Betreff
Fortsetzung des Integralen Managementkonzepts zur Bewirtschaftung von Wassermengen im Landkreis Nienburg/Weser;
hier: Inhalte des Angebots der ahu GmbH für für das Projekt "Implementierung eines adaptiven Managements" und weitere Schritte
Vorlage
2023/223
Aktenzeichen
55-WMMK
Art
Bericht

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt nimmt Kenntnis.

 


Sachverhalt:

 

In der Sitzung des Ausschuss für Landschaftspflege, Natur und Umwelt vom 28.09.2022 wurden die zwei Projekte zur Weiterführung des Integralen Wassermengenmanagementkonzeptes (WMMK) im Landkreis Nienburg vorgestellt. Beide Projekte wurden von der NBANK mit Bescheid vom 24.04.2023 sowie vom 03.05.2023 wie beantragt bewilligt.

 

Das Projekt „Implementierung eines Adaptiven Managements“ wurde im August 2023 europaweit ausgeschrieben. Die Ausschreibung erfolgte mit funktionaler Leistungsbeschreibung zu einem Festpreis. Als Wertungskriterien wurden allgemeine inhaltliche Grundsatzüberlegungen, die Ausgestaltung der Einzelleistungen sowie die Qualität des Projektteams gewählt.

 

Es wurde insgesamt nur ein Angebot abgegeben. Dieses stammt von der ahu GmbH mit Consulaqua Hildesheim als Subunternehmer. Beide Unternehmen waren bereits für das Vorgängerprojekt Auftragnehmer und die Erfahrungen waren sehr positiv. Nach Prüfung des Angebots wurde am 1.11.2023 der Zuschlag erteilt.

 

Im Folgenden sollen kurz die Inhalte des Angebots der ahu GmbH sowie die weiteren Schritte vorgestellt werden.

 

Inhalte des Projektes:

 

Kern des Projekts ist die Umsetzung des Adaptiven Managements auf Ebene von Steuerungsgruppe und Arbeitsgruppen. Das Adaptive Management ist als interaktiver Prozess zu verstehen, der aus den drei Phasen „Konzeption“, „Umsetzung“ und „Evaluierung und Entwicklung“ besteht. Die einzelnen Phasen beinhalten die folgenden Punkte:

 

1.         Konzeption: Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses zur Aufgabenstellung unter den Projektbeteiligten, Festlegung einer Managementstrategie und von Lernzielen in Bezug auf Wissenslücken à Ableitung des Monitoringkonzeptes und der Indikatoren

 

2.         Umsetzung: Aufstellung eines konkreten Untersuchungsprogramms (Messnetz, Messparameter, Messintervalle, Zuständigkeiten), Datenerfassung und Datenübertragung

 

3.         Evaluierung und Entwicklung: Auswertung der gesammelten Daten, Schlussfolgerung und Kommunikation der Monitoringergebnisse à Beginn des neuen Zyklus

 

Der Auftragnehmer (AN) wird ein kontinuierliches externes Projektmanagement übernehmen. Dazu gehört die strategische Begleitung des Landkreises Nienburg/Weser als Auftraggeber (AG) im Hinblick auf den Gesamtprozess und auf die Projektziele. Hierfür wird der AN ein Projektbüro mit ein bis zwei festen Ansprechpartnern einrichten. In Abstimmung mit den Projektbeteiligten erstellt der AN ein Projekthandbuch als gemeinsame Geschäftsgrundlage. Dieses beinhaltet u. a. Projektorganisation, Projektziele und Beschlüsse aus der Steuerungsgruppe. Weiterhin soll ein Projektinformationssystem (Internetportal) mit öffentlichem sowie internem Bereich zur Bereitstellung und Visualisierung von Informationen implementiert werden.

 

Der AN begleitet die Steuerungsgruppe und die vier Arbeitsgruppen organisatorisch und fachlich. Für die fachliche Begleitung stellt der AN für jedes Themenfeld zwei Hauptansprechpartner zur Verfügung, die über die jeweilige Fachexpertise verfügen.

 

Die ahu GmbH sieht in ihrem Angebot die folgenden Bearbeitungsschwerpunkte vor:

 

Wasserversorgung:

Festlegung von Indikatoren für die Bewertung der Versorgungssicherheit, Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung in Trockenperioden (u. a. Versorgungsinfrastruktur: Aufbereitungskapazitäten, Spitzenlasten, Bezugs- und Liefermengen etc.), Grundwasserüberwachung (Qualität, Quantität), Festlegung von Indikatoren zur Überwachung der Beanspruchung von Grundwasser(Teil)körpern, Aktualisierung der Dargebotsbilanzierung

 

Landwirtschaft:

Relevanz des Wasserbedarfs für die Nutztierhaltung, wassereffiziente Beregnungstechniken, Bedeutung der Frostschutzberegnung

 

Fließgewässer:

Aktueller Stand der Arbeiten/Planungen in den Maßnahmengebieten und Planung/Initiierung der nächsten Bearbeitungsschritte, Fokussierung bestimmter Gebiete/Fragestellungen, Übertragung der pilothaften Ergebnisse in Maßnahmengebieten auf die Fläche, Ermittlung neuer Themen und Maßnahmengebiete

 

Ökosysteme (Moore):

Schnittstelle zum parallel laufenden Projekt „Wasserbewirtschaftungsmodell Lichtenmoor“, Vorbereitung weiterer Moorschutzprojekte

 

Weitere Schritte:

 

Die ahu GmbH hat in ihrem Angebot einen Vorschlag zum Projektablauf gemacht, der mit Auftragsvergabe nun näher ausgestaltet werden soll.

 

Das Projekt soll zeitnah mit einer Auftaktveranstaltung starten. Der Termin dient dazu, das Projekt den Wassernutzern vorzustellen und sie zur Mitarbeit zu motivieren. Viele der Projektbeteiligten im Vorgängerprojekt haben bereits durch einen „Letter of Intent“ ihre Bereitschaft zur weiteren Mitarbeit im Folgeprojekt geäußert.

 

Im Vorfeld der Auftaktveranstaltung wird der LK Nienburg mit den bisherigen Projektbeteiligten besprechen, welche Personen als Mitglieder von Steuerungsgruppe und Arbeitsgruppen sowie als Koordinatoren für die Arbeitsgruppen in Betracht kommen. Die Entscheidung darüber soll spätestens nach der Auftaktveranstaltung getroffen werden. Die ersten Sitzungen von Steuerungsgruppe sowie Arbeitsgruppen werden voraussichtlich im Februar und März stattfinden.


Finanzielle Auswirkungen:

 

Der Beschluss hat keine finanziellen Auswirkungen.

 


Anlagen:

 

Ohne.