Betreff
Förderung von Maßnahmen zum Klimaschutz durch Moorentwicklung,
Projekt "Klimatools – Klimaschutz und Biodiversität für Hochmoore in der Diepholzer Moorniederung";
hier: Bericht zum Projektstand
Vorlage
2019/049
Aktenzeichen
55-Klimatools Hochmoore
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt nimmt Kenntnis.

 


Sachverhalt:

Der Landkreis Nienburg fördert gemeinsam mit dem Landkreis Diepholz das Projekt des BUND „Klimatools - Klimaschutz und Biodiversität für Hochmoore in der Diepholzer Moorniederung“ mit einem Gesamtprojektanteil von 120.000 Euro für den Zeitraum 2016 – 2021. In der Sitzung des ALNU vom 24.11.2015 (DS 2015/263) wurden die Inhalte vorgestellt und die finanzielle Beteiligung beschlossen.

 

In dem integrativen Projekt werden innovative Maßnahmen zur Optimierung mit klassischen Methoden der Wiedervernässung zur Hochmoorregeneration kombiniert. Damit leistet das Vorhaben einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz (Kohlenstoffspeicherung) und für den Naturschutz (Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, Wasserspeicher, Bodenschutz). Maßnahmenbegleitend erfolgen Monitoring und Erfolgskontrolle sowie Öffentlichkeitsarbeit als wichtige Grundlage zukunftsfähigen Moor- und Klimaschutzes.

Insgesamt werden im Projektzeitraum 2,0 Mio. Euro für Planungen, Baumaßnahmen und Erfolgskontrollen investiert.

 

Das Projektgebiet umfasst fünf Teilräume der Diepholzer Moorniederung. Davon befinden sich mit insgesamt 180 ha zwei Flächen im Großen Moor bei Uchte innerhalb des bestehenden Naturschutzgebiets (Anlage).

Auf den ehemaligen Torfabbauflächen sollen die unzureichenden Wiedervernässungsmaßnahmen nach dem Torfabbau entscheidend verbessert werden.

 

Als Maßnahmen sind hier die Verschließung von noch vorhandenen Gräben, Abholzung und Planierung der Oberflächen sowie der Bau von Verwallungen für Vernässungspolder geplant. Mit einbezogen in das Projekt werden auch die in den Randbereichen vorhandenen bäuerlichen Handtorfstiche.

Ziel der Maßnahmen sind hochmoortypische Wasserstände mit geringen Amplituden im Jahresverlauf, die eine weitere Zersetzung des verbleibenden Torfs unterbinden, zu einer Ausbreitung der hochmoortypischen Vegetation (Torfmoose, Wollgras) führen und schließlich neuen Torf akkumulieren.

 

Seit dem Projektbeginn in 2016 hat der Projektträger BUND Diepholzer Moorniederung die Planungen zu den Maßnahmen, das Monitoring für das Grundwasser, die Vegetation, die Vogelarten, die Erstellung von Geländemodellen, den notwendigen Grunderwerb und diverse Pflegmaßnahmen in den Teilgebieten sowie die Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt.

 

Im Teilgebiet Uchter Moor I wurde im Winterhalbjahr 2018/19 auf ehemaligen Flächen des industriellen Torfabbaus die Gehölze entfernt und damit die notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Vernässung mit Instandsetzung und Neubau der Verwallungen ab Oktober 2019 vorbereitet (Anlage). Das Einverständnis des privaten Eigentums konnte vor der Durchführung der Maßnahmen erreicht werden.

 

Für das Teilgebiet Uchter Moor II sind die Maßnahmenplanungen abgeschlossen. Hier sollen zusätzlich zur Verschließung der vorhandenen Entwässerungsgräben, regelbare Staue zur Ableitung des Überschusswassers eingebaut und die unterschiedlichen Geländehöhen durch den Bau von Verwallungen in Vernässungspolder gegliedert werden.

 

 

Die Maßnahmen können dann umgesetzt werden, wenn das Einverständnis der Eigentümer vorliegt oder die Flächen erworben werden können. Zurzeit laufen hier die Gespräche.

 

In beiden Teilgebieten haben die Wasserstandmessungen des Moor- und Grundwassers sowie das Monitoring der Hochmoortypischen Vegetation und der Vogelwelt begonnen.

 

Über den Stand und die Inhalte der Maßnahmenumsetzung wird in der Sitzung berichtet.

Auf der Internetseite www.klimatools.de können weitere Projektinformationen und die jährlichen Sachberichte gelesen werden.


Finanzielle Auswirkungen:

 

Der Beschluss hat keine finanziellen Auswirkungen.

 


Anlagen:

 

  1. Übersichtsplan Uchter Moor
  2. Lagepläne Uchter Moor I und II