Das Gremium nimmt Kenntnis.
Sachverhalt
Die Kostenermittlung der
Machbarkeitsstudie für Variante 2 belief sich auf ca. 11,6 Mio. Euro. Auf Grund
der Ungenauigkeiten, die eine Planung und Kostenbetrachtung in dieser frühen
Projektphase mit sich bringt, wurde verwaltungsseitig von einem erforderlichen
Gesamtbudget von 14 Mio. Euro ausgegangen. Hiervon sollten schätzungsweise 4
Mio. Euro auf den Anbau und 10 Mio. Euro auf die Sanierung und den Umbau
entfallen.
Auf dieser Grundlage wurden
im Haushalt 2018 und 2019 insgesamt 2.400.000 € investive Mittel sowie eine
Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 2.205.000 € veranschlagt.
Nach der Durchführung der
Vergabeverfahren für die Architekten- und Fachplanungsleistungen wurden
umfangreiche Untersuchungen und Analysen des Bestandsgebäudes durchgeführt. Im
Rahmen der Phase 0 erfolgte zudem die Konkretisierung der Bedarfsplanung.
Das den bisherigen Annahmen
zugrundeliegende Konzept aus der Machbarkeitsstudie wurde, auch vor dem
Hintergrund der neuen Erkenntnisse, vollständig überarbeitet und liegt nun in
einer neuen Variante als Ergebnis der Phase 0 und der Grundlagenermittlung vor.
Es geht von einem kleineren Anbau und mehreren, über die verschiedenen
Geschosse verteilten, Ergänzungen der Kubatur aus. Da als Ergebnis des
Schadstoffgutachtens deutlich umfangreichere Sanierungsarbeiten erforderlich
sind, wird im Bestandsgebäude mehr umgebaut, als bisher angenommen. Das Ergebnis
der Phase 0 wird im Rahmen der Sitzung präsentiert.
Auf Grundlage des neuen Konzeptes, das noch
keinem Gebäudeentwurf entspricht, wurde eine Grobkostenschätzung erstellt. Sie
weist gegenüber der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2017/18 und dem insgesamt
angenommenen Kostenrahmen eine deutliche Kostensteigerung auf. Gemeinsam mit
den Planern werden zurzeit die Möglichkeiten zur Kostenreduzierung diskutiert.
Der Kostenrahmen wird sich danach auf ca. 18 bis 20 Mio. belaufen. Eine weitgehendere
Reduzierung wird als unrealistisch eingeschätzt. Die Verwaltung wird hierzu in
der Sitzung berichten.
Als Ursache für die höheren Kosten lassen
sich zum jetzigen Zeitpunkt grob folgende Punkte identifizieren:
- Gestiegene Schülerzahlprognosen und das Ergebnis der Bedarfsplanung
führen zu einem höheren Flächenbedarf. Dies macht eine Überarbeitung des
Raumprogramms erforderlich (siehe Drucksache 2020/224).
- Eine
Baukostensteigerung von mehr als 10 Prozent.
- Die Auslagerung von
Teilen der Schule in Container ist unumgänglich.
- Als Ergebnis
der Schadstoffuntersuchungen müssen deutlich mehr Bauteile saniert oder in
Gänze erneuert werden.
- Erhöhter Aufwand im
Bereich der Technischen Gebäudeausstattung.
- Grundsätzlich liegt heute ein vertiefter
Planungsstand gegenüber der Machbarkeitsstudie vor, die immer nur einer
sehr oberflächlichen Betrachtungsebene entspricht.
Vor
dem Hintergrund der aktuellen Prognosen stellt sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit
der Sanierung und Erweiterung des Bestandsgebäudes. Die Kosten für einen Neubau
wurden im Rahmend der Machbarkeitsstudie auf ca. 16 Mio. Euro geschätzt. Auch
diese Annahmen wurden überprüft und fortgeschrieben. Die neue Schätzung beläuft
sich auf deutlich über 20 Mio. Euro, was u. a. auf den gestiegenen Raumbedarf
und die hohen Abbruch- und Entsorgungskosten für den Altbau (Schadstoffe)
zurückzuführen ist. Ein Neubau würde außerdem eine deutliche zeitliche Verzögerung
bedeuten. Hierdurch wären die Zuwendungen aus dem Kommunalinvestitionspaket II
und dem Digitalpakt in Gefahr. Auch aus ökologischer Sicht wären der Abriss des
Stahlbetonbaus und die Errichtung eines Neubaus sehr kritisch zu betrachten, da
Beton einer der energieintensivsten Baustoffe in der Herstellung ist.
Nach dem Abschluss der Phase 0, befindet sich das
Projekt mittlerweile in der Phase der Vorplanung (Leistungsphase 2 nach HOAI),
in der verschiedenen Entwurfsvarianten entwickelt werden. Sie soll bis Ende
2020/ Anfang 2021 abgeschlossen werden. Es wird vorgeschlagen, dem Ausschuss
für Liegenschaften das Ergebnis der Vorplanung im Rahmen einer Sitzung Anfang
2021 vorzustellen.