Das Gremium nimmt Kenntnis.
Sachverhalt
Einleitung
Das ambitionierte
Cisterscapes-Projekt hat sich sehr gut entwickelt. Neben dem Kloster und der
Stadt Rehburg-Loccum ist der Landkreis Nienburg/Weser als dritter Projektträger
beteiligt. Die Projektpartner stimmen darin überein, dass dieses Projekt weiterhin
große Potenziale birgt und auch ein Leuchtturm-Projekt für das Kreisgebiet ist.
Der Landkreis hat den Prozess bisher durch eine finanzielle Beteiligung und
durch eine administrative Unterstützung bei der Fördermittelrecherche
unterstützt.
Transnationales
LEADER-Projekt : Europäisches Kulturerbesiegel (EKS) für zisterziensische
Klosterlandschaften in Mitteleuropa
Im Juli 2018 ist der
Landrat des Landkreises Bamberg an die Stadt und verschiedene andere lokale und
regionale Akteure um Loccum herum herangetreten mit dem Vorschlag, ein
transnationales Kooperationsprojekt zu zisterziensischen Klosterlandschaften
aufzulegen mit dem Ziel, gemeinsam das europäische Kulturerbesiegel verliehen
zu bekommen. Dabei sollte ein größeres, europaweites Netz von nach bestimmten
Kriterien ausgewählten, zisterziensischen Klosterlandschaften aufbaut werden.
Das Kloster Loccum wurde
eingeladen, an diesem Netzwerk teilzunehmen. Nach Abstimmung zwischen dem
Kloster Loccum, der Stadt Rehburg-Loccum und dem Landkreis Nienburg/Weser wurde
eine gemeinsame Projektbeteiligung beschlossen und dem Landkreis Bamberg der
Beitritt zum Netzwerk erklärt. Insgesamt haben 17 zisterziensische
Klosterlandschaften aus fünf europäischen Ländern (Deutschland, Österreich,
Tschechien, Slowenien, Polen) in gleicher Weise ihren Beitritt zum Netzwerk
erklärt.
Transnationale
Kooperationsprojekte I und II (TNC I und TNC II)
Im Vorgriff auf die
Bewerbung um das Europäische Kulturerbesiegel wurden zwei Projektschritte
(TNC I und TNC II) durchlaufen, um die einzelnen Kooperationspartner
zu einem möglichst homogenen Netzwerk zusammenzuführen. Dabei hat der Landkreis
Bamberg als LEAD-Partner zentrale Aufgaben des Projektmanagements, der
internationalen Netzwerkarbeit und der Erledigung von Querschnittsaufgaben übernommen,
während in den einzelnen Klosterlandschaften lokale Aufgaben zu erfüllen waren.
Im Teilprojekt
TNC I waren dies im Wesentlichen die Erstellung einer
Klosterlandschaftsinventarisierung (KLI) und darauf aufbauend die Erstellung
eines interaktiven Landschaftsmodells auf Basis einer gemeinsamen web-basierten
Datenbank aller Kooperationspartner. Die KLI soll darüber hinaus als Grundlage
für weitere Projekte dienen, die auch nach Verleihung des Europäischen
Kulturerbesiegels umgesetzt werden sollen und die Klosterlandschaft Loccum
stärker ins Bewusstsein der Menschen führen soll. Diese Projektphase ist
abgeschlossen. Es sind Kosten in Höhe von rd. 70.000 € angefallen, die in Höhe
von rd. 53.500 € durch eine ZILE-Förderung des Landes gedeckt werden konnten. Der
verbleibende Eigenanteil wurde zu gleichen Teilen durch die Projektpartner
Kloster Loccum, Landkreis Nienburg/Weser und Stadt Rehburg-Loccum getragen.
Wesentlicher Bestandteil
des Teilprojektes TNC II war die Schaffung einer touristischen
Infrastruktur, um die Klosterlandschaft Loccum erlebbar zu machen. Konkret ging
es um die Entwicklung von drei Wanderwegangeboten:
1.
Gestaltung des „Loccumer Abschnittes“ eines europäischen Fernwanderweges
mit einer Gesamtlänge von über rd. 5.000 km
2.
Sogenannter „Zweitages-Umritt“ und
3.
Themenwanderweg im engeren Umfeld des Klosters.
Ferner wurde ein
Landschaftsfilm erstellt.
Für die Wegeinfrastruktur
wird ein LEADER-Projektförderantrag gestellt, für den nach erfolgter positiver
Bewertung der lokalen Aktionsgruppe (LAG) eine Bewilligung zu erwarten ist. Es
werden Kosten in Höhe von rd. 77.000 € erwartet, die zu 80 % (maximal 61.600 €)
aus LEADER gefördert werden. Der verbleibende Eigenanteil in Höhe von rd.
15.400 € wird durch die drei beteiligten Projektträger getragen.
Zukünftige Arbeit und
Entwicklung des Projektes Cisterscapes
Die bisherige Projektarbeit
wurde im Wesentlichen durch die Geschäftsführerin des Klosters und den
Bürgermeister der Stadt Rehburg-Loccum geleistet. Das war für beide Beteiligte
neben ihren vielfältigen sonstigen Aufgaben zum Teil außerordentlich
herausfordernd. Deswegen kann feststellt werden, dass diese personelle
Konstellation für die Zukunft nicht mehr tragfähig ist:
- Zum einen hat sich das Netzwerk des Projektes
sehr gut entwickelt, so dass immer wieder zusätzliche neue Themen
eingespielt werden, an denen sich die Klosterlandschaft Loccum aufgrund
der personellen Situation in aller Regel nicht beteiligen kann.
- Zum anderen ist davon auszugehen, dass mit
Verleihung des Siegels der Koordinierungsaufwand noch einmal deutlich
ansteigen dürfte. Zu bedenken ist dabei, dass das europäische
Kulturerbesiegel kein Schutzsiegel ist, sondern die Qualifizierung einer
Stätte für ihre herausragende europäische Bedeutung darstellt. Damit ist
die Aufgabe verbunden, die europäische Idee von der „Einheit in Vielfalt“
aktiv zu transportieren.
- Die Netzwerkarbeit hat sich trotz der
verschiedenen Krisen der letzten Jahre verfestigt. Sie wird unabhängig von
der Verleihung des Siegels sicherlich fortbestehen.
- Bei einer Verleihung des Siegels muss das
Netzwerk zur dauerhaften Sicherung des Kulturerbesiegels fortbestehen,
damit u.a. folgende Aufgaben erfüllt werden:
- Dauerhafte Sicherung des Kulturerbestatus mit dem Ziel der
regelmäßigen Rezertifizierung
- Reaktivierung und Erlebbarmachung der Kulturlandschaft Klosterlandschaft
Loccum
- Entwicklung und Durchführung weiterer
Projekte mit den Netzwerkpartnern.
Aus alledem ergibt sich,
dass für die Sicherung und Entwicklung Klosterlandschaft Loccum personelle und
finanzielle Ressourcen erforderlich sind. Aus diesem Grunde sollten die drei
Partner in einen konstruktiven und zielgerichteten Dialog treten, um eine
zukunftsfähige Ausgestaltung dieses Projektes zu erreichen.
Der Rat der Stadt
Rehburg-Loccum hat sich bereits mit der Angelegenheit befasst und nahezu
einstimmig dafür ausgesprochen, dieses Projekt weiter zu stärken. Dies
allerdings unter der Voraussetzung, dass auch die anderen beiden Projektträger
Kloster Loccum und Landkreis Nienburg/Weser Gleiches tun.
Finanzielle
Auswirkungen:
Es entstehen Kosten in Höhe von xxx €. Diese Mittel müssten neu im Produkt 54110
eingestellt werden.
Anlagen:
·
ohne