Der Jägerschaft des Landkreises Nienburg/Weser e. V. wird für die Jahre 2022 und 2023 jeweils ein Zuschuss i. H. v. 7.000,00 € gewährt.
Sachverhalt
Die Nutria ist eine invasive
Tierart, die enorme Schäden u. a. an Deichen anrichtet. Der Hochwasserschutz
ist stark gefährdet. Aus diesem Grund wird die Nutria gerade in den
Niederlanden mit hohem Kostenaufwand massiv bejagt. Wie wichtig Hochwasserschutz
auch in Deutschland ist, haben die starken Regenfälle gerade in diesem Sommer
gezeigt, die in einigen Gebieten zu Katastrophen geführt haben.
Die Jägerschaft des
Landkreises Nienburg/Weser e. V. hat am 31. Juli 2019 einen Zuschuss zur
Nutria-Bejagung beantragt:
Zuschuss für Fallen, Sender, Kameras, Lehrgänge 3.000,00 €
Zusätzliche Schwanzprämie von 4,00 €/Nutria, max. 4.000,00 €
Summe Zuschuss 7.000,00
€
Werden weniger als 1.000
Nutria erlegt, kann die Restsumme für Fallen und Zubehör verwendet werden.
Der Kreistag hat dem Antrag
mit Beschluss vom 25.10.2019 zugestimmt (Drucksache 2019/136/1).
Der Landkreis Nienburg hat
2020 an die Jägerschaft des Landkreises Nienburg/ Weser e. V. ausgezahlt:
12 Fallen á ca. 180,00 €, 2 Fallen mit Sender á ca. 400,00 €
zzgl. Zubehör 3.674,07
€
779 Nutria x 4,00 € 3.116,00
€
6.790,07
€
In 2021 wurden bis Oktober
3.792,00€ Schwanzprämie für 802 erlegte Nutria abgerechnet. Die Beschaffung von
Fallen wurde noch nicht abgerechnet.
Die Fallen werden den
Revierinhabern für die Nutria-Bejagung zur Verfügung gestellt. Die Bejagung
wird zusätzlich durch die Unterhaltungsverbände und durch die
Landwirtschaftskammer unterstützt.
Die Nutria-Strecke hat sich
von
- 334 Nutria im Jagdjahr 2018/2019 über
- 885 im Jagdjahr 2019/2020 auf
- 1.022 Nutria im Jagdjahr 2020/2021
erhöht. Es besteht weiterhin
große Nachfrage nach Fallen innerhalb der Jägerschaft.
Die Fallen können auch für
die Bejagung der ebenso invasiven Tierart der Waschbären eingesetzt werden. Der
äußerst anpassungsfähige Waschbär ist eine große Gefahr für stark gefährdete
Amphibienarten, für Fledermäuse und für höhlen- sowie baumbrütende Vögel. Die
Strecke hat sich von 110 Waschbären im Jagdjahr 2016/2017 auf 483/448 Waschbären
in den letzten beiden Jagdjahren erhöht, was deutlich zeigt, dass sich auch diese
Tierart bei uns vermehrt ausbreitet. Sie muss daher in den nächsten Jahren ebenfalls
massiv bejagt werden, wenn schützenswerte Tierarten erhalten bleiben sollen.
Nutria und Waschbären werden
mit Lebendfallen bejagt, die die Jägerschaft tierschutzgerecht mit Sendern
ausstattet. Die Bejagung in Schutzgebieten wird mit dem Naturschutz abgestimmt.
Die Jägerschaft des
Landkreises Nienburg/Weser bittet, den Zuschuss zu verlängern. Sie bittet
weiterhin, die Aufteilung zwischen Schwanzprämie und Fallenkauf flexibel handhaben
zu dürfen, d. h. sollten mehr als 1.000 Nutria erlegt werden, sollte eine
höhere Schwanzprämie gezahlt werden, was den Zuschuss für Fallen und Lehrgänge
reduzieren würde und umgekehrt.
Finanzielle
Auswirkungen:
Es entstehen Kosten
i. H. v. 7.000,00 €. Die Haushaltsmittel werden im Produkt 17230 zur Verfügung
gestellt.
Anlagen:
·
Antrag der
Jägerschaft