Projekt "Klimatools – Klimaschutz und Biodiversität für Hochmoore in der Diepholzer Moorniederung";
hier: Bericht zum Projektstand
Beschlussvorschlag:
Der
Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt nimmt Kenntnis.
Sachverhalt:
Der
Landkreis Nienburg fördert gemeinsam mit dem Landkreis Diepholz das Projekt des
BUND „Klimatools - Klimaschutz und Biodiversität für Hochmoore in der Diepholzer
Moorniederung“ mit einem Gesamtprojektanteil von 120.000 Euro für den Zeitraum
2016 – 2021. In der Sitzung des ALNU vom 24.11.2015 (DS 2015/263) wurden die
Inhalte vorgestellt und die finanzielle Beteiligung beschlossen.
In
dem integrativen Projekt werden innovative Maßnahmen zur Optimierung mit klassischen
Methoden der Wiedervernässung zur Hochmoorregeneration kombiniert. Damit
leistet das Vorhaben einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz (Kohlenstoffspeicherung)
und für den Naturschutz (Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten,
Wasserspeicher, Bodenschutz). Maßnahmenbegleitend erfolgen Monitoring und
Erfolgskontrolle sowie Öffentlichkeitsarbeit als wichtige Grundlage zukunftsfähigen
Moor- und Klimaschutzes.
Insgesamt
werden im Projektzeitraum 2,0 Mio. Euro für Planungen, Baumaßnahmen und
Erfolgskontrollen investiert.
Das
Projektgebiet umfasst fünf Teilräume der Diepholzer Moorniederung. Davon befinden
sich mit insgesamt 180 ha zwei Flächen im Großen Moor bei Uchte innerhalb des
bestehenden Naturschutzgebiets (Anlage).
Auf
den ehemaligen Torfabbauflächen sollen die unzureichenden Wiedervernässungsmaßnahmen
nach dem Torfabbau entscheidend verbessert werden.
Als
Maßnahmen sind hier die Verschließung von noch vorhandenen Gräben, Abholzung
und Planierung der Oberflächen sowie der Bau von Verwallungen für Vernässungspolder
geplant. Mit einbezogen in das Projekt werden auch die in den Randbereichen
vorhandenen bäuerlichen Handtorfstiche.
Ziel
der Maßnahmen sind hochmoortypische Wasserstände mit geringen Amplituden im
Jahresverlauf, die eine weitere Zersetzung des verbleibenden Torfs unterbinden,
zu einer Ausbreitung der hochmoortypischen Vegetation (Torfmoose, Wollgras) führen
und schließlich neuen Torf akkumulieren.
Seit
dem Projektbeginn in 2016 hat der Projektträger BUND Diepholzer Moorniederung
die Planungen zu den Maßnahmen, das Monitoring für das Grundwasser, die
Vegetation, die Vogelarten, die Erstellung von Geländemodellen, den notwendigen
Grunderwerb und diverse Pflegmaßnahmen in den Teilgebieten sowie die Öffentlichkeitsarbeit
durchgeführt.
Im
Teilgebiet Uchter Moor I wurde im Winterhalbjahr 2018/19 auf ehemaligen Flächen
des industriellen Torfabbaus die Gehölze entfernt und damit die notwendigen
Maßnahmen zur Verbesserung der Vernässung mit Instandsetzung und Neubau der
Verwallungen ab Oktober 2019 vorbereitet (Anlage). Das Einverständnis des
privaten Eigentums konnte vor der Durchführung der Maßnahmen erreicht werden.
Für
das Teilgebiet Uchter Moor II sind die Maßnahmenplanungen abgeschlossen. Hier
sollen zusätzlich zur Verschließung der vorhandenen Entwässerungsgräben,
regelbare Staue zur Ableitung des Überschusswassers eingebaut und die unterschiedlichen
Geländehöhen durch den Bau von Verwallungen in Vernässungspolder gegliedert
werden.
Die
Maßnahmen können dann umgesetzt werden, wenn das Einverständnis der Eigentümer
vorliegt oder die Flächen erworben werden können. Zurzeit laufen hier die
Gespräche.
In
beiden Teilgebieten haben die Wasserstandmessungen des Moor- und Grundwassers
sowie das Monitoring der Hochmoortypischen Vegetation und der Vogelwelt
begonnen.
Über
den Stand und die Inhalte der Maßnahmenumsetzung wird in der Sitzung berichtet.
Auf
der Internetseite www.klimatools.de können weitere Projektinformationen
und die jährlichen Sachberichte gelesen werden.
Finanzielle Auswirkungen:
Der
Beschluss hat keine finanziellen Auswirkungen.
Anlagen:
- Übersichtsplan Uchter Moor
- Lagepläne Uchter Moor I und II