Das Gremium nimmt Kenntnis.
Sachverhalt
Einleitung:
Im Dezember 2010 hat der Kreistag des
Landkreises Nienburg/Weser ein integriertes Klimaschutzkonzept für das
Kreisgebiet beschlossen. Ein Bestandteil dieses Klimaschutzkonzeptes ist die
regelmäßige Fortschreibung der Energie- und THG-Bilanz. Die Ihnen als Anlage 1
vorliegende Fortschreibung führt die Bilanzierungen aus 2009 und 2013 fort, nun
mit dem Basisjahr 2019.
Inhalt:
Die Aktualisierung der
Energie- und THG-Bilanz ist ein Instrument für Politik und Verwaltung, um ihre
Klimaschutzaktivitäten messbar nachzubilden. Sie soll dem Landkreis sowohl
wertvolle Hinweise liefern, inwieweit die bisher umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen
Früchte getragen haben, als auch in welchen Bereichen verstärkt Maßnahmen
ergriffen werden müssen, um die THG-Emissionen zu reduzieren. Darüber hinaus
werden in dieser Fortschreibung sogenannte Leuchtturmprojekte aufgenommen, die
in den letzten Jahren den Klimaschutz vorangetrieben haben.
Ergebnisse:
Der
Endenergieverbrauch hat sich von 2009 bis 2019 leicht verringert (-7 %). Die
größte Reduzierung liegt im Sektor Industrie vor. In Gewerbe, Handel und
Dienstleistungen (GHD), Haushalte und Verkehr ist der Anteil in etwa gleich
geblieben. Neben den weiterhin dominanten konventionellen Energiequellen ist
festzustellen, dass der Einsatz von erneuerbaren Energien zwischen 2009 und
2019 stark angestiegen ist. Die formulierten Klimaschutzziele für das Jahr
2030, Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Endverbrauch und am
Stromverbrauch, wurden bereits erreicht. Hierzu lässt sich feststellen, dass
der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch bei 75 % und beim
Endenergieverbrauch bei 28 % liegt. Die Endenergie beschreibt die
Energieformen, die beim Endverbraucher ankommen und für verschiedenste Zwecke
zur Verfügung stehen. Der elektr. Strom kann wie Fernwärme, Heizöl oder Erdgas
Teil des gesamten Endenergieverbrauchs sein.
Über
den energetischen Aspekt hinaus wurden im Landkreis Nienburg/Weser verschiedene
Projekte wie Carsharing-Angebote mit Elektroautos in der SG Grafschaft Hoya und
in der Stadt Nienburg sowie das Kommunale Energieeffizienz-Netzwerk Landkreis
Nienburg/Weser u.a. zum Schutz des Klimas initiiert.
Ausblick:
Nach
der aktualisierten Fortschreibung der Energie- und THG-Bilanz besteht weiterhin
Handlungsbedarf bei der Reduzierung des Energieverbrauchs um 30 % und der
THG-Emission um 65 % bis 2030. Die Schwerpunkte zukünftiger
Klimaschutzaktivitäten sollten nun auf klimafreundliche Wärme in Haushalten
sowie klimafreundliche Mobilität gelegt werden. Mit der Klimaschutzagentur
Mittelweser e. V. gibt es eine Einrichtung, die verschiedenste Maßnahmen
initiieren und koordinieren sowie unterschiedliche Klimaschutzakteure
miteinander vernetzen kann.
Finanzielle Auswirkungen:
Der Beschluss hat keine
finanziellen Auswirkungen.
Anlagen:
·
Fortschreibung
und Aktualisierung der Energie- und THG-Bilanz des Landkreises Nienburg/Weser
2019