber. Während in der Mittelstufe überwiegend im Klassenverband unterrichtet wird, werden in der Oberstufe fachlich/thematisch ausgerichtete Gruppen, Kurse und Arbeitsgemeinschaften zu bilden sein, die den bisherigen Klassenverband auflösen. Dies führt zu einem anderen Raumbedarf.

 

Durch den Anbau für die gymnasiale Oberstufe im südwestlichen Teil des Schulgebäudes ergeben sich noch größere Entfernungen zu den fachgebundenen Unterrichtsräumen im Neubauteil von 1995. Die Erfahrungen im täglichen Schulbetrieb und mit der Schulverwaltung durch das Schul- und Kulturamt legen eine räumliche Entflechtung der beteiligten Schulformen nahe.

 

Nachdem der Kreistag die gymnasiale Obersufe beschlossen hat, sollte durch die Baumaßnahmen auch eine gewisse Attraktivität des Standortes angestrebt werden, um die von außerhalb erwarteten Schülerzahlen auch tatsächlich für Hoya zu gewinnen. Deshalb orientiert sich der Raumbedarf auch an einem noch nicht genau progonstizierbaren  Schüler-Zugang aus Bruchhausen-Vilsen.

 

Der Landkreis Diepholz hat allerdings für seine Schulen mit Satzung vom 30.06.2004 die Schulbezirke förmlich festgelegt. Für das Gymnasium Sulingen, Außenstelle Bruchhausen-Vilsen, wurde als Bezirk das Gebiet der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen festgelegt. Durch diese bindende Satzungsbestimmung kann kein Schüler im Sekundarbereich I aus dem dortigen Bereich ohne Ausnahmegenemigung eine andere, auswärtige Schule besuchen.

 

Für das Johann-Beckmann-Gymnasium wird ein zusätzlicher Raumbedarf von bis zu maximal 12 Räumen erwartet. Dieser Höchststand wird zum Schuljahr 2008/09 eintreten, danach wieder absinken.

 

Der ermittelte Raumbedarf bezieht alle (anteilig) verfügbaren Ressourcen  ein und verteilt sich wie folgt (Höchststand am 1.8.2008):

AUR = 7, FUR = 5 (2 Naturwissenschaften, 1 Kunst, 1 Musik, 1 EDV/Informatik)

/    (Anlage 2).

 

Das Johann-Beckmann-Gymnasium beziffert den Neubaubedarf am 1.8.2008 auf 13 Räume: AUR = 6, FUR = 7 (3 Naturwissenschaften, 2 Kunst, 2 Musik). Im Gegensatz zum Schulträger hat das Johann-Beckmann-Gymnasium diesen Raumbedarf als dauerhaft erforderlich bezeichnet. Die demografische Entwicklung, die gerade ab 2008/2009 einsetzt, wurde von der Schule nicht berücksichtigt.

 

Aus wirtschaftlichen und finanzpolitischen Gründen können die Höchststände nicht als dauerhafter Bedarf angesehen werden.

 

Unter Berücksichtigung des demografischen Wandels und des möglichen Zugangs von auswärtigen Schülerinnen und Schülern wird der folgende Kompromiss vorgeschlagen (1.8.2008), der am 17.8.2004 mit der Schulleitung des Johann-Beckmann-Gymnasiums vereinbart worden ist:

AUR = 7 (davon 5 als mobile Lösungen), FUR = 6 (3 Naturwissenschaften, 1 Kunst, 1 Musik 1 EDV/Informatik). Wegen der besonderen fachgebundenen Ausstattung von Fachunterrichtsräumen können diese evtl. nicht immer ausgelastet werden, müssen aber dennoch vorhanden sein. Bei den AUR sind Kompromisse möglich, indem vorübergehend mobile Lösungen eingesetzt werden.

 

Dieser Kompromiss und die auf die einzelnen Schuljahre bezogenen Auswirkungen

/    sind  in Anlagen 3, 3 a und 3 b dargestellt.

 

Die Einzelheiten der Raumprogramme für die “Hauptschule Hoya” und das Johann-

/    Beckmann-Gymnasium ergeben sich aus den Anlagen 4 und 5.  Die voraussichtlichen Kosten der schulisch notwendigen Sporthalle (Kosten noch ohne Sportgeräte

/    und sonstige Ausstattung) sind in Anlage 6 aufgeführt.