hier: Bedarfsermittlung im Rahmen der Sanierung und Erweiterung
Das zwischen der OBS Marklohe und Fachbereich Schulen und Kultur abgestimmte Raumprogramm wird im Bezug auf die Anzahl der Räume und der Raumgrößen umgesetzt:
Der Fachdienst Liegenschaften wird beauftragt, die Umsetzung der Baumaßnahme unter Berücksichtigung des Raumprogramms mit dem beauftragen Arbeitsgemeinschaft trapetz Architektur / eggersmende Architekten zu planen.
Sachverhalt
Im Zuge der geplanten
Sanierung der OBS Marklohe wurde für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie
ein Raumprogramm für die OBS Marklohe entwickelt und in der Sitzung des Ausschusses für allgemein
bildende Schulen beschlossen. (Drucksache 2016/083 v. 15.05.2016)
Als Ergebnis der
Machbarkeitsstudie wurde eine Sanierung der OBS Marklohe empfohlen. Das
Ergebnis wurden dem Ausschuss für allgemein bildende Schulen vorgestellt.
(Drucksache 2018/037 v. 06.03.2018)
Im Oktober 2019 wurden die
Arbeitsgemeinschaft trapez Architektur / eggersmende Architekten mit der Planung und Umsetzung der
Baumaßnahme beauftragt. In diesem Zuge wurde im Rahmen der Planungsphase 0 das
Raumprogramm in Zusammenarbeit mit der OBS Marklohe überarbeitet und angepasst.
Abweichend zum Raumprogramm
aus 2016 ergibt sich nach eingehender Prüfung ein zusätzlicher Raumbedarf. Der
aktuelle Raumbedarf und der Raumbedarf aus 2016 sind in der Anlage 1 gegenübergestellt. Ergänzend
wurde der aktuelle Raumbedarf mit entsprechenden Quadratmeterzahlen hinterlegt.
Eine solche Hinterlegung hat in 2016 nicht stattgefunden.
Aufgrund einer neuen
Schülerzahlenprognose, die im Rahmen der Bedarfsermittlung erstellt wurde und
die in der Anlage 2 beiliegt, ergibt sich ein Mehrbedarf
von drei allgemeinen Unterrichtsräumen in Abweichung zum Raumbedarf der
Machbarkeitsstudie.
Im Rahmen der
Machbarkeitsstudie wurde ein Raumbedarf angenommen, der sich an den Ergebnissen
der Schulentwicklungsplanung aus 2014 orientiert hat. Das Anwahlverhalten an
den Schulen hat sich jedoch anders als seinerzeit prognostiziert entwickelt.
Zudem ist festzustellen, dass es eine erhebliche Zahl an Rückläufern von den
Gymnasien gibt, die die Zahl der Schülerinnen und Schülern an den Oberschulen
gerade in den älteren Jahrgängen stetig ansteigen lässt. Des weiteren sind Kinder
mit einem festgestellten Förderbedarf doppelt zu zählen, was zu einer
eheblichen Ausweitung der Schülerzahlen führt. Diese Entwicklungen fließen erst
seit rund zwei Jahren in die Schülerzahlenprognosen ein.
Von Seiten der Schule wird
der Wunsch nach einem weiteren allgemeinen Unterrichtsraum geltend gemacht. An
der Oberschule wird bereits jetzt ab dem 8. Schuljahr schulformbezogen
unterrichtet, d.h., dass die Jahrgänge werden in Haupt- und Realschulklassen
aufgeteilt. Ab dem Schuljahr 2021/22 soll diese schulzweigbezogene Beschulung
ab der 7. Klasse durchgeführt werden. Diese Form der Beschulung generiert in
jedem Jahrgang den Bedarf an einem zusätzlichen Klassenraum pro
schulformbezogenen Schuljahrgang.
Von Seiten der Verwaltung
wird dieser zusätzliche Bedarf nicht gesehen. Aus einem pädagogische Konzept der Schule heraus kann
nicht unbegrenzt zusätzlicher Raumbedarf generiert werden. Vielmehr muss sich
die Schule auch in die bestehende Raumsituation einfinden und ein pädagogisches
Konzept ggf. danach abstimmen. Zudem führen lediglich die OBS Marklohe und die
OBS Hoya diese schulformbezogene Beschulung durch, wobei diese Beschulungsform
in Hoya keine Raumbedarfe hervorruft, die nicht gedeckt werden können.
Die Kosten für den Neubau
eines allgemeinen Unterrichtsraumes werden - unabhängig von einem bestimmten
Entwurf - aktuell mit rund 230.000 € veranschlagt. Der Wert basiert auf der
Nutzungsfläche des Raumes und einem aktuellen Kennwert (Kostengruppe 300 und
400 nach DIN 276 = Kosten des Bauwerks) für den Neubau von allgemeinbildenden
Schulen und beinhaltet 25 Prozent Baunebenkosten (Kostengruppe 700 nach DIN 276
= Honorare für Planungsleistungen, Genehmigungen, etc.). Der verwendete
Kostenkennwert berücksichtigt auch die anteilig auf die Nutzungsfläche des
Raumes entfallenden Flächen für Erschließung und Konstruktion. Die Kosten der
Einrichtung werden zusätzlich mit rund 30.000 € pro Klassenraum angenommen.
Weiterhin sieht die Schule
die Notwendigkeit der Schaffung eines zusätzlichen dritten Werkraums. Ein
solcher Bedarf ergibt sich nicht aus der Stundentafel des einschlägigen
Erlasses „Die Arbeit an Oberschulen“. Gleichwohl wird ein solcher Bedarf als
Ausfluss aus dem Berufsorientierungskonzepts der Schule gesehen. Die Schule
möchte im Rahmen dieses Berufsorientierungskonzepts die Schülerinnen und Schüler
in Richtung handwerklicher Berufe ausbilden.
Da der verpflichtende
Unterricht im Rahmen der Berufsorientierung in ganzen Unterrichtswochen
abgehalten wird, ergibt sich ein zusätzlicher Bedarf, der durch die Schaffung
eines weiteren Werkraums abgedeckt werden kann. Die Verwaltung unterstützt
diese Profilierung der Schule und schlägt vor, den zusätzlichen Werkraum zu
schaffen, zumal die OBS Marklohe aus der Auflösung der Hauptschule Liebenau eine
komplette Werkraumausstattung übernommen hat. Die Kosten für den Neubau eines
Werkraums mit einer Größe von 60 m² werden mit 215.000 € angenommen.
Im Zuge der Überlegungen,
welche Bedarfe sich im Rahmen der Inklusion an Schule ergeben, wurde im
Austausch mit dem Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentrum Inklusive
Schule (RZI) und dem Beratungsangebot Nienburg (BANi) ein Bedarf an einem
zusätzlichen Differenzierungsraum herausgearbeitet. Dieser Raum soll den
Förderlehrkräften als gemeinsamer Anlaufpunkt dienen, an dem unabhängig von der
Nutzung der anderen Differenzierungs- und Gruppenräume Unterricht stattfinden
kann, Besprechungen der Förderlehrkräfte durchgeführt werden können und eine
Möglichkeit der Lagerung spezifischer Arbeitsmaterialien besteht. Die Kosten
für einen 30 m² großen Differenzierungsraum belaufen sich laut Kostenkennwert
auf ca. 105.000 €.
Von Seiten der Verwaltung
wird ein weiterer Bedarf eines Büroraums zur Durchführung der Berufsberatung
durch die Agentur für Arbeit gesehen. Bei einer Größe von 15 m² werden die
Baukosten hierfür mit ca. 54.000 € angenommen. Außerdem wird auf jeder Etage
ein Putzmittelraum für notwendig erachtet (ca. 35.000 € je Raum). Bisher waren
hier lediglich zwei Putzmittelräume im Raumprogramm enthalten.
Insgesamt werden die Kosten
für die Erweiterung des Raumprogramms auf ca. 1.134.000 € geschätzt. Die
tatsächlichen Kosten sind u. a. abhängig vom Gebäudeentwurf und können einer
Schwankungsbreite von ca. 30 bis 40 Prozent unterliegen.
Anzumerken ist, dass es für
Raumgrößen von Schulen in Niedersachsen keine landesweite Richtlinie gibt. Die
ermittelten Größen orientieren sich an einer Richtlinie, die die Stadt Hannover
für Schulbaumaßnahmen entwickelt hat und an den Raumgrößen, die für den Bau der
IGS angenommen wurden.
Abweichend vom Bau der IGS
wurde die Größe der allgemeinen Unterrichtsräume (AUR) mit 65 Quadratmetern
angenommen. Die Erfahrungen aus der IGS zeigen, dass eine Raumgröße von 60
Quadratmetern zwar grundsätzlich ausreichend ist, sich eine flexible Nutzung zur
Unterrichtsgestaltung jedoch als schwierig erweist. Zudem kann Belangen der
Inklusion bei einer vollen Klassenstärke nur bedingt Rechnung getragen werden.
Die Richtlinie der Stadt Hannover geht ebenfalls von Klassenraumgrößen von 65
Quadratmetern aus.
Auf Wunsch der Schule wurde
die Größe des Lehrerzimmers auf 200 Quadratmeter angehoben. Geplant waren
ursprünglich 150 Quadratmeter. Im Gegenzug wird der Raumbedarf für die
naturwissenschaftliche Sammlung von der Schule lediglich mit 120 Quadratmeter
angenommen. Ursprünglich waren hierfür 180 Quadratmeter vorgesehen. Die
Verwaltung hat diese Wünsche im Raumprogramm umgesetzt.
Nach der ersten Berechnung im
Rahmen der Grobkostenschätzung der Planungsphase 0 zeichnet sich aus
verschiedenen Gründen ein deutlicher Anstieg der Kosten der Baumaßnahme ab. Der
Kostenrahmen wird sich demzufolge auf ca. 18 bis 20 Millionen Euro erhöhen. Die
Machbarkeitsstudie aus 2018 ist noch von Kosten von rund 11,6 Millionen Euro
ausgegangen. Der Fachdienst Liegenschaften wird hierzu in seiner Sitzung am
25.11.2020 ausführlich berichten.
Die Verwaltung wird zum Raumprogramm und den Kosten in der Sitzung ergänzend
vortragen.
Anlagen:
·
• Raumprogramm
·
• Schülerzahlenprognose