hier: Vorstellung der Methodik
Beschlussvorschlag:
Der
Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt nimmt Kenntnis.
Sachverhalt:
In der
Sitzung des Ausschusses für
Landschaftspflege, Natur und Umwelt vom 16.02.2022 berichtete Baudirektor Wehr
von der Erstellung der Klimabilanz für das Gebiet des Lichtenmoores. Auf Wunsch
des Ausschusses wurde vereinbart, eine Emissionsbilanz für die Moorböden, wie
sie im Landschaftsrahmenplan erfasst sind, für den gesamten Landkreis Nienburg
zu erstellen.
Zur Abschätzung der Treibhausgasemissionen von
Moorstandorten wurden auf Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen unter
Beteiligung des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG)
Emissionsfaktoren ermittelt (Für weitere Informationen siehe auch https://www.lbeg.niedersachsen.de/boden_grundwasser/
moore/klimaschutz/moore-und-klimaschutz-162123.html).
Diese Emissionsfaktoren wurden differenziert nach
Niedermoorböden und Hochmoorböden sowie nach Landnutzungsform bzw. Biotoptyp
angegeben und können zur Abschätzung der Klimawirkung von Moorschutzmaßnahmen
herangezogen werden. Tabelle 1 zeigt
die jährlichen, in CO2-Äquivalente umgerechneten Emissionen pro
Hektar Moorfläche je nach Kombination aus Moortyp und Landnutzungs-/Biotoptyp.
Naturnahe Hochmoore sind klimaneutral, Acker und Intensivgrünlandnutzung führen
auf Hoch- und Niedermoorböden zu den höchsten Treibhausgasemissionen.
Sollen die Treibhausgasemissionen aus Moorböden für
ein bestimmtes Gebiet ermittelt werden, so müssen die Größen der einzelnen
Teilflächen (Kombinationen aus Moortyp und Landnutzungs-/Biotoptyp) mit den
jeweils zugehörigen Emissionsfaktoren multipliziert werden. Eine veränderte Flächennutzung
führt also zu veränderten Treibhausgasemissionen. Die Vorgehensweise ist in der
Anlage beispielhaft für das Projekt „KliMo Lichtenmoor“ dargestellt.
Zur Bewertung der Emissionen von Moorböden im
Landkreis Nienburg müssen zunächst die Moorböden in Hochmoor und Niedermoor
unterschieden werden. Grundlage bildet die Bodenkarte im Maßstab 1:50.000
(BK50). Im nächsten Schritt muss die Vielzahl der auf den Moorböden vorkommenden
Biotoptypen den Nutzungs-/Bewuchs-Kategorien aus Tabelle 1 zugeordnet werden. Durch Verschneidung der Biotoptypen
mit den Moortypen ergeben sich schließlich die relevanten Emissionsfaktoren für
alle Teilflächen, aus denen sich die Gesamtemission von Moorböden für den
Landkreis Nienburg überschlägig berechnen lässt.
Das
Ergebnis wird in einer der folgenden ALNU-Sitzungen vorgestellt.
Tabelle 1: Treibhausgasemissionen nach Boden-/Moortyp und
Nutzungs-/Bewuchs-Kategorie in t CO2-Äquivalente/ha/a (Anlage 2 der
Richtlinie „Klimaschutz durch Moorentwicklung“, Erl. d. MU v. 16.07.2015)
Finanzielle Auswirkungen:
Der
Beschluss hat keine finanziellen Auswirkungen.
Anlagen:
- Karten zur Methodik